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Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191201242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-24
- Monat1912-01
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.01.1912
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Lkstwvch Seite-o W Ausdruck auf der Unzahl roter Wahlzettelåeinnden hat. Dem Zentrum muß ed ein ernsted enetetei iecn, daß ed aestern zum erstenmal seine Both-durs das deutsche Rom, verlor, daß Herr Trims bo r n gestern in Köln unterlegen tit. Das Pendant Zu diesem bedeutsamen Zentrumöverlust bildet der vppelie Schlag, den der und der Landwirie gestern erlitten hat, als einer seiner Dauptagitatoretn Dr. Noeiicke, den man stir«alle Fälle gleich in zwei Wahltreisen aufgestellt hatte, in allen beiden aufs Haupt geschlagen wurde. Da ttir den kommenden- Donnergtag noch 84 Stichwahlen ausstehen, ist ja heute ein e ndg til t ig e r Ueberbliet über die Zusam mensetzung des neuen Reichstag-s noch nicht zu ge winnen. Einstweilen haben die Gegner des blau schwarzen Blocks 177 Sitze in sicheren Besitz gebracht, während derßlock 186 Sitze inneha.i Von bekannteren Politikern wurden gestern gewählt oder wiederge rvckhltt Bei der Reichspartei Doerksen; bei der Wirtschaftlichen Vereinigung Werner; von der Reform partei B r u h n m; beim Zentrum Graf Opperödorii; von den Nationalliberalen Schtvabach, Schiffer, Frhr. v. Heul; von der Fortschrittlichen Volkspartei Kaempb Gothein, Hoff, Kerschensteiner, v. Bauer, Schtoeithardt, Hauårnantn Haehnle, Traeger; bei den Sozialdemokraten Dr. Quaer nnd Wolfgang Hein e. Nicht gewählt wurden: Von den Konservativen Dr. Roesiele; von der Wirtschaft lichen Vereinigung·Bindewald; vom Zentrum Trun brrn; von den Nationalliberalen Fuhrmann, Dr. Arning, Dr. Osann, Schifferer; von der Fort ichrittlichen Volkspartei Oeser, Dr. Criiger, M u g d a n. Wie wir gestern schon melden konnten, ist die , Einberufung des neuen Reichstags sitt den 7. Februar vorgesehen· Die entsprechende tiabinettsorderdes Kaisers-Gewiss gestrige Datum trägt, wird heute osttziell bekanntgegeben. Gewinn und Verlust der Parteien. Zusammen-l 397 I 364 I Die Einzelrefultate tcr acftrigcn Siichwahlen, die wir bereits gestern abend sowohl in unterm Schanienster durch S eh e i n werfee als auch durch eine Extraansgabe unsres Blaues bekannt-gegeben haben, befinden iich auf Seite 9 der vorliegenden Nummer- If Fur und gegen Grey. Sir Edward Greys letzte Rede, über die wir gestern berichteten, hat bei den Konservativen Beifall, bei einem Teil der Liberalen aber scharer Wider spruch gefunden. Ganz besonders bemerkenswert ist daß sogar das eigentliche minifterielle Organ, die ~Weftminstser Gazette«, sich gegen den Staatsfekretär des Auswärttgen ausspricht Unsre Londoner Redak tion drabtet uns: O- London, 23. Januar- (Priv· - Tel. der Dresdner Neueften Nachrichten.) Selbst die ministe riclle Weftininfter Gazeite«, die den Minister des Austvärtigen Sir Edward Greo stets in Schutz ge nommen hat, erklärt ietzt zu Greys letzter Rede, es wäre besser, wenn er sich doch etwas mehr Zeit nehmen würde, fich der Oeffentlichkeit gegenüber über feine Politik ausführlich zu äußern. Dieser Rat von seiten der »Westminfter Gazette« ift höchst bezeichnend. Der liberal-radikale »Star« erklärt Greys Vorgehen für das eines Tollh äu sle ts. England verfeinde sich nnr mit dem ganzen Fest land. Dagegen nehmen die ~Eoening News«, das Abendblatt der »Dann Mail", die Politik Greys in Schutz und greifen in einem Artikel »Die Wahrheit über Deutschland-« dieer folgendermaßen an: »Die Idee unsrer Arbeitcrpartei, daß der Erfolg der deut schen Sozialisten zum Frieden führe, ist ein alberner Trugschlufz. Der Gedanke eines versteinerten Radikalisintis, daß sanfte Worte die theines Feuiaetoiis - Programm sitt Mittwoch. Kal. Oper: -,Ajda«- MS. KgL Schauspiel: »Elaa«, Ist-S. ——« Residenz iheater: .Edelweißköniq«, 1-24: »Die kleine Freun din«, 8. - Zentraltheater: »Peters Jagd nach dem Gliick", Wi; »Wiencr Blick-. s. - Vereinshaust 3. Sinfoniekonzert der Vereinigung der Musik frcundeL MS» = Aus dem Bttreau der Kal. Heft-jenen Die Billette für das dritte Abonnement werden von Donnerstag den 25. bis mit Sonntag den 28. Januar an der Tageskasse des Agl. Schauspielhauies von vormittags 10 bis mittags 2 Uhr Sonntags von 1-L-11 bis 2 Uhr) gegen Rückgabe der ablaufenden Karten des zweiten» Abonnements ausgegeben. —- Jm Kal. Schauspielhaus wird Donnerstag den 25. Januar Schiller-s »Wilhelm Tellk mit Herrn Wahlherg in der Titelrolle außer Abonnernent aus geführt. Der Vorverkan beginnt Mittwoch den 24. Januar vormittags 10 Uhr an der Tageskasse des Kal. Schauspielhaufes. = Kgl. Opernhaus. Sollte man bei der gestrigen Agathe der Frau Gerda Barby lau-s Chemnitz) nicht nur an eine liebenswürdige Gefälligkeits leistung zu augenblicklicher Ausbilfe, sondern daran denken, daß der Gast unter Umständen dauernd und für das Fach der Hochdramatischen berufen werden könnte, müßte ihre Beurteilung wohl zurück halten-der erfolgen und sich lieber unter Vorschlag eines nochmaligen Gastspiels in einer der großen Wagnerschen Frauengestalten, etwa der Jsolde. "vertagen. Denn wer Frau Barbnö treffliche Leistung als Marschallin ivot ungefähr 14 Tagen) in Straußens »Rosenkaoalier« gebührend anerken nen mußte, wird gestern von der Sängerin immerhin etwas enttäuscht gewesen sein, auch wenn er die vollkommen gewandte und hochbeanlagte Darstellerin wieder begrüßen konnte. Da zeigt sieh eben, wie viel oder wenig die Straußsche Opernmnsit mit Singen und Gesang zu tun hat... Zwischen feitenlangen rezitativischem Singplaudern irgendeine leidenschaftlich anfchwellende, zweitaktige, melodische Kantilene zu produzieren, wird einer ronttnierten Künstlerin nicht allzu schwer; aber eine Agathe ist das richtige Rhoduö siir die Sängerin; da heißt es int- salizai Frau Barbys Kgpfftimum namentlich aber im Damm schien da nicht mehr von dein frischen, wohllautenden Reiz, der sich in ein isnsemble mit Frau v. d.Osten, Frl.Kehldorser,Ter vani oder. Fri. v.ii;atv.pv.l (w.e.t!y.sie.3l-sch!..ggkssysk.!kt) « harmonisch einfügen könnte. Die As-Dur-Kavatine des dritten Altes z. B. war recht unerfreulich, auch - abgesehen von gelegentlich zn tiefem Jntonieren. - Desgleichen das Gebet vor der Arie. Nun aber, wer - entscheidet vor öfterem Hören, wieviel an diesem I Versagen etwa Reiseermüdung teil hatte? Frau T Barbys Höhe im dramatischen Akzent hat Glanz und - Durchfchlagskraft, und überhaupt wird ihr das Hoch dramatische schon ihrer impofanten Figur nach F zu schließen - zweifellos besser liegen als das ; Sentimentaldramatische der Weberschen Jägerbraut. »Deshalb, so komm’ ich denn zum Schluß, daß die Dame man nochmals anhören mußt« Und zwar, da sie in einer vorwiegend schaufpielerischen Aufgabe (Marschallin) sich bereits durchaus bewährte, nun mehr in einer hochdramatischen Partie, die aber nebst der