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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler Image 8 und 10
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
- Tag1856-03-07
- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1856
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iche >ur r. -wch ^gen Tageblatt md ^ «7. Anzeiger. Freitag den 7. März. 1856. Bekanntmachung. irchhof Moosen, ieb. Hotel de "uz. viere. Llephant. ! Roß. NM. den. v. Kreuz. ftestlag» afnabne. olz. Bei der am 5. Marz l. I. zum Besten des hiesigen Theater-PensionSfonds gegebenen Vorstellung ist die Summe von 448 Thlr. 2 Ngr. S Pf. eingenommen worden. Bei dieser Anzeige fühlen wir uns verpflichtet, dem geehrten Publicum für die Theilnahme, welcher sich diese Vorstellung zu erfreuen hatte, unseren lebhaftesten Dank hiermit auszusprechen. Leipzig, den 7. März 1856. Der Ausschuß zur Verwaltung des Theater-Penfionsfonds. UebersichlUche Darstellung des Verlaufs der orientalischen Verwickelung. (Schluß.) Die russische Armee zog sich hinauf nach den Bergen von Baktschisserai. Pelissier gedachte sie aus der Krim hinaus zu manövriren; er warf ein starkes Corps nach Eupatoria, welches in der Richtung auf Simpheropol Vorgehen solle; er selbst mit dem GroS der Armee stieg hinab ins Baidarthal. Aber die Ex pedition von Eupatoria aus mußte nach einigen glücklichen Ge fechten wegen Mangels an Wasser in den weiten Steppen der nördlichen Krim aufgegeben werden und auf dem Höhenzuge west lich von Baktschisserai hielten die Russen die strategischen Bewe gungen Pelissiers in Schach. Die Franzosen zogen sich endlich im Octoder nach der Tschernaja und dem Plateau von Jnkerman zurück; der Feldzug war zu Ende und die Russen gewannen Zeit, sich neu zu verstärken und zu befestigen, so wie den moralischen Halt wieder zu gewinnen, wozu ein Besuch des jungen Kaisers beim Heere nicht wenig beitrug. Eine große Flotte stach am 7ten Oktober von Kamiesch aus westwärts ln See, bedrohte 8 Tage lang Odessa mit dem Schicksale von Sebastopol und zwang schließ lich die Heftung Kinburn am Ausfluß des Dniepr nach einem 8tä'gigen Bombardement am 17. Octoder zur Capitulation; eine starke Garnison beherrschte von hier aus fernerhin den Dniepr und wehrte der im Hafen von Nikolajeff im Entstehen begriffenen neuen russischen Flotte die Ausfahrt in den Pontus. Diese Niederlagen Rußlands erhielten in diesen Tagen einen Zuwachs ganz unerwarteter Art. In Asien hatte am 5. Juni der General Murawieff den Arpatschai überschritten und sich mit einer starken Armee vor Kars gelegt, in welches sich dir Reste der anatolischen Armee geworfen. Die Belagerten zeigten sich würdig der Verrheidiger von Silistria; die Einwohner wetteiferten mit der Besatzung unter Wassif Pascha und dem englischen General Williams in der Ertragung der Mühseligkeiten der Belagerung, zu denen sich bald der Hunger gesellte, da die Russen mit leichter Mühe die ganze Provinz überschwemmten und die Zufuhr von Erzerum her, wo Selim Pascha einige Entsatztruppen zu sam meln suchte, abschnitten. Mißmuthig über die Erfolglosigkeit der Be lagerung befahl Murawieff, angeblich auf ausdrücklichen Befehl aus Petersburg, am 29. September einen allgemeinen Sturm, der aber nach 8stündigem verzweifelten Kampfe von den Belagerten blutig abgeschlagen ward. 7000 Mann nach russischen, über 13,000 nach türkischen Berichten ließen die Russen an Tobten und Bles sirten zurück. Die Kunde davon lenkte Europa's Blick erst hin auf das Häuflein der