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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185601080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-01
- Tag1856-01-08
- Monat1856-01
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.01.1856
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und 8. Anzeiger. Dienstag den 8. Januar. 1856. Bekanntmachung, die Anmeldung zur theologischen Candidatenprüfung betreffend. Diejenigen Studirenden der Theologie, welche gesonnen sind, sich vor Eintritt der Osterferien dieses Jahres zum xsmen pro eanäi^stura anzumelden, werden hiermit auf den Inhalt der 8. 9 des Prüfung-- Regulativs aufmerksam ge lacht und veranlaßt, ihre Anmeldungsgesuche nebst allen nach gedachter Paragraphe, namentlich nach Punct 4 derselben rforderlichen Unterlagen bis zum gh SL Januar d. I. n der Canzlei der Königlichen Kreisdirection allhier (Postgebäude) abzugeben, oder, so viel die auswärts sich Aufhaltenden tettifft, unter der Adresse der Königlichen PrüfungS-Commission für Theologen portofrei anher einzusenden. Leipzig, am 2. Januar 1856. Königliche PrüfungS-Commisgon für Theologen. v. BurgSdorff. Friedrich. Die Armenfteunde. Leipzig, den 6. Januar 1856. Bekanntlich besteht hierunter Her Bezeichnung „Gesellschaft der Armenfreunde" eine Vereinigung jvon Männern und Frauen, welche es sich zur Aufgabe gestellt haben, ihren ärmern Brüdern und Schwestern in wahrhaft christ licher Weise beizustehen, und ist deren Wirke» schon in mannig facher Weise gesegnet gewesen. ' j Heute feierte diese Gesellschaft ihren Stistungstag durch eine llgz Saale der ersten Bürgerschule veranstaltete und sehr zahlreich von allen Ständen besuchte Feierlichkeit. Diese wurde durch Absingung eines Gesanges von Paul Ger hard eröffnet, worauf Herr Aiakonus Kl. Valentiner das Gebet sprach und Herr Pastor vr. Ahlfeld einen Vortrag hielt. Diesem folgte wieder ein Gesang, nach welchem Herr Prof, vr. Bruno Lindner den Bericht erstattete und das Schlußgebet sprach. Nach ihm betete Herr Pastor vr. Ahlfeld das Gebet des Herrn, ertheilte der Versammlung den kirchlichen Segen, und schloß sich die feierliche Handlung mit der Absingung der Strophe eines Liedes von dem schon genannten frommen Dichter. Dies ist die kurzgefaßte Relation von der bezeichneten Festlich keit; allein damit können wir unsere Mittheilung nicht schließen, Müssen vielmehr etwas naher darauf eingehen, obwohl wir hier nur einen kurzen Abriß von dem Inneren derselben, d. h. dem, jvaS verhandelt und vorgetragen wurde, geben können. Herr Pastor vr. Ahlfeld machte durch einen geschichtlichen Hinweis auf die Armenpflege bei den Römern und bei den Israeliten, >em Volke Gottes, darauf aufmerksam, was die Armenpflege dem Christen sein müsse, nachdem der Herr selbst in Knechtsgestalt auf ttden erschienen sei und nicht gehabt habe, worauf er sein Haupt ;en solle. Das, was er von dm Römern und den Israeliten über die lrt und Weise, wie und aus welchen Gründen sie ihre Armen mterstützt haben, mittheilte, war höchst interessant und charakteri- rrte beide Völker so genau, daß die Sache jedem Zuhörer, auch abgesehen von der großm Frage der Armmversorgung, von großem Interesse sein mußte. Sehr wahr ist eS, daß es ganz den Anschein hat, als ob der Plte Fluch der schlechten Armenpflege bei den Römern, so wie der Fluch der Mißhandlung und des Mißbrauchs des Pöbels zu eitlen weltlichen Zwecken auf diesem unglücklichen Volke noch jetzt laste, »bm so wahr ist es, daß das einst so mächtige Rom dadurch mit zu Grunde gehm mußte. An der warmen Sonne des Christen- thums mußten selbst die starken Fesseln schmelzen, welche die einst so starken Römer fast der ganzen damals civilisirten Welt angelegt hatten. Sie, die einst die Herren der Welt waren, sind zu der tiefsten geistigen Knechtschaft herabgesunken. Ganz anders gestaltete sich die Armenpflege der Israeliten. Hier zeigte es sich durch verschiedene Einrichtungen, daß Gott die Liebe sei, und darum brachte diese Armenpflege Segm und nicht Fluch wie die römische. Der gefeierte Redner wußte in bekannter Meisterschaft hiervon den Beweis zu führen, doch würde es uns zu weit führen, wollten wir hier das Specielle mittheilen. In wie weit höherem Grade die christliche Armenpflege gesegnet sein müsse, weil wir dadurch, daß wir dem Armen dienen, dem Herrn selbst dienen, und weil wir den armen Bruder lieben, und ihn mit zur ewigen Glückseligkeit führen müssen, das wußte der hochbegabte Redner in einer Weise zu schildern, daß selbst dem Zweifler die Wahrheit des Gesagten einleuchten mußte. Wahrend in Rom Pöbelaufruhr, Pöbelherrschaft und Rebellion an der Tagesordnung war, ist in der ganzen jüdischen Geschichte, so viele Kriege und so viele Erhebungen einzelner Machthaber so wie ganzer Stämme sie aufzuweisen hat, auch nicht ein Beispiel zu finden, daß von den Armm des Volkes eine Rebellion ausge- ganaen wäre. Was aber mit einem Pöbel zu machen ist, der von der Furcht Gottes und von der Liebe zu Gott abgelaffen hat/ davon giebt uns die Geschichte aller Zeiten und aller Völker, ja auch die unsere der Beweise genug. Nachdem Herr vr. Ahlfeld verschiedene Beispiele der edelsten christlichen Opferfreudigkeit und der Opferliebe aus der ältesten Geschichte der Christenheit erzählt hatte, schloß er seinen Vortrag mit dem herzlichsten Danke gegen Gott für die bis jetzt erfahrene Beihülfe von Seiten edler christlich gesinnter Men schen und mit der dringenden Bitte, nicht abzulassen von der hel fenden Liebe, damit die Armenfteunde im Dienste des Herrn das Ziel erreichen könnten, welches ihnen gesteckt sei. Herr Prof. vr. Bruno Lindner schickte dem eigentlichen Geschäftsberichte eine längere Ansprache voraus, in welcher er dar- that, warum die Gesellschaft der Armenfteunde mit der heutigen Versammlung mehr in die Oeffentlichkeit zu treten beabsichtige. Der Hauptgrund sei der, daß sie dem Princip, welches sie be folgt, mehr Bekanntwerden und Anerkennung verschaffe Ueber die Grundsätze, welche die Gesellschaft befolgt, sprach sich Herr Prof. vr. Lindner folgendermaßen aus: „Insbesondere ist es unser Bestreben, die aufgenommenen Fa-
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