darstellerischen Routine und dem drama tischen Gesangsakzent doch auch »den großen Bogen« der Kantilenenkunst verlangt, wie die Jsolde, namentlich des zweiten und dritten Aktes· Frau Barbys trotz dieser Einwände in Summa sehr sym pathische Leistung wurde übrigens auch vom Publi kum als solche empfunden nnd nach ihrer populären E-Dnr-Arie durch lauten Beifall ausgezeichnet Ein geradezu entzückendes Aennchen war Fr. Kehldorfer. Noch mischte ich die Leistung des Herrn Kaufmann als Eremit erwähnen, weil junge und selten beschäftigte Kräfte der Ermunte rung bedürfen. Er bat wohlklingendes und gut sihendes Material, sollte aber die schöne Zeit seiner unfreiwilligen Muße zur Ausbildung seiner Tiefe verwenden. Das tiefe As in seiner Beschwörungs kantilene hatte gestern keine Farbe mehr. Darstelle risch hatte er Würde nnd Ruhe ohne Weisheit-was für einen jungen, bühnenungewandten Menschen gar nicht so leicht ist, als es aussieht. Ernstliib, systema »tisch an sich weiterzuarbeitem ist die doppelte Pflicht solcher junger Künstler, die nochhalb unfertig und zu früh an Hoftheatern vor Anker gehen, anstatt in den fortwährenden Sturmproben der Provinz theaterlaufbahn ihr Talent von allen anhaftenden Schlacken befreien zu lernen. Vom Standpunkt der Hoftheater ist es ja richtig, sich junger, oersprechender Stimmkräste auch für kleinere Partien - zu ver sichern, Versuche zu machen; nur daß damit auch die Verpflichtung erwächst, das« Stimmaterial zutage zu fördern. Das sei bei dieser Gelegenheit prin zipiell und gleich für den neuesten derartigen Fall gesagt. Herr Hans Lange, der Tamino der Betten-- schen ,;Baubersldten«-Aufsührnng, ift ab Herbst 1912 sgrspktejne .ilt.ct..lrxt.e.t.t.·sanH oasx Odems-aus« engagiert u. ih« »O ,-; : s.—i « «-. Ep-« . OMduer Reueste Nacht-schied Wut der Teuionen berabuiindern können, ist eine kindische Unwissenheit über die wahren Tatsachen. « Im gegenwärtigen Augenblick herrscht in Deutsch land ein Gefühl des Basses gegen England, und die deutsche Regierung bat alles getan, um dieses Ge sübl zu nähren und zu ermutigen. England wird als der Erzseind betrachtet, und-es gibt nur eines, was die Gesahr’ größer machen kann: das wäre die Weigerung der britischen Nation, diese Sachlage anzuerkennen. Die grüßte Gefahr sitr die Erhaltung des Friedens ist der lächerliche Glaube an die Sicherheit Englands. Wir glauben, daß die» große Mehrheit seiner Landsleute Herrn Edward Grey als einem wahren Freunde des Friedens ver traut. Wir dürfen ietzt nicht schwach sein, denniedes Zeichen von Schwäche würde das größte Unglück aus uns herabsühren können. Wir sind dieses Ge schwäßes müde über ein Einverständnis mit » Deutschland, wo doch jeder weiß, daß das ossizielle Deutschland ein solches Einvernehmens nicht wünscht. Es wäre lächerlich, wenn wir unsre Augen der Tat sache gegenüber verschließen wollten, daß man uns ernstlich haßt. Infolgedessen müssen wir unsre Ver teidigung danach einrichten-« Auch wir sind durchaus des Geschwätzes müde das von England herübersdringt und uns überzeuan will, dieses Land sei eigentlich unser bester Freund. Wir halten uns an die Tatsachen der Grenschen Politik und an die Offenherzigkeiten der »Dam- Mail" und der »Evening News". Potnearcz über die Of italienischen Zwischenfalle. Das Haager Schiedsgericht tritt in Aktion. In der französischenKammer gelangten am gestri gen Montag die Befchlagnahmungen der Dampfer »Carthague« und »Mauuba« zur Sprache. Die Ab geordneten