WEG DES LEBENS 21 te zu schreiben. Aber es wollte ihmkein einzigerEinfall kommen. Dennoch war ihm fröhlich zumute, denn die Sonne überglänzte denGeraniumstockauf sei nem Fensterbrett, und inmitten des of fenen blauen Fensters flog surrend eine Fliege auf und nieder. Und da sah er mit einem Male sein Leben vor sich. Es war eine weite weiße Straße, die, ausgehend von einem dunkeln Haine, darin die Wasser murmelten, bis an einen klei nen stillenGrabhügel führte, denDorn- sträucher, Nesseln und Seifwurz über wucherten. In dem dunkelnWäldchen erblickte er den Schutzengel seiner Kindheit. Der hatte goldene Flügel wie eine Wespe, blondes Haar und ein Ant litz so still wie das Wasser eines Brun nens an einem Sommertage. Der Schutzengel sprach zu dem Dich ter: „Erinnerst du dich der Zeit, da du noch klein warst? Du kamst mit deinem Vater und deiner Mutter, die hier angeln wollten, hierher. Die Wie-