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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185403256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-25
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1854
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 84. Sonnabend de» 25. März. 1854 Zwamiastes Abonnement ^Concert im Saale des I Beifall fand Herr Concertmeister R. Dreyschock mit dem Vor- I trage de- Violin-Concerte- von Litolff. Der Künstler löste seine ^ ^ . . . Ischwierige und anstrengende Aufgabe zur vollsten Befriedigung; Da- Programm dieses Concert- w-r ein sehr reichhaltige-; I besonders schön gelang ihm der zweite Satz und das mehr im es wurde nicht allein qualitativ, sondern auch quantitativ viel, I heiteren Genre gehaltene Finale.— Am Schluffe des ersten Theiles fast etwas zu viel geboten. Die Einleitung und erste Scene des I trug Herr Ad. Lindner, fürstl. Reußischer Hofmusikus aus Gera, 1. ActeS aus der Oper „Jphigenia in Tauris" von Gluck er- I ein Notturno für Waldhorn von Lorenz vor. Wir erinnern öffnete das Concert. So sehr wir unS auch diesmal von des I uns nicht, jemals einen so schönen, kraftvollen und dabei auch Meisters erhabener Muse hingeriffen und erhoben fühlten, so zeigte I zarten Hornton, eine größere technische Fertigkeit bei einem Vir- eS sich doch auch, daß solche rein dramatische Musik nur in Ver-1 tuosen dieses Instrumentes gehört zu haben. Herr Lindner binduna mit den bei der lebendigen Darstellung auf der Bühne I bläst ein einfaches Horn ohne Ventile, und dies beweist, wie richtig mltwlrkknden anderen Künsten ihre volle, vom Componisten beab-1 er das Wesen seines Instrumentes erkannt hat, denn durch die sichtigte Wirkung erreichen kann. Der Mangel der lebendigen I leidigen Ventile geht da- Horn des ihm eigenthümlichen Adels, Aktion wird bei Gluckschen Opernfragmenten im Concertsaal be-1 der schönen wälde-duftigen Poesie gänzlich verlustig. Der sehr sonder- fühlbar, da leider dieses Meister- unsterbliche Musikdramen i anspruchslos auftreteade Künstler riß das Auditorium zu einem fast auf allen Bühnen-Repertoir- fehlen, der Mehrzahl der Hörer I enthusiastischen Beifall-sturme hin. Wünschenswerth wäre eS, also unbekannt sein müssen, während diese bei Aufführung von I wenn Herr Lindner für unser Orchester gewonnen werden könnte, Bruchstücken auS bekannten Opem im Concert das Fehlende, so s um so mehr, als gegenwärtig die Hörner gerade nicht die glän- des Concertes bildende Pastoral thoven ward bi- auf unbedeutendere war bi- auf Kleinigkeiten tadellos. Fräulein C l a r a Brockhaus I Versehen tadellos ausgeführr. sang in beiden Musikstücken die Solostimme und bewährte sich, I Mit diesem Concerte ist die diesmalige Saison als abgeschlossen wie schon bei ihrem ersten Auftreten im 16. Abonmment-Concert, > zu betrachten, und wir nehmen auf längere Zeit wieder von dem al- eine wohlbegabte und bereit- tüchtig gebildete Sängerin. Auch I bedeutendsten Kunstinstitute Leipzig- Abschied, das auch während die Chöre — ausgeführt von den Mitgliedern der Singakademie, I dieses Winters fast nur Vorzügliches brachte und manchen schönen de- Pauliner Sängervereins und des Thomanerchores — ließen I und erhebenden Genuß gewährte. Die Programme dieser Saison wenig oder nicht- zu wünschen übrig. — Von besonderem Interesse I enthielten mit wenigen Ausnahmen nur Werke von wirklicher, oft war ein neue- Werk: Ouvertüre zu Shakespeare's „Hamlet" von