Laroche, Admiral Bienaimö und Euer nier sprachen sich sehr icharf gegen das Verhalten Italiens aus. Admiral Bienai verstiea sich sogar zu Drohungen; er forderte Genugtuung und erklärte lich bereit,.b is z u m Ae u see rste n zu gehen, wenn es fein müßte. Der Beifall von verschiedenen Bänken des Hauer lohntc ihm. Ministerpraiident Poiucarö ergriff hierauf das Wort. Er führte aus: Obgleich Unterhand lungen eingeleitet find mit dem Ziel, in kürzester Zeit eine billige Lösung zu finden, hat die Regierung angesichts der Erregung des Parlaments und des Landes geglaubt, die nötigen Aufklärungen nicht mehr hinausfchieben zu dürfen. Poinearå erinnerte bei Vesprekhung des Zwischenfalles der »Carthague« daran, daß der französische Gefehäftsträger in Rom Anordnung erhalten habe, die Aufhebung de r Beichlagnahme zu fordern und Vorbehalte zu machen wegen des erlitteneu Schadens. Die französische Regierung habe« nicht geglaubt, die Ver pflichtung übernehmen zu dürfen, wie die italienische Regierung es verlangte-, daß der Apparat Duvals iiberwacht werde. Eine Erklärung des Vaters Duvals, daß sein Sohn nicht beabsichtige, sich in den Dienst einer fremden Macht zu stellen-, habe jedoch Italien veranlaßt, die Beschlagnahme der»Carthague« aufzuheben. Poincare erklärte weiter, ein Flugzeug könne« da es zur relativen Konterbande zu rechnen sei, nicht auf dem Transport von einem neutralen Hafen zu einem andern neutralen Haer Geschma uahmt werden« Poincare kam dann aus den Fall der »Mannba« zu sprechen. Er bestand auf der Auslieferung der 29 von den Italienern gesangengesetzten Türken, deren Jdentität zu prüfen allein Aufgabe der fran zösischen Regierung fei. Die italienische Regierung habe bemerken lassen, sie könne nicht ausschließlich zu gunsten Frankreichs ans dirs Turchsuchungsrecht ver zichten, aber sie habe erstarb daß sie bereit sei, die durch die Zwischenfälle ausgeworfenen Fragen zu prüfen. Sie habe ferner versprochen, die italienische Flotte werde bei der Ausübung ihrer Aufträge alle Rücksichten beobachten, die gegenüber einer befreun deten Nation beobachtet werden müßten. Er sehe in dieser Erklärung ein Unterpfand für eine ,baldige Lösung und zweisle nicht, daß diese Lösung nach Freilafsung der türkischen R eisenden direkt zustande kommen werde in einer sreundschastlichen Anseinanderfetzung zwischen beiden Regierungen. Falls etwa einige strittige Punkte übrigbleiben sollten,, so würden die Kon ventionen mit Italien von 1903, 1904 und 1908 eine freundschaftliche Regelung jener gestatten. Diese bei den Zwischensälle würden die sreundschaftlichen Be ziehungen beider Länder nicht stören können - Be ziehungen, die auf gemeinsamen Erinnsernngew XII-»I« .« -. « ZU W tm. Rassenverwandtschait nnd Solidarität zahlreicher wesentlicher Interessen berichten. Eine Wolke. so schloß Poinears, die vorüberziedr. kdnne den Beri zont nicht versinstern. " etcDie Rede Poineards wurde von den Abgeord n n . mit tosenden Beifall ausgenommen. Unsre Pariser Reduktion berichtet uns über den Eindruck der Worte des Ministervriisii denten telegravhisch folgendes v Paris, Sti. Januar. Erim-Tel. der Dresdner Reuesten Ruchrichten.s Die gestrige statnmersitzung hat außerordentlich starke Eindrücke hinterlassen. Man muß die Rede Poincarös als das wichtigste Glied in der Kette seiner diplomati schen Handlungen gegen Italien betrachten. Poins carss unvergleichlich klare und foruwollendete, da bei ebenso temveratnentvolle wie versöhnliche Dar