Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185403090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-09
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt Mid Anzeiger. - - . - . »n > , , . ^ 68. Donnerstag den 9. März. 1854. Bekanntmachung. Die Inhaber von Gartengrundstücken allhier, welche die darauf befindlichen Bäume und Sträucher seit vorigem Herbst noch nicht von den Raupennestern haben säubern lasten, werden andurch angewiesen, die- nunmehr binnen Vierzehn Lagen und längstens bis zum SS. März dieses Jahres zu bewirken. Säumige werden durch Strafauflagen und nach Befinden sonstige Zwangsmaßregeln zur Erfüllung dieser ihrer Verbindlichkeit angehalten werden. Leipzig, am 5. März 1854. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. chauptpriifrmg am Conservatorium der Musik. Das Ergebnis dieser am 6. März d. I. im Saale de- Gewand« Hauses adgehaltenen Hauptprüfung der Zöglinge d.s Conservatorium- bezeugte von Neuem, mit welchem Eifer und welcher Umsicht der Unter richt an dieser trefflichen, in kurzer Zeit so berühmt gewo denen Anstalt bewiesen wird, welchen tüchtigen und künstlerisch hochgebildeten Män nern derselbe anvertraut ist.— Die Fächer des großen Kunstgebiete-, in denen diesmal die Schüler de- Conservatorium- die bereits erlangte Ausbildung darlegten, waren Orchester-Compofition, Solo- Gesang und Solo-Spiel. Die Orchester - Composition war durch den ersten, zweiten und vierten Satz einer Symphonie von Herm August Lanaert au- Coburg vertreten. Es zeigten diese vom Componisten selbst geleiteten Symphonie-Bruchstücke ein un leugbares Talent. Die Motive erschienen frisch und lebendig und »«« «an auch noch deutlich den Einfluß von Vorbildern (im ersten Satze vorzugsweise Mendelssohn, im zweiten Schumann, im vierten Beethoven) gewahren mußte, so glauben wir doch, diesen Compositionsversuch als einen der gelungensten bezeichnen zu können, die wir seit längerer Zeit in den Prüfungen gehört haben. Einige bedenkliche Modulationen fielen uns auf, die nicht immer durch den Inhalt bis Ganzen gerechtfertigt werden konnten. — An Gosangsvorträgen hörten wir eine Arie aus der „Schöpfung" von Haydn, gesungen von Fräul. Louise Koch au-Bernburg, und die große Arie au- „Norma" von Bellini, gesungen von Fräul. Auguste Brencken au- Soest. Die Leistungen beider Damen sprachen für eine tüchtige und auf reiche Erfahrung ge gründete Unterrichtsmethode. Beide Stimmen gehören nicht zu den groß«) wen» ihnen, auch Wohlklang und Reinheit — die Resultate einer guten Londlldung — nicht abzusprechen sind. Frl. Louise Koch zeigte im Vorträge Verständniß und sang sehr correct; Frl Auguste Brencken hat bereits eine sehr beachtenswerthe Fertig keit und gab die italienische Coloratur für eine Schülerin in recht anerkennrnswerther Weife wieder. — Das Solospiel hatte diesmal durch einen Violoncell - Dortrag eine Bereicherung erfahren. Herr Hermann Brinkmann aus Hagen spielte eine Phantasie von Kummer; es gereichte diese Leistung dem jungen Künstler, wie dessen Lehrer, Herr« Grützmacher, wahrhaft zur Ehre. Bedeutende Fertigkeit, Sauberkeit und künst lerisches Verständnis machten diesen Vortrag zu einem der glän zendsten dieses Abends. — Im ersten Theile der Aufführung spielte Herr Siegfried Jacobi aus Hamburg den ersten Satz aus dem vierten Diolin-Concert von Ferd. David und Herr Arthur Häusel aws Chemnitz de« zweiten und dritten Satz des Litolff- sich-N Symphonie-Concertos für Pianoforte über holländische Nationalmelodien. Das Violinspiel des Herm Jacobi zeichnete sich durch Correciheit und Bravour au- und sprach für viele und tüchtige technische Studien. Sehr brav war die Wiedergabe der Bruchstücke au- Litolffs Werk durch Herrn Hänsel. Em schöner Anschlag, eine bedeutende Fertigkeit machte sich hier geltend, wen« e- auch dem Spieler zuweilen an physischer Kraft zu fehlen schien. Die bedeutendsten virwofen Leistungen in dieser Prüfung waren bis auf das Ende derselben aufgespart. Di« bereits bei anderer Gelegenheit mit Anerkninung genannten beiden Brüder Leopold und Gerhard Brafsin trugen, Ersterer den ersten Satz des L 6ur-ConcerteS von I. Moscheles, Letzterer Variationen für die Violine von Ferd. David vor. E- ist bewundrrnswerth, was diese Brüder, die beide noch sehr jung sind, bereits leiste«. Mögen sie, denen ein unleugbares Talent geworden, auf dem be tretenen Wege weiter gehen — sie werden dann sicher ein schönes Aiel erreichen. — Den Schluß der Aufführung bildete Mendels sohn- Serenade (^näaut« und ^Uexro xioHoso) für Pianoforte, gespielt von Herrn Fritz Gernsheim au- WormS. Ei« sehr bedeutendes Talent tritt uns in diesem, ebenfalls noch sehr jungen Künstler entgegen, der schon jetzt eine hohe Stufe technischer Voll endung erklommen hat. Sein Anschlag ist kräftig, gesund und eigenthümlich, seine Fertigkeit sehr beachtenswert!); er wird beim Spiel augenscheinlich durch seine durch und durch musikalische Natur, vielleicht unwillkürlich, zu dem richtigsten Verständniß geleitet, so daß seine Leistungen — wenigstens die in Rede stehenden — sich dreist mit denen schon namhafterer Pianisten von Ruf messen können. Wir glauben nicht zu viel zu sagen, wenn wir diesem schönen Talent eine glänzende Zukunft prophezeien. Wir schließen den Bericht über die diesmalige öffentliche Haupt prüfung, indem wir nochmals das Resultat derselben als ein höchst erfreuliche- bezeichnen und der unserer Stadt zum Ruhme und zur Ehre gereichenden Musikschule ein ferneres fröhliches und erfolg reiches Gedeihen wünsch«. —i. Sta-ttheater. Die zweite Gastrolle de- Fräulein Büry war die Lucia in der Oper „Lucia von Lammermoor" von Donizetti. Die Sängerin fand an diesem Abende abermals Gelegenheit, ihre viel fachen Vorzüge in ein Helle- Licht zu stell«, da die Partie der natürlich« Begabung Fräulein Büry's sehr entsprechend ist und al- der Mittelpunkt der ganz« Oper fast nur glänzende Momente darbietet. Wir hatten bei der Gastin erstem hiesigen Auftreten bereits ihre treffliche Gesangsbildung, namentlich die Reinheit der Intonation und die gewandte und äußerst correcte Coloratur her-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite