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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185601279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-01
- Tag1856-01-27
- Monat1856-01
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1856
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Anzeiger. ^ 27. Sonntag den 27. Januar. 1856. Mittwoch dm 30. Januar d. I. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Foriberathunq des diesjährigen HanShaltplanS. 2) Wahl eines StadtrathS auf Zeit. Lur Geschichte der Leipziger Handelsschule. Leipzig, den 25. Januar 1856. Der Aussatz über das 25 jährige Jubiläum der hiesigen Handelsschule in dem gestrigen Tageblatte ist ein sehr schätzenswerther Beittag für die Geschichte der Entwickelung -unserer städtischen Verhältnisse, und für jeden Freund der Leipziger Chronik sehr dankekswerth. Einer der Freunde der Leipziger Annalen, welcher auch an diesem Feste lebhaften An- theil genommen und sich über die ganze Art seiner Feier sehr ge freut hat, glaubt hier noch einen Beittag aus der früher« Ge schichte Leipzigs bringen zu müssen, um es allen Betheiliaten recht deutlich zu zeigen, welch ein Glück es insbesondere für unsere Stadt ist, daß die Handelsschule sich eines durch ihr Bedürfnlß so berechtigten Leben- freuen kann und einer solchen Blüthe erfreuet, wie wir dies zu unserer Freude nicht blos früher, sondern auch jetzt noch sehen. DaS Bedürfniß ist jedoch nicht neu, aber das bloße Pedürfiiiß vermag eine Schule nicht zu halten. Dies sehen wir aas der Geschichte des städtischen Schullebens im vorigen Jahrhundert, denn unsere Vorfahren schon fühlten das Bedürfiaiß einer solchen Anstalt, machten auch einen Versuch zu dessen Be friedigung, ergriffen aber nur halbe, oder doch jedenfalls unzu reichende Maßregeln. Fünf Jahre nämlich nach dem siebenjährigen Kriege — vor 88 Jahren — 1768, erschien folgende Rathsver ordnung: „In Erwägung, daß die jüngern Jahre allein zu Er lernung derer Sprachen geschickt und die Schulen nicht blos von Leuten, welche die 8tuäia zum Hauptgeschäft ihres Lebens er wählen, besuchet werden, um den Schulunterricht noch gemein nütziger zu machen und tüchtige Leute zu allerlei Ständen des bürgerlichen Lebens vorzubereiten, haben Wir Uns entschlossen, bei der Stadt-Schule zu S. Nicolai, wo weniger Abhaltungen als bei der Thomas-Schule vorfallen, die Einrichtungen zu machen, daß, neben der Griechischen und Lateinischen, auch die Teutsche, französische, italienische und englische Sprache nach denen Reguln der Grammatik gelehret, und sowohl Unwissenden die ersten Gründe derselben beigebracht, als auch diejenigen, welche darinnen schon etwas aethan, durch Lesen und Schreiben geübet werden. Aus aleiche Weise ist vor diejenigen gesorget, welchen daran gelegen, In denett mathematischen Wissenschaften und denen verschiedenen Gattungen der Rechen-Kunst zeitigen Unterricht zu bekommen. Jmmaßen auch mm Besten derer Anfänger bei besagter Schule ein geschickter Schreibe- und Rechenmeister bestellet ist." Der öl. Dietzmann übernahm den Unterricht in neuern Sprachen und der Schreibelehrer Dietze den kalligraphischen Unter richt. Außerdem aber wurde (vgl. Forbigers Gesch. d. Nicolai schule) auch ein besonderer Rechenmeister, Namens Pflugbeil, angestellt. Den mathematischen Unterricht aber und die Aufsicht über das Ganze übernahm der frühere Lehrer dieses Gymnasiums, der Professor Funke, welcher die Physik damals bei der Univer sität vortrug. Diese Nebenanstalt aber wollte nickt recht gedeihen, well der berühmte Rector Reiste dem ganzen Unternehmen ent gegen wirkte und dH Collegium durch die verschobene Stellung der Lehrer Ln pch unemlg wurde. Ein neuer Beweis, daß Haupt und Glieder zusammen Einen Körper bilden müssen, wenn das Ganze sich eines gedeihlichen Erfolges erfreuen soll. Auch konnten die auseinandergehenden Schwerpunkte der Ambition unter den Schülern der Sache keinen rechten Halt geben. Als nach Reiske's Tode der neue Rector Martini 1776 eintrat, lösete man den fremden Körper wieder ab, weil man sah, daß an Einer Anstalt nicht zwei Lttrectoren und zwei Tendenzen nebeneinander bestehen konnten. Wer Alles zusammen will, will nichts. Wohl wurden auch späterhin an der Nicolaischule viele junge Leute für den Kauf mannsstand wie an andern Gymnasien und Progymnasien vor gebildet. Das spätere Bedürfniß aber blieb unerfüllt, bis 1831 die hiesige Kramerinnung den großen Entschluß faßte und die Handelsschule mit großen Opfern ausstattete, und derselben eine solche Selbstständigkeit zu geben verstand, bei welcher allein dieselbe sich zu der Höhe einer so bedeutenden Anstalt emporheben konnte, als sie bis jetzt erreicht und behauptet hat. Dazu trua aber ganz gewiß der Umstand nicht wenig bei, daß man bei der Begründung einen Mann fand, der mit der Entschiedenheit eines reinen und lautern Willens auftrat, im vollen Bewußtsein dessen, was er wollte und hier sollte, der da Freund war, wem er Freund sein konnte, und der nach Erschöpfung seiner Güte und Liebe, die er unter einer oft rauhen Schale barg, jeder Pflichtwidrigkeit, Fahr lässigkeit und wissenschaftlichen und sittlichen Faulheit ein uner bittlicher Gegner blieb. So umgrenzte er die wissenschaftlichen Aufgaben der Schule und Schüler und die sittlichen Forderungen an dieselben. So schuf er die Handelswissenschaft nach Maßgabe des praktischen Bedürfnisses, begründete als Schriftsteller die Theorie der Handelswissenschaft, bildete mit tüchtigen College«, wie Fell er zu Gotha und Odermann zu Dresden, der noch jetzt, selbst ein Meister geworden, die schriftstellerische Arbeit seines Meisters in neuen Auflagen fortsetzt, so viele bildsame Geister der jungen Handelswelt aller cultivirten Nationen. Und so ward der ehr würdige Schiebe ein großer Schöpfer der Schöpfung, deren erste Idee allerdings von andern Männern des hiesigen Kausmanns- standeS erzeugt, gepflegt, geschützt und unterstützt worden ist. Ge wiß war es daher nicht leicht, einen Nachfolger zu finden, der nach solch einem Vorgänger das anaefangene Werk mit Ruhm weiterführen sollte und konnte. Ein Glück für die Unternehmung, daß er nicht fehlte. Die Rede des Herrn Direktor Steinhaus war auch ganz geeignet, das jetzige Verhä'ltniß der Handelsschule zu dem früher» in ein vortheilhaftes Licht zu stellen. Die Statistik, deren Kenntniß dem Kaufmann gar sehr frommt, ist, wie wir wissen, eine Hauptstärke dieses wackern Mannes. In der Rede konnte man nicht ein tieferes Eingehen in Zahlen erwarten, welches nicht an seiner Stelle gewesen sein würde. Vielleicht gefällt eS demselben aber bald einmal in einer Schulschrift zu zeigm, in welchem Verhä'ltniß z. B. die Schule zu verschiedenen Zeiten Schüler verschiedener Nationen zählt und gezählt hat, wornach sich erst recht übersehen läßt, woher der Credit kommt und wie die Strömungen des Rufes gehen. Dies muß auch zeigm, wie da- zehiae Verhältniß z. B. zu Oesterreich ist, das unter Schiebe noch verschlösse» war und sich nur aus hier lernende oder com
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