legung des französischen Standpunktes oereinigte den tosenden Beifall aller Deputierten von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken-» Ebenso einmütig ist heute der Beifall der Press e. Man glaubt, daß der Botschastsrat der italienischen Botschaft, der an Stelle des erkrank ten Tittoni an der gestrigen Kaurmersitzung teil nahm, Eindrücke empfangen hat, die sehr bald zu einem versöhnlichen Ende des Konfliktes führen werden. In der Tat bat Italien gestern einen groben Schritt dazu getan, indem es sich bereit er klärte, die ganze Angelegenheit dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Aber für Frankreich kommt das Schiedsgericht erst in Be tracht, wie Poincarå ausdrücklich betonte, wenn die 29 Türken den französischen Behörden zurückge geben seien, die allein die Jdentitiit dieser Leute zu untersuchen hätten. Gestern abend hat von ss bis 12 Uhr der Ministerrat getagt, den die Ver handlung-en mit Italien lange, wenn auch nicht ausschließlich, beschäftigten. Die Stimmung ist optimistisch, und man erwartet die umgehende Fretlsassung der Türken. Anderseits scheint man tn Rom die Rückkehr des französischen Botschasters Barrdre abwarten zu wollen. Das »Journal« läßt sich aus Toulon telegravhieren, daß die Zwischenfälle, die nus Unraten Deutschlands her vorgerttsett wurden, seit Wochen erwartet wurden- Das französische Panzergeschwader, das gestern in Malt-a zur Begrüßung des englischen Königs paares eingetroffen ist, steht mit dem Murme minister in dauernder drnhtloser Verbindung und ist vorbereitet, in jedem Augenblick nach Cagliari abzugeben. Bezeichnend ist, daß der gestrigen Kam mersitzung auchDelcassd beigewohnt hat. Die un sinnigen Behauptungen von der deutschen,Anstif tuug sind natürlich nur auf den Wunsch zurück zuführen, eine durch den Zwischensall vielleicht er möglichte Verbesserung der italienisch-deutschen Be ziehungen zu verhindern. So meldet ein Blatt auch, daß seidenen-Wächter in Rom stark enttäusch habe Es lann doch nichts aus der Welt passieren, ohne daß Deutschland nicht verdächtigt wird, daran schuld zu sein! Auf die Verleumduna des ~Jouknals« wird aber doch wohl niemand-hineinfallen, denn sie ist in der Tat zu dumm, als daß ein normaler Mensch sie sur bare Münze nehmen kö-nte. Smulaeictj und Natian"allilsekalismns. Nachdem nun der Schulgesetzentwurf der sächsischen Regierung erschienen ist, beginnen die Parteien, ihre Stellung dazu zu fixieren. Die »Sieh sische Nationalliberale Korrespondenz« verbreitet eine parteiossiziöse Mitteilung, in der die früheren For deru n g e n der nationalliberaleu Partei wieder holt und folgendermaßen präzisiert werden: I. Die Volksschule ist Veranstaltung des Staates. L. Als oberstes staatliches Schulverwaltungsorgan ist ein Ministerium dies Unterrichts zu erstreben, dem das gesamte Bildungswesen unter stellt wird· Z. Die Errichtung und Unterhaltuncg von Volks fchuleu liegt den politischen emeinden ob, unter voller Wahrung der Zuständigkeit der staatlichen Unterrichtsverwaltung. 