I sogar von höchster Bedeutung; besonders reichhaltig waren sie gegen von Jos. Joachim, da- der Componist persönlich leitete. Es I frühere Jahre an Novitäten. Die größeren neuen Werke, welche zeigte sich hier ein bedeutende- Talent, dem jedoch noch sehr die I zur Aufführung kamen, waren: vier Symphonien — von August künstlerische Concentration fehlt, das in dem Drange, sein ganzes I Pott, von R Schumann in O moll, von Gouvy in 0 6ur, diesem Werke weit die Grenzen der Ouvertürenform — wir möchten I ferner: das kirchliche Werk „die Flucht nach Aegypten", eine Scene die Composition daher lieber eine freie, vielleicht etwas zu freie I aus „Faust" und die Romanze „der junge Bretagner Schäfer" und feffellose Phantasie, al- eine Ouvertüre nennen. Einzeln-1 von Berlioz, das Bruchstück „Ave Maria" aus Men de Is tzeiten von wirklicher Schönheit zeigen sich hier viele, der Com-I sohns Oper „Loreley", eine Arie auS der Oper „Wilhelm von ponist nimmt oft einen viel versprechenden Anlauf, kann aber I Oranien" von C. Eckert, drei größere Solostücke für Violine keinen Höhepunkt finden und verliert sich daher im Ueberschweng-1 (Concert in Lig moll von H. Wieniawski, Phantasie von lichen, so daß da- Gute durch Unerquickliches und Absonderliches I R. Schumann, Concertstück von I. Joachim), ein Concert zu sehr überwuchert wird und der Hörer durch die Maffenhaftigkeit I für Violoncell von Grütz machet, eins für Clarinette von der Gedanken und Jnstrumentaleffecte sich erdrückt fühlt zrnd zu > Mozart, so wiedieOuvertüren: Luftspiel-Ouvertüre von I.Rietz, einem wirklichen Genüsse nicht kommen kann. In Folge dessen I „der römische Carneval" von Berlioz, „AmMeere"von v. S ahr, ward da- Werk auch nur sehr lau ausgenommen, was es des in I Concert-Ouvertüre von R. Radecke und zu Shakespeares „Hamlet" ihm wohnenden Talente- wegen eigentlich nicht verdient hat. Hat I von I. Joachim. — Von älteren und schon bekannten Werken sich da- Talent de- Componisten erst vollständig abgeklärt, kann I hörten wir in diesen zwanzig Concerten: das Oratorium „Paulus" er eS erst über sich gewinnen, Maaß zu halten und mit weiser I und eine Hymne von Mendelssohn, Chor und Choral von Oekonomie zu schaffen, so wird er bei seiner natürlichen großen >J. S. Bach, den 23 Psalm von Fr. Schneider, Ave Maria Begabung zur Production auch einmal wirklich Entsprechendes und I von Cherub ini, sechs Symphonien von Beethoven (die wahrhaft Schöne- leisten und sein hohes Ziel erreichen können. I heroische, 8 6ur, Omoll, die Pastorale, ^ 6ur, L ckur und die Mit diesem Werke, in dessen labyrinthischen Irrwegen sich selbst I neunte mit Chören), zwei von Haydn (I) 6ur und die Militair- der Musiker von Fach nur mit der äußersten Anstrengung, und I Symphonie), zwei von Schumann (Lg 6,ir und v moll), eine auch da noch nicht vollständig, zurechtfinden kann, hat Herr I von Onslow (v moll), von Mendelssohn (4. moll), von Joachim nur gezeigt, welchen Weg er gehen will, daß er das! Mozart (O moll), von Spohr (6 moll) und von Franz natürliche Talent zu großartigen Gestaltungen hat, gegenwärtig I Schubert (0 6ur); — Ouvertüren: drei von Cherubini aber noch keineswegs zur Klarheit und zur Herrschaft über di-j (Abenceragen, Anakreon, Medea), drei von Beethoven (Leonore "l. — Reich künstlerischen Mittel gelangt ist. >en und wohlverdienten > 80. 2 und 3, Öp. 124), drei von C. M. v. Weder (Freischütz,
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