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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185602071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-02
- Tag1856-02-07
- Monat1856-02
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1856
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Mid ^ S8. Anzeiger. Donnerstag den 7. Februar. 1856. Ermnerung an Abführung der Grundsteuern. Am 1. Februar d. I. wird der erste Termin der Grundsteuern, welcher in Folge der zu dem Finanzgesetze vom 16. August 1855 erlassenen Ausführungs-Verordnung vom nämlichen Tage mit Drei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. Die dieSfallfigen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge an diesem Tage und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme atthier pünktlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort erecutivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreken müssen. Leipzig, den 31. Januar 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Koch. Leber die Musikaufführung am Charfreitage. Bereits im vorigen Jahre war die alljährlich am Charfreitage stattfindende kirchliche Mustkaufführung Gegenstand der öffentlichen Besprechung in diesen Blättern geworden, indem man von vielen Sei ten den Wunsch kund.gegeben hatte, für diese Aufführung ein für alle Mal, der Bedeutung de- Tages angemessen, die Bach'sche Pas stonsmusik nach dem Lvaag. Matth, zu bestimmen. Leiber war jedoch damals die erste Anregung hierzu zu spät gekommen, als daß man ein so großes und schwieriges Werk, wie das gedachte, bis zum Charfreitage noch hätte einstudiren können, und vermochte daher die Concert-Direktion den Wünschen desPublikums nur in so weit nachzugeben, als sie wenigstens die schon vorbereitete Aufführung des Händel'schen Samson fallen ließ und ein der Charfreitagsfeier mehr angemessenes Werk, den Messias desselben Meisters zur Aufführung brachte. Die anerkennenswerthe Bereitwilligkeit, mit welcher, wie bei dieser Gelegenheit, so stets die Concert-.Direktion bemüht gewesen ist, den Wünschen des Publikums, so weit diese mit dem ernsten Zwecke des Concert-Instituts harmonirten, möglichst zu entsprechen, halte uns hoffen lassen, daß sicherlich nun am bevorstehenden Char freitage der Kunstgenuß uns geboten werden würde, auf den wir lm vorigen Jahre nothgedrungen hatten verzichten müssen; allein auch diese Hoffnung scheint nicht in Erfüllung zu gehen, da, wie wir in Erfahrung gebracht, auch in diesem Jahre die ersehnte Aufführung der Passionsmusik abermals nicht stattfinden soll, weil es, wie in den letzten Jahren, der Concert-Direktion wie derum nicht gelungen ist, die Genehmigung zur Benutzung der Paulinerkirche für das Charfreitags-Concert zu erlangen. Mit Gewißheit ist nun zwar vorauszusetzen, daß die Concert- Direction im eigenen Interesse und im Interesse des Publikums das Ihrige bereits gethan hat, um die Aufführung der Passions- mufik am Charfreitage zu ermöglichen; wenn man aber dennoch es wagt, diesen Gegenstand nochmal- zur öffentlichen Besprechung zu ziehen, so wolle man dies der Begeisterung des Einsender- für das hohe Kunstwerk, so wie dem Umstande zu Gute halten, daß Einsender dieses sich trotz des vorliegenden Hindernisses doch noch nicht davon hat überzeugen können, daß durch dieses Hinderniß die Aufführung der Passion-musik in Leipzig überhaupt un möglich geworden sei. Unbedingt muß man zwar der Concert-Direktion bestimmen, wenn sie die Aufführung der Passion-musik in einer anderen als der Paulinerkirche nicht unternehmen will, da es ja die Erfahrung hinreichend bestätigt hat, daß theils die akustischen Verhältnisse, theils die für Ausstellung der Orchester und Chore äußerst ungün stigen Räumlichkeiten unserer übrigen Kirchen die Aufführung größerer Werke in hohem Grade erschweren, ja fast unmöglich machen. Allein trotzdem würde eine Aufführung der PassionS- musik noch zu ermöglichen sein, sobald man nur von der herkömm lichen Einrichtung, das alljährliche geistliche Concert für den Or chester-Pensions-Fond gerade am Charfreitage zu halten, absehcn wollte. Man erwäge Folgendes: die Entziehung der Pauliner kirche für das gedachte Concert kann ihren Grund lediglich in der durch die Vorbereitungen für das Concert herbeigeführten, und allerdings nicht zu leugnenden Störung des Gottesdienstes haben; denn die übrigen über die Ursachen dieser Maßregel umlaufenden Gerüchte klingen durchaus unwahrscheinlich und nennen sämmtl.ch Ursachen von so geringem Gewichte, daß sie keinesfalls den Be mühungen unserer Concert-Direktion Stand gehalten haben wür den. Wenn nun also eine andere Ursache als die angeführte nicht vorliegt, so folgt daraus auch, daß uns vor der Hand die Be nutzung der Paulinerkirche zu größeren musikalischen Aufführungen nur für den Charfreitag und überhaupt die Festtage, an denen in der Kirche öffentlicher Gottesdienst stattsindet, entzogen ist. Was steht aber der Aufführung der Passionsmusik in der Paulinerkirche an einem Wochentage entgegen? Nichts, als die hergebrachte Ge wohnheit, das alljährlich zum Besten des Orchester-Pensions-Fonds stattfindende Kirchen - Concert am Charfreitage zu halten. Freilich ist nicht zu leugnen, daß uns an keinem Tage die Passionsmusik paffender gegeben werden kann, als an dem Tage, zu dessen Ver herrlichung sie geschaffen wurde; aber soll denn, weil nun einmal am Charsieitage diese Aufführung nicht möglich, für diesen Tag aber gerade das (leider einzige) alljährliche Kirchen-Concert in unsrer Stadt herkömmlich bestimmt ist, deshalb die herrliche Pas sionsmusik, die erhabenste Schöpfung auf dem ganzen Gebiete der geistlichen Musik, der Vergessenheit wieder anheimfallen, der man sie erst vor wenigen Jahren, zum Danke aller wahren Verehrer der klassischen Musik, entrissen hatte? Gewiß wird Niemand, der noch für wahre Kunst wahre Begeisterung in sich trägt, am aller wenigsten werden die musikalischen Leiter unserer Concerte so etwas verantworten wollen. Und doch würde es schließlich dahin kommen, wenn nicht die herkömmliche Charfreitags-Aufführung auf einen anderen Tag verlegt würde, weshalb wir uns denn folgenden Vor schlag zu machen erlauben: Man führe die Passionsmusik am Anfänge der Charwoche, des Dienstags oder Mittwochs in der Paulinerkirche auf und sehe von einer größeren Musikaufführung 1 am Charfreitage in der Thomaskirche lieber gänzlich ab, was. sich um so eher rechtfertigen ließe, als eine solche Aufführung neben der Passion-musik wohl kaum gleichzeitig vorbereitet werden könnte und überdies auch die Aufführungen in der Thomaskirche nie so
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