18 FRANCIS JAMMES Alltäglichkeit, die nur die Dichter ver stehn können und die einzig das Rein sein von allem Hasse mit sich bringt. Sie sah so einfach aus wie das beschei dene Zimmer, darin sie mit ihrer klei nen Katze, die ihr jemand geschenkt hatte, wohnte. Jeden Morgen, bevor sie zu ihrer Arbeit ging, ließ sie ein Näpfchen Milch für die Katze zurück. Diese hatte ebenso wie ihre Herrin gu te, traurige Augen. Sie wärmte sich in der Sonne auf dem Fensterbrette, auf dem ein Basiliumstöckchen stand, oder sie leckte sich ihre kleinen Pfoten wie einen Pinsel glatt und kraute sich die kurzen Kopfhaare, oder sie hielt eine Maus vor sich fest. Eines Tages waren Katze und Herrin schwanger, die eine von einem schönen Herrn, der sie verlassen hatte, die an dere von einem schönen Kater, der sich nichtmehrsehen ließ. Der Unterschied war nur, daß das arme Mädchen krank und kränker wurde und schluchzend