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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
- Tag1856-03-09
- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1856
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Tageblatt und Anzeiger. «s. Sonntag den 9. März. 185«. "1 : ! . Städtisches. (Eingesendet.) Wie verlautet, beabsichtigt man eine an unsere verehrten städtischen Behörden, Rath und Stadtverordnete, zu richtende Petition des Inhalts: daß bei dem in Berathung liegenden Neubaue an der Stelle des von der Stadt angekauften ehemaligen Frauen - Collegiums in den allge meinen Bauplan gleichzeitig der totale Umbau des gegenüberliegenden Georgenhauses — als der allein mögliche Weg zur angemessenen, die volle Straßenbreite bietenden Eröffnung der neuen Communicationspsorte — ausgenommen werden möge. Kann nun die Richtigkeit dieser Ansicht von Niemandem in Zweifel gezogen werden, der die Anforderungen der Zeit und ins besondere die Aufgaben unserer auf dem direktesten Wege zu einem großstädtischen Aufschwünge befindlichen Stadt begreift, so ist doch Einsender Dieses mit dem Schritte des Petitionirens in einer solchen Angelegenheit nicht ganz einverstanden, eben weil sie nur etwa- fast Selbstverständliches anstrebt, dessen Erfüllung man von unseren anerkannt umsichtigen und wohlmeinenden Behörden mit Recht voraussetzen kann. Es sprechen ja wichtige Gründe so ent schieden und so klar von allen Seiten dafür (einerseits die Noth- «endigkeit, der neuen Pforte — wegen der unmittelbaren Nähe, de- Bahnhof-CentrumS die künftige Hauptpforte der ganzen Stadt — ein würdiges Aeußere zu geben, andererseits der leicht zu berechnende doppelte Vortheil, sowohl für die Stadtcasse — geschehe es durch Verkauf des Platze- *) oder durch Selbstbebauung — als auch für die längst als Bedürfiriß fühlbar gewesene Verlegung de-Waisen hauses und der Correctionsverpflegung), daß obiger Schritt Eulen nach Athen tragen hieße und mindestens überflüssig erscheinen dürfte. Nach all Dem scheint es daher in dieser Angelegenheit angemessener zu sein, durch schweigende- Erwarten unseren Behörden gleichsam ein passive- VertrauenS-Votum zu erkennen zu geben, als durch Petitioniren vielleicht störend in die obschwebenden Berathungen einzugreifen. *) Nach einer reiflich erwogenen Berechnung unsere- wackeren Mit bürgers. de- Herrn Vr. Heine, würde, wenn z. B eine Aktiengesellschaft der Stadt da- Areal des GeorgenhauseS für 260,000 Thlr. abkaufte und darauf einen zweckentsprechenden Neubau aufführte, dieselbe ungeachtet des ansehnlichen Kaufpreises immer noch auf eine Verzinsung ihres Gesammt- capitals voh 15«/, rechnen können. Sladtthea ter. Am Abend des 7. d. M. ging das Trauerspiel „Günther von Schwarzburg, erwählter deutscher König", von Theodor Apel zum zweiten Male in Scene. Die bei der ersten Aufführung noch fühlbar gewesenen Längen waren diesmal ent fernt, und da überdem diese zweite Vorstellung in den Einzeln leistungen wie in dem Ensemble um Vieles hoher stand als die erste, so durste sich da- Stück abermal- einer sehr freundlichen Aufnahme beim Publicum erfreuen. Von dm Darstellern vergrößeren Rollen sind mit wohlverdienter Anerkennung zu nennen: Fräulein Francke (Elisabeth), Herr Wenzel (Güncher), Herr Stürmet (Pfalzgraf Rudolph), Herr v. Othegraven (Erich von Sachsen- Lauenburg), Herr Behr (Ludwig von Brandenburg), Herr Böckel (Carl IV.) und Herr Laddey (Balduin von Trier). Ferdinand Gleich. Vermischtes. Vor Kurzem hatten sich auf Einladung und unter Vorsitz des Innungs-Vorstandes nahe an tausend Schuhmacher-Meister Berlins in dem Saale der Musenhalle versammelt, um über Maß nahmen zu berathen, welche die um 40 —50pCt. gestiegenen Leder preise, so wie überhaupt der wachsende Nothstand der unbemittelten Handwerker nöthig machen. Der von einer zur Vorberathung erwählten Commission erstattete Bericht führte aus, daß zwar die durch den Einfluß des Capitals und der Maschinenverwendung immer mehr überhand nehmende Verarmung des Handwerkerstandes bei dem Schuhmachergewerk weniger in diesen Ursachen die Be gründung finde, daß aber hier die ungehemmte Concurrenz, der Mißbrauch des langen Creditnehmens und besonders die über alle- Verhältniß gesteigerten Preise des Leders und der Lebens mittel auch hier dasselbe Resultat hervorgebracht hätten. Da eine directe Einwirkung sich nur in Bezug auf den letzten Uebelstand zulässig ergab, so wurde von der Commission vorgeschlagen, zu beschließen, in Anbetracht der hohen Lederpreise auch eine Preiserhöhung der Schuhmacherarbeiten um 2^2 Sgr. für den Lhaler eintreten zu lassen. Dieser Beschluß wurde nach einigen Erörterungen auch allgemein gefaßt. Der Jnnungs - Vorstand ver öffentlicht denselben durch Bekanntmachung und stellt zugleich an da- Publicum die Bitte, eine Hauptbenachtheiligung der kleinen Meister dadurch zu heben, daß man sich gewöhne, die Schuhmacher arbeit möglichst bald nach Empfang zu bezahlen, statt für lange auf Rechnung schreiben zu lassen. (Wir empfehlen diese Bitte des Schuhmachergewerkes dem Publicum zur entschiedenen Berücksichtigung. Eine Unsitte, auch die kleinen Handwerker oft lange auf die Bezahlung warten zu lassen, hat schon manche unter ihnen außer Stand gesetzt, sich von ihrem Handwerk zu ernähren, besonders da sie bei dem Mangel an Capitalien nicht vermögen, die baaren Auslagen, welche sie selbst gemacht, längere Zeit ohne Wiederersatz zu tragen. D. R.) (B. A.) Der berühmte Chemiker Liebig in München hatte dort Ansichten über das Bier geäußert, die zu „Mißverständnissen" Anlaß gegeben. In Bezug darauf hat er nun in seinen Vorträgen erklärt: „Da- Bier hat keinen Ernährungswerth als Blutbilder, wohl aber hat eS ihn als Respirationsmittel, als Wärme-Erzeuger. Die stickstoffhaltigen Theile der Gerste werden beim Keimen des Malze- löslich, gehen in die Bierwürze über, scheiden sich theils beim Kochen, theils bei der Gährung als Hefe ab; ein wenig Hefe bleibt gelöst, der Brauer will so wenig als möglich, weil ihm sonst das Bier leicht sauer wird. Ein Münchener Chemiker hat zwar vor elf Jahren behauptet, da- hiesige braune Bier enthalte Kleber, zwei Gran in der Maß. Abgesehen davon, daß der Stick stoff im Bier auch in der Form von Ammoniaksalzen vorkommt, und angenommen, er sei als Kleber vorhanden, so würde, wer täglich 51/2 Maß Bier trinkt, im ganzen Jahr darin doch nicht mehr Kleber als in einem fünfpfündbaen Laib Brod enießm! DaS Bier dient bei magerm Fleisch zum Ersatz de- rtteS, eS wirkt wie da- Stärkmehl im Brod, eS hat seinm Werth
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