Braven, die hier den 3. Act des Belage rungskrieges in diesem denkwürdigen Kampfe spielten. Der größte Theil der türkischen Donauarmee und ein bedeutendes Corps aus der Krim ging nach Asien hinüber und Omer Pascha meinte durch eine Seitenbewegung die Russen zum Abzüge bewegen zu können; Ende October brach er mit 35,000 Mann von Sukkum Kalö auf, schlug am 5. November 16,000 Russen am Jngur und stand im Angesichte von Kutais, als plötzlich die Nachricht erscholl, daß Kars am 28. November nicht den russischen Waffen, sondern der russischen Ausdauer, die den Hunger in fürchterlichster Gestalt über die Besatzung herbeigeführt, sich ergeben habe. Nunmehr zog auch Omer Pascha in fortwährenden Gefechten mit den nachdringenden Russen nach der Meeresküste auf Batum und Redut-Kalä zurück und mußte den Tadel einer mißglückten Diver sion auf sich nehmen, der ihm den Verlust von Kars zuzuschieben bestrebt war. Der Fall von Kars und Omer Pascha's Rückzug waren die letzten Scenen des KciegSdrama's. Die Vortheile, die die alliirten Waffen im Laufe des Sommers gewonnen, hatten den Nimbus, der die russischen Fahnen seit den Tagen der Freiheits kämpfe umschwebte, zerstreut, und mit ihm war die Furcht vor ihnen von Europa gewichen. Man erkannte, daß der Schwerpunkt des Erdtheils nicht im Osten, sondern bei der neutralen Haltung von Mitteleuropa im Westen liege; der Anschluß an denselben erschien mehr und mehr als die vortheilhasteste Stellung in dem großen Conflicte. So kam es, daß Spanien und Portugal sich auf Unterhandlungen über ein Bündniß mit den Alliirten einließen, Unterhandlungen, die bei einem Staate, der in Folge seiner natür lichen Lage ein großes Gewicht in die Waagschale werfen mußte, bei Schweden, zum förmlichen Abschluß eines Ällianzvertrags führten (21. Novbr.), dessen Ausatzartikel die thätige Hülfe Schwedens für das nächste» Jahr in Aussicht stellte. Mit Oesterreich aber ward in den letzten Monaten des Jahres wieder ein besseres Einvernehmen erzielt. Die drei Mächte einigten sich abermals über die Grund lagen eines Friedens, welche, dem Namen nach auf den vier Punkten beruhend, doch jetzt eine ganz andere Bedeutung gewannen. Der erste Punkt ward dahin erweitert, daß ferner kein Staat das Recht haben solle, sich in die innern Angelegenheiten der Donau- fürstenthümer, die eine neue, ihren Wünschen und Interessen ent sprechende Verfassung erhalten sollten, zu mischen. Um die Freiheit der Donau tatsächlich zu sichern, sollte Rußland sich zur Abtretung eines nicht unbedeutenden Stückes von Bessarabien an die Moldau herbeilassen und den Anordnungen, die die Alliirten zur Regelung der Freiheit des Flußhandels treffen würden, keinen Widerstand entgegensetzen. Der dritte Punkt ward dahin aus gelegt, daß künftig das schwarze Meer nur für Handelsschiffe offen sein solle; daher müßten alle Kriegsmarinearsenale an seinen Küsten, soweit sie noch beständen, verschwinden und die Sicherheit des Meeres dem internationalen Rechte überlassen werden; nur einige leichte Kriegsfahrzeuge sollten die beiden Uferstaaten ferner auf ihm stationiren dürfen; die Schließung der Dardanellen war damit von selbst ausgesprochen. In Beziehung auf die Lage der christlichen Unterthanen der Pforte sollte Rußland den Bestimmungen seine Zustimmung geben, welche aus den darauf bezüglichen Berathungen der drei Mächte mit der Türkei erwachsen würden. In einem fünften sehr dehnbaren Punkte behielten sich die kriegführenden
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