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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185403081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-08
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1854
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> o - I * r r » » Lcivztgtr Tageblatt Md Anzeiger. ^ «7. Mittwoch den 8. März. 1854. i t» Sk r ü n e n I man zu unterscheiden wiffen. Im allgemeinen Leben bedienen * I sich aber die meisten Amerikaner der Wörter Durch und Dutchman Bei der immer noch zunehmenden Auswanderung nach Nord-1 mit jener geringschätzenden Nebenbedeutung, um die Deutschen zu amertta ist e« die unerläßliche Pflicht der Presse, so viel I bezeichnen. Selbst ein Senator scheute sich im vorigen Jahre nicht, atS immer möglich Aufklärung über die dortigen Zustände zu geben, I in öffentlicher Sitzung die Deutschen in Amerika die Durch zu damit wir unS klar über daS Schicksal unsrer bereit- in Nordame-1 nennen. Im März 1852 hielt nämlich der Senator Seward eine nka lebenden Brüder werden, und darnach nicht blo- unfern eignen I Rede zu Gunsten der von Koffuth ausgesprochenen Ansichten. Durch Entschluß, ob wir ihnen dahin folgen wollen, richten können, son-1 einige Stellen dieser Rede hielt sich der Senator Srockton für be- dern endlich auch in den Stand gesetzt werden, darüber richtig zu I leidigt und entgegnete in der SenatSsttzung vom 10. März unter uttheilen, ob die hiesigen (europäischen, deutschen oder speciell säch-lAnderm: Er würde von dem Redner in den geringschätzendsten Mhen) Zustände wirklich schlechter seien, als die so viel gerühmten I Ausdrücken sprechen, wenn eS die Regeln deS Senat- gestatteten, a«erikanischen. Die atlantischen Studien theilen über „Grüne"! die Rede könne Niemanden täuschen als etwa die Durch, in deren Folgende- mit: I Sprache sie, wie er höre, gedruckt «erden solle. (N. P. Daily Tri- .Nach einer oft beschwerlichen Seereise gelangen die Europäer I bune 11 März 52.) Wenn man sich nicht entblödet, im Capitol nach Amerika. Manche haben eine Katastrophe in ihren bürger-1 zu Washington eine so verächtliche Sprache über die Deutschen zu lichen Verhältnissen erlitten und e- schwebt ihnen ein ChaoS von I führen, unter denen eS so viele Tausende stimmfähiger Bürger giedt, Hoffnungen und Befürchtungen vor. Sie wollen ihre Lage und! so kann man daraus einen Schluß über die niedrige Stufe der läe neuen Zustände durchschauen, aber der Nebel will nicht schwin-1 Achtung ziehen, in der sie im Allgemeinen bei den Amerikanern de«. Trotz dieser Verworrenheit herrscht in de» ersten Tagen nach I stehen. Nun wird allerdings nicht immer so wegwerfend von den der Ankunft gemeinhin da- Gefühl der ftegreichen UcVerwindung I Deutschen gesprochen; eS ließen sich aber unzählige Belege dafür vor, «ch Viele alautzm etwas erreicht zu habe«, wenn sie den! anführen, daß sich die amerikanische Volk-meinnng wehr zur Ge- Votzen der neue» Wett betreten. Akt dieser Stimmung steht der! ringschLtzung al- zur Achtung der Deutschen hinneigt. — E- ist G«ck der Abschätzung, »^choitznon von ihren Landsleuten zu Thrill aber nicht «eine Absicht, hier ausführlicher von der Stellung der wird, im grellsten Wtdertzeuch. I Deutschen in Amerika zu handeln, und ich habe obige- nur zur Ale neuen Ankömmlinge werden Grüne genannt, besonder-l Erläuterung deS „damned Durch" anführen wollen. Eben so de- wenn sie sich nicht al- Reisende von einiger Auszeichnung antün-! merke ich ohne Erklärung, daß die Rangordnung de- „verdamm- digen, sondern zeitweis oder für immer ihren Wohnsitz in Amerika I ten" Volke- bei den Amerikanern nicht immer die oben angegebene nehmen wollen. Dieser Au-druck ist dem Englischen entlehnt und I ist. In vieler Hinsicht rangirt der „damned Dutchman" unter dem bezeichnet nicht nur einen neuen Ankömmling, sondem überhaupt I „damned Jrishman", und e- giedt Fälle, in denen er sogar hinter einen unerfahmen Neuling in irgend einer Sache. So wird z. B Iden „damned Nigger" gestellt wird. - Da nun ein grüner auch ein amerikanischer Hinterwäldler grün oder Grünhorn ge-1 Deutscher noch unter jedem andern Deutschen steht, der sich nicht nannt, wenn er mit Verwunderung durch die Straßen von New-1 mehr für grün hält, so können Sie sich eine Vorstellung von der Port geht und sich in einer Mockauction eine fast werthlose Uhr I Inferiorität eines solchen Grünen machen, für einen hohen Preis aufschwatzen läßt. I Aber wie lange wird nun ein Deutscher in Amerika für grün Alle sind grün, die da- amerikanische Fahrwasser im Verkehr l angesehen? — fragen Sie vielleicht. — Dieses habe ich bei der und Humbug noch nicht kennen, sie mögen sein was sie wollen I sorgfältigsten Nachforschung nicht ermitteln können. — Einige be- und gelernt haben waS sie wollen. Der Tagelöhner und Bauer, I Haupte»: bis er Bürger der Vereinigten Staaten sei; aber Ha der Handwerker und kleine Krämer, der Kaufmann, Mechaniker, I läßt sich nicht konsequent durchführen; vielmehr bleibt jeder bezie- Gelehrte und Büreaukrat, der Militair und Aristokrat, alle sind arün.! hungsweise grün und sieht gleichzeitig mit Selbstgefühl auf andre Da ich aber in einem Lande schreibe, dessen praktischer Sinn I Grüne herab, während er von länger in Amerika wohnenden Deut- so oft gerühmt wird, will ich mich bei Begriffsbestimmungen nicht I schen selbst als grün über die Achsel angesehen wird. — Kurz, aufhalten, sondern gerade auf die Sache lo-gehen. Ich lasse daher I man wird der Wahrheit nahe kommen, wenn man annimmt, daß die Erörterung über da- grüne Wesm im weitesten Umfange bei lein Deutscher den andern al- grün ansieht, wenn er selbst schon Seite und will vielmehr versuchen zu beschreiben, wie sich ein grüner I acht Lage länger in Amerika ist. Deutscher au-nimmt. I Sie sehen, wie sehr die Luft in der neuen Welt ausbildet. vorau-zuschicken ist, daß ein grüner Deutscher in der Republik I Jeder wird gleich praktisch und dem später gelandeten Europäer der Bereinigten Staaten zu den untersten und verlassensten Crea-1 wunderbar überlegen. — Sie äußern irgend etwa- über Amerika, türm gehört. Scheint Ihnen da- übertrieben, so werden Sie viel-1 wa- nicht mit den gangbaren Vorurtheilm und Prahlereien der leicht eher beistimmen, wenn Sie einige- au- der Classification der I Deutschamerikaner übereinstimmt. Statt auf die Sache einzugehen, Menschen in Erwägung ziehen. In den Vereinigten Staaten giedt I fragt Sie der Deutschamerikaner: „Wie lange sind Sie in Ame- eS vorzüglich dreierlei „verdammte-" Volk: den „damned Dutch I rika?" — Sie antworten: „Ein Jahr, — zwei Jahre, — drei »der Dutchman" — den verdammten Deutschen, den „damned I Jahre," und wenn er länger in Amerika ist, so sagt er abspre- bl-ody Jrishman," den verdammten blutigen Irländer und den „dmnned Nigger," den verdammten Neger. Gorma» heißt deutsch, dutch holländisch und Dutchman ein Holländer, aber Durch und Dutchman werden von dm Amerika- „ nern al- eine geringschätzende Bezeichnung de- Deutschen gebraucht, l sten. Der Irländer findet herzliche T In den untern Bolk-claffen mischt sich auch Unwissenheit in diese I leutm und Amerika ist für ihn ln Dutch und ^ chend: „Sie sind noch viel zu grün." — Hiermit glaubt er Sie au- dem Felde geschlagen zu haben. — Da- geht von oben her unter und von unten hinauf durch alle Claffen der Deutschen. Der^Fluch de- Grünsein- lastet auf den Deutschen am schwer- ^lheilnahme bei seinen Land-- Wahrheit da- gelobte Land, Bm-ch«!«, und 1 gi«dt »«au, «imritaa«,, di« Dutch «ud ««,- > den» hi«, kam, », da« Schwein, w«lch«« fast Familien»«.» ist, auch
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