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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185403010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-01
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1854
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S82 D '? ff i'- L! Hl L« . k'- - » .7 ' i u.? »i R>,.' . .7 »Ij's '. Ä-'., i . M" s,Lk . xä» M v;.- London, noch sonst im Auslände die Mittel zu zweckmäßiger Er füllung aller Anforderungen an ein Museum zu suchen braucht. So hatte auch der Verfasser de- Artikel- in Nr. 8ü d. Bl. sehr unrecht, als Vorbild guter Oberlichtconstruction die Londoner an zupreisen, da bekanntlich im Gla-palast Waaren im Werthe von Lausenden durch den Regen verdorben sind, während die Oberlichten an den Treppenhäusem de- Dresdner Theater- schon 10, die im neuen Museum in Dresden schon 2 Winter auSgehalten haben, ohne nur die geringsten Undichtheiten zu zeigen. Doch ist der Raum hier zu beschränkt, um auf andere noch mehr in- Detail gehende Anforderungen an die innere Einrichtung eine- Museums eingehen zu können. Alle- übrige dahin Schlagende, z. B. da- Anbringen von Schudbarrieren, die Anlage einer Garderobe, eine- CopieensaalS, eines Local- zum Restauriren der Gemälde, da- Aufhängen von Wandkatalogen und noch viele- Andere ist Sache de- ausführenden Architekten. — Hier will ich daher sogleich zu den äußeren Erfordernissen eine- Museum-, d. h. zu den auf seine Lage Bezug habenden, übergehen. Dabei möge man mir gestatten, aus der von vr. H. W. Schulz, Direktor der kön. Antiken- und Münzsammlungen und Ministerial- bevollmächtigter für bildende Kunst zu Dresden herausgegebenen Flug schrift: „Ueber die Nothwendigkeit eines neuen Galleriegebäudes", Leipzig, BrockhauS, 1846, einen Passus mitzutheilen; er lautet: „Bei einem Baue am Zwinger könnte allerdings auch die Wahl „zwischen dem von der Regierung vorgelegten Plane und einem „anderen von demselben Architekten bearbeiteten zweifelhaft sein, nach welchem da- Museum die gegenwärtig durch eine Mauer aeschlossene Nordseite des Zwingers einnehmen würde. Dieser Plan empfiehlt sich dadurch, daß er gegen die Brücke hin die „Ansicht einer großen Frontseite darbieten, die gegenwärtig hinter dem Zwinger emporsteigenden neuen Gebäude auf der Ostraallee verdecken, die nicht unbedenkliche Abtragung und Versetzung der Hauptwache nicht nothwendig bedingen, die Gallerie von der staubigen Straße und dem Schlosse noch mehr entfernen und auf „der langen Nordseite ein noch günstigere- Seitenlicht für die Ge- „mälde verschaffen würde. Dagegen erheischt dieser Plan ein un bedingteres Anschließen an die Architektur de- Zwingers, der in das „Verhältniß eine- Vorhof- zum Museum treten würde, und die „Erbauung einer entsprechenden Kuppel in der Mitte des Gallerie- „gebäudes; der Platz vor dem Museum würde nicht in gleich „günstiger und der ursprünglichen Idee de- Zwingers gleich an gemessener Weise geordnet, und die Gallerie würde zwar in einer „größeren Entfernung vom Theatergebäude bleiben, mit ihm aber „fast parallel laufen und sich somit der gefährlicher« Seite des selben, der Scene, annähern, «ährend nach dem von der Staats- „regierung vorgelegten Plane nur eine Spitze des Galleriegebäudes „dem ganz ungefährlichen Rundbau des Theater- bis auf fünf „und neunzig Ellen nahe kommt." Aber dieft Entfernung von 95 Ellen gnügte weder den Stän den, noch den zugezogenen Sachverständigen, und erst nachdem der Plan zu Schließung des Zwingers so weit modlficirt worden, daß die geringste Entfernung zwischen Museum undThea- ter 120 Ellen beträgt, wurde er genehmigt, und dennoch sind viele Stimmen laut geworden, die über die allzugroße Nähe des Museum- an einem so feuergefährlichen Gebäude alS ein Theater ist, klagen. Und wahrlich, sie haben nicht ganz Unrecht. Welche FeuerveriicherungSanstalt wird bereit sein, ein Museum zu versichern, wenn eS in der Nähe eines Theaters liegt; und welches Entschä- digung-quantum dürfte genügen, um den Verlust eine- so unschätz baren Gutes zu ersetzen? Selbst wenn die Löschanstalten gut sind, so wird schon die durch ein in der Nähe ausgebrochenes Feuer entstehende Hitze den Gemälden schaden, dieser Schaden aber noch vermehrt werden, wenn man, um die Gefahr abzuwenden, da- Gebäude anspritzen muß. Ein Museum muß 1) feuersicher sein und zu diesem Behufe mindesten- 100 Ellen von jedem andern Gebäude entfernt stehen; darf aber keinesfalls in der Nähe eine- Theater- oder andern feuergefährlichen Gebäudes stehen. Ein Museum muß 2) vom Staube möglichst entfernt, darf also nicht an einem Platze liegen, auf dem der Meßverkehr sich concentrirt. Ein Museum muß 3) vom Ruß und Rauch entfernt