4. Staatsaufgabe und Gemeindeausgabe sind klar voneinander zu trennen. Die st a a t l i che Schu l aufsikht in der Unterinstanz (Bezirksschul inspektion) beschränkt sich für die Städte mit rev. Städteordnung auf das Schultechnischse, siir die übrigen Orte erstreckt sie sich auch aus die ge meindliche Schulverwaltung worden. (l) Dieser junge-W grosze Partien zu singen, wenn er nur erst Herr seines Materials geworden wäre. Singt er nun wirklich alle halben Jahre einmal den Steuermann im »Holländer« oder den Nutz im »Troubadonr" im Opernhaus, was wird er davon haben, wenn er nicht doppelt die Notwendigkeit einsieht. von seinem Material erst den richtigen Gebrauch machen zu lernen oder anbaewiesen wird, dies zu tun? A. Frist-« = Mesdentit eater. Freitag getht sum erstenmal ie4 Overettens ovi at »Kreolen lu oon sann- Schutt-er uns Emerich v· Gatti. Magst von feinrgch erte, in Szene un wird am Sonntag a ends weder olt. än grö eren Rollen sind beschaitigt die Damen Mensch v. verr, Still Bwie de Herren fulin Snkttill. Laugen Friese, ari. lbrich nnd Wer . Das Weignachtsmarchen »Der Edel »weißkonig« wird ieden Mittwo , Sonnabend und Sonn tag nachmittags til-i- Uhr bei etrtra ermäßigten Preisen ausgestigt - Die Direktion ba die dreiaktige Onereite »L! lt- ien« von Gustav Kadelbur und Julius Wilhelm nnd M. Weitone erworben. Die Muskk ist nach Motiven von Joseph Lanner siir die Bübne von Emil Stern ba arbeitet.v »Alt-Wien« erlebte diesen Winter im K. K. vrin Carl-Theater in Wien ieine Uraussüdrung und errang einen unbestrittenen großen Ersolg. = Die Litterarische Gesellschaft herbergte gestern einen interessanten Gast: Gertrud Gysold. Man sah es der Versammlung an, die das Künstlerhaus selbsz aus der Galerie stillte, daß hier mehr erwartet wur e, als was das tibliche Vortragsverzeichnis zu versprechen vermag. Gertrud Eofold hat hier, wie überall, wo man den Namen Retnhardts und seiner Getreuesten mit dankbarer Anerkennung nennt, einen hohen tünstlerischen CreditØlber es zeigtsich— wie so ost ,—, daß ein guter Schauspieler ein recht mäßiger Ryavsode fein kann. Im Grunde ist das sast das Logische. Wer stärkste, plastische Persön lichkeitswirkungen vermag, wird die strenge Pflicht, sich ganz und aar hinter das Kunst wert zu stellen, nur Stimme des Dichters zu sein, nirgends mehr, schwerlich erfüllen. Die Gysold d r am atis i rte gestern ein äußerst buntes, lyrtschs cpisches Programm. Es ward das Unerwartete Ereignis: diese Schauspielerin von höchsten künst lerischen Qualitäten, von einer Versinnlichungss krast, die die nnersiillte Sehnsucht ihrer hundert Adepten ist, nnd von so viel Farbigkeit, hatte stir den Wortplastiter Rilke nichts Bildhaites, siir Mle Archi tektur und Zeichnung reine nachschassende Linie. Und kei«.. Organ siir seine diskreten Farbenreize, die wie Glut unter der Asche find. Merkwürdiger noch schien Fder Mangel an Personlichteitsdisserenzierung über haupt. Vergebens hab’ ich mich bemüht, einen Unter schied in der Anssasinng der Gosold zu erstihlem die sich in LIEWY Ohva swamp-gleich blieb-v vd sie mm , « Den kirchlichen Organen ite t e N bare Einwirkung aus den Unterkichtielbeekändii ku, doch wird die Kirchenbekürde bei der edl uns des Landeslehrv aneg für »Hei gionsunterriig gutachtlick zu hgken Mun seigliche risichu aussieht kzllts ! s ist ein Landesschulbeikqt Ml richten, der non der obersten Schukhehzsn wichtigen Fragen des Schul- und Lehketbnkddt wesens ge ört werden muß. Er besteht Uii wählten Vertretern der Gemeinde, des ZU hauses und der Lehrerschait. ltt 5. Die örtlichen Schulnerwaltungsor sind so zusammenzusetzem daß neben der « schen Gemeindevertretung auch die EuetM die Lehrerichast angemessen vertreteu sindnl Wahl zur Anstellung derLehrer ist allen Gsä den zu überlaxm sitr eine Anzahl Stellu: allerdings der taat das Besetzungsrechk W 6. Die Staatszufchüsse an die Gemeinze Schulzwecken sind wesentlich zu erhöhen « 