ge halten werden, da derselbe die Bilder zwar langsamer al- der Staub, aber um so sicherer dem gänzlichen Verderben entgegenführt. ES darf also nicht auf einem von Wohnhäusern rings um schlossenen Platze autzeführt werden; auch nicht in der Nähe von Maschinen, Dampfeffen, Bahnhöfm und drrgl. Außerdem aber ist ,, /> /, /, eS wünschenswerth, daß da- Museum au- oben angeführten Grün den mit der Vorderseite nach Süden gerichtet und daß eS in eine anmuthige Umge-uug gestellt werde, die zugleich so beschaffen sein muß, daß sie nicht allzugroße« Reichchu« der Architektur oder all zugroße Massenwirkung eine- Museum- erfordert, da- denn doch höchsten- zweistöckig werden könnte, zwischen hohen Gebäuden also leicht kleinlich erscheinen würde. (Schluß folgt.) Stadtthrater. Frl. Lucile Grahn nahm am 27. Febr. als Donna Bianca di Castilla in der Pantomime „De- Maler- Traumbild" und mit den Nationaltänzen Garanten» napolitava und Aäaärilooa für diesmal Abschied vom hiesigen Publicum, welches die geniale Künst lerin bei ihrem Erscheinen auf der Bühne auf das Freundlichste begrüßte und nach jeder ihrer Leistungen ihr den lebhaftesten Beifall spendete. Als Donna Bianca bewährte sich Frl. Grahn abermals als geistreiche Darstellerin und große Tanzkünstlerin. Jede Stellung und Bewegung war bei ihr edel und graziös, ihre Mimik vortreff lich, ihre Kunstfertigkeit — die sie als echte Künstlerin nie mehr in den Vordergrund treten läßt, al- eS zu schönen Gestaltungen nöthig — wahrhaft bewundernswürdig. Die gefeierte Gastin ward in dieser Pantomime sehr brav durch Herrn Balletmeister Martin unterstützt, der die Rolle deS Maler- Lorenzo gab; auch Frl. Meier als Margarethe gab sich viele Mühe, diese pantomimische, keines wegs leichte Partie entsprechend durchzuführen. Die Idee, welche der Pantomime zu Grunde liegt, ist eine wirklich poetische und eignet sich sehr gut für eine derartige Darstellung auf der Bühne. Da- Ganze ist mit Geschick componirt und kam durch die Aus führenden klar zur Anschauung. Ueber die beiden Nationaltänze, welche Frl. Grahn an diesem Abende vorführte, haben wir schon bei Gelegenheit der ersten Gastvorstellungen der Künstlerin gesprochen; auch die diesmalige Ausführung war eine in jeder Beziehung künst lerische. Das Publicum verlangte beide Tänze stürmisch 6a vapo und Frl. Grahn kam diesem Wunsche bereitwilligst nach. — Die Vorstellung wurde durch das Lustspiel „Doctor Robin", nach dem Französischen von W. Friedrich, eröffnet und Nach der Pantomime folgte die Posse „Nach Sonnenuntergang" an statt der angezeigten dramatisirten Anekdote „Der Platzregen als Eheprocurator" von Raupach. Diese Aenderung war wegen plötzlicher Unpäßlichkeit der Frau Günther-Bachmann nöthig geworden. Die beiden Stücke wurden recht gut gegeben, und besonders war eS Herr von Oth eg raven al- Gamr und Baron Abendstern, der sich eine- lebhaften Beifall- zu ersteuen hatte. Frl. Door hatte im ersten Stücke die wenig dankbare und nicht leichte Rolle der Mary; die schätzenswerthe junge Künstlerin schien hier nicht ganz in der ihrem Naturell entsprechenden Sphäre zu sein und konnte daher ihr Talent nicht zur vollsten Geltung bringen. — Zwischen den beiden Tänzen der Frl. Grahn spielte das Orchester unter Herm Chordirector Hentschel- Leitung die Ouvertüre zu Rossini'- Oper „Der Barbier von Sevilla". Die Ausführung war lobenSwerth und wurde nur durch die schwache Besetzung de- Saitenquintett- etwa- beeinträchtigt. *h. Herr Leportier begann am vorigen Sonnabend einen zweiten Cyclu- seiner fran zösischen Vorlesungen, der für Personen bestimmt ist, welche der Sprache mächtig sind und sich mit der neuesten französischen Litera tur bekannt machen «ollen. Er wird nämlich in jeder Vorlesung die interessantesten Stellen aus einem in der letzten Zeit erschienenen hervorragenden französischen Werke vortragen und anziehende lite rarische, biographische und andere Erläuterungen daran knüpfen. Als erstes Sujet hatte er da- in Frankreich mit eminentem Bei fall aufgenommene Drama de- jünger« Alexander Duma-: I«a Oams sux Oameliag gewählt, und sowohl der höchst interessante Inhalt diese- Stücks, al- auch der schöne deutliche Dorttag des Herrn Leportier und seine reine, wohlklingende und ungezierte Aussprache gewährten eine wirklich angenehme Unterhaltung, die auch von seinen fernem Vorlesungen gewiß zu erwarten ist. Hof fentlich werden diese recht zahlreich besucht werden, denn e- ist zu wünschen, daß da- gewiß uneigennützige Unternehmen de- Herm Leportier bei dem gebildeten Publicum unserer Stadt »enigsten- so viel Unterstützung finden werde, daß derselbe keinen perumairen
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