7· Die Bolköschule Zoll eine allgemeine sein, mit minde tens den Zielen dek M m i ttle ren Volksschulr. An jedem Orte so nur eine Art von Volksschule geben. Doch m für zu fPrgem daß weitergehenden Bill-un bedürdii en besähigter Kinder nach Mög« Rechnung getragen wird. » 8. Die Gemeindeschule hat riaritcttiskk)eu-Ch rasten Der konsessionellen Zusam setzung der Gemeinde wird den örtlichen hältnissen gemäß dadurch Rechnung getragen die Lehrkräste in der Regel der Konfessimi Mehrheit angehören, und daß deråiieligioneml richt dem Bekenntnis der Mehrheit entspke erteilt wird. Auf die Kinder der Minderheit im Sinne der schon heute geltenden geh-M Bestimmungen des Schulgesetzes t§ 1-4,2 d. Au Ver-) Rücksicht zu nehmen. Am Religionsuu richt der Mehrheit nehm-en diese Kinder nur z teil, wenn für sie nicht anderweit gesorgt wir 9. Die Zahl der Schüler einer Klasse sog nicht ü-bersteigen, auf eine Klasse sollen durchich lich mindestens drei Viertel einer Lehrkrast rechn t werden. Lo. Die Fortbildungsschule-flicht istzuch , die Ma· dchen auszudehneir. Das gesamte bildungsschulwesen muß unter eine eini» liche staatliche Leitung gestellt werden. 11. Der Sehn ld ienst muß, soweit irgend mi aus die persönliche Verantwprtlichx der Leh r e r begründet werden. Fur jede S mit mehreren Lehrern ist von der Gemeinde Seh n l leitet (Direk·tor« oder dirigieze Lehrers zu wählen. Die unterrichtlichc Tät untersteht aber nur der Aufsicht des KgL Bezi schulinsnektors. Die Befugnisse der Lehrckkv renz und des Schulleiters sind genau zu stimmen. « 12. Für die Lehrer ist zu fordern: eine den Fp rungen der Gegenwart entsprechende Neuregc der Lehrerbildung, die Einsuhrnng ei modernen Disziplinarrechtkz die Bei gung kleiiilicher Einschrankungen m den Si hürgerrechtem Nach diesen Forderungen entspricht der Gese wurf der Regierung in vielen Punkten den Wüns des Nationalliberalisnius. ch zweite, siebente neunte Forderung illnterrtchtsministekiu allgemeine Volksschule, Beschräuku derSkhülerzablauf 45) sindin dem Regieku entwurs aber nicht erfüllt, dazu von der vierten Jderung der Teil, der die Errichtung eines Lande ichulbeirats wünscht. Das ist aber gerade besonders wichtiger Teil der « nationallibet Wünsche-, die sich hier übrigens smtt denen der F schrittler und der Sozialdemokratie und auch der Lehrer decken. Hier hat der Regierungsen also mit einer ziemlich lebhaften Opposition im tag zu rechnen. » Politische Uebersicht. « Ein Demeuii. Die ~Nordd. Allg. Zig« schre ~Eme«hiegge Korrespondenz »der-breitet aus Ne ftrelttz ngaben, die den Glauben erwecken so daß die Verlobung der PrinzessinVilt ria Luife von Preußen mit dem Erbgroßhe Adolf Frjedrich von Mecllenburg-Strelid bevorst sDaran ist kein wahres Wort. Schon mehr als mal sind wir ägnlichen falschen Ausftreuungcn gegengetreten. s ist eine große Taktlofigkeitzfo Mitteilungen ohne gehörige Beglaubigung m Presse zu bringen.« Wir haben von der Meld gar keine Notiz genommen. KiderleuWZtherf dirs-miser Esseuer Prozeß. I haben unmittelbar nach dem Essener Prozeß gegen Herausgeber der »Grepzboten«, Cleinow, die A . - -————————»- eines der weniger interessanten Fetiilletons vouii voft las, einen verspäteten, verlänglirhten letire femme, oder ein· Gedicht des Reinhardtdramatuks site-haue, ob Schmidtbonn oder einen Ameritaner. ist charakteristisch für den Abend, daß die Kassani von Leuihold, dramatisch gegeben, das Stärtftexv Heer sprach die Schauspielerin. Auch in der Bett nnd der Klausnervede ansdem ~Heiligen Antoniqt Daß aber eine solche Künstlerim eine so hochcultwr Frau von so vielen Graden auf ein Programm W hxlm Busch-s Antonius und Goethes Faust, undi« die Verklärung aus dem Schluß des zweiten? Lsähen konnte, wird nicht nur mir unbegreiflich ble iar dankte mit dem Respekt, den man der Sch« spielerin Ehsold schuldet. Und dachte im ist« when mit Schmerzen an den ewig unersevlsp Nhapsoden Kains. An den Stil seiner Vort vrogramm, und wie er jedem Dichter gerecht ward die unendliche Einfachheit dieses Vorlesers, des 111 nor: Scheivaieler mitbrachte, wenn er über fee »Buche faß. Und der uns darum lächeln und we machte, weil er (a·ls Vorleser) nur eine selbst Stimme sein wollte für Dichter J. P. W = Petriqnartett. Herr Percy Sherwood dem trefflichen Petriquartett sehr zu Dank s pslichtet fiir die beschwingte und von eingehen« Studium zeugende Ausführung feines Sm qnartetts in O, das gestern aus der Handfcklkkft spielt wurde nnd als die Arbeit eines geistv« Kopfes lebhaft anregen konnte. Als den be möchte ich den Scherzosatz bezeichnen, der in sei Hauptthema sowie in der Art, wie er es artig f führt, am meisten den Quartettftil hat, am wenig daö Adagio, weiches das prädeftinierte Adagiom « ment, das Cello, bloß einmal zum Wort getan läßt; nnd anch da singt es nicht, sondern hält eineß Es liegt der Nachhall eines gründlichen Nie Wagner-Studiums, besonders der »Meistersi !- iiber dieser kleinen, geschmackvollen Partitur, «- daß der Komponist sieh noch Wagners PVMV zu eigen gemacht hätte. Er ikst mehr Rhytbmkk·· Melodiker nnd mehrMelodi er als Kontrawm und ein Studium Bach-, Schubert-s im- Zusam-· » bang mit Smetana nnd Dnorschat, diesen mode « Orden des wahren Qrtartettftile, dürfte M kiinstig in seinem Streben mehr fördern ranschende Beifall, der-wohl in erster Linie deU lichen Musikern galt, gab auch« dem anweien fKomponisten Gelegenheit, den ihm gebühre wvhlverdienten Anteil persönlich dankend eka annehmen. . s. . A« Pk«· eben davon ten tragen er von eine -Iqsscu, dere« würde. J kanns- auf W natian »hk denn je z meruna des R Ist Erbnnfäm fch w c- r e r würden di Regierung-Jst inlich nicht g xmbictmna der We auf 100c co die Regiet kchmmg frage kichskagc zu» er Jk unterrichte! jafts st e u e « khkheit dcr hmen. « Vemkzßernu einem Jahre ioniert worde g auch eine tcrfccbootsfori jke Flotxc um istqu geschützt( vore, doch wir Die Nordsee flt werden. te erweist es ites Dock- Im te zu bauen, - die gesteigert . Auch diese: station in Die Graf Achte ien net-lautet, onunq und ammentritt i zeu» begeben. Em Fauster elbungen über Mächte zu Ins s e s stellt nAre n z z u e gemeinsame müsse in R o Wagen, Trkpt en einen Fa kichte einen solt statt den Kri( recklitberen Kri = Ednard S u« wird in ein der Ort g i n heaier s U die Mitaliede sit im Residel : Ziel-Taufe angspiidagogifki n Zan t e n g Ihm-fes geholt erin eines u Iris-, ging vot IMA auf das an aus, bekann lüchtig rückwå klmft blickendei ssc solle den so forderungen de gegenkommem nSprache eint endet. Als flshlt Corneli Cfatmungz sie · singsbeslissenen Vgng der knni tmmtches gute dAgoaen Karl ( kkchfells, der B Korfetts), Adq UUASW und Pt Erinnerung z Ykochener Vokal Mchsn Töne un dnerin durch B gestalten. Lin-sit M schlechten usw Sda iiber den l Was gesagt w» I richtig wurde Sokmisatton al. wäre; die Sah alternd sei von Mknschlichen S ende wies das Sol-Minnen sit ssunterrichtö. 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