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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
- Tag1856-03-12
- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1856
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I nt Anz e i g e r. Mittwoch den 12. März. 185«. Vermiethung. ES soll die in dem vormals Schl etter'schon Hause Nr. 728 in der PeterSstraße befindliche vierte Etage nebst Zu behör anderweit von Johannis 1850 an, mittels MeistgebotS aus drei und nach Befinden ans mehr Jahre vermiethet werden und ist hierzu Touirabemd der SA. März d. I. terminlich anberaumt worden. Miethlustkge haben sich daher gedachten Tage- Vormittags m» IO Uhr bei der Rathsstube anzumelden, ihre Ge bote zu thun lmd weiterer Resolution, wobei sich der Rath die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige freie Verfügung vsrbehält, sich zu gewärtigen. . Leipzig, den 10. März 1856. De- Rath- der Stadt Leipzig Finanzdeputatio«. Stadllheater. Eines der berühmtesten Stücke des seiner Zeit als Darsteller wie alS Dichter um das deutsche Theater hochverdienten Jffland — „Die Advocaten" — hat die Direktion neuerdings wieder hervorgesucht. Obwohl in Betracht der auftretenden Personen, der geschilderten LebmSverhältniM, der Lebensanschauung und der Sprache einer bereits weit hinter uns liegenden Zeit angehörend, habe« doch die Dramen Jfflands bis auf unsere Tage ein gutes JHeil ihrer Geltung behalten und werden dasselbe auch so leicht nicht verlieren, weil in diesen Werken sich jederzeit eine höchst ehren hafte Kunstgesinnung ausspricht, weil ihnen stets ein gesundes Element innewohnt, die Menschen aber, die uns der Dichter vor führt, Fleisch und Blut haben. Die äußere Form anlangend sind Jfflands dramatische Werke als Muster zu betrachten und dienen noch immer den Werken der besten Theaterdichter der Gegen wart in dieser Beziehung als Grundlage. Eine hohe, gewaltig wirkende und mit sich fortreißende Poesie darf man bei Jffland freilich eben so wenig suchen, wie die geistreich entworfene und fein gesponnene Jntrigue der modernen Dramen, vielmehr hat Alles einen etwas derben und — wenn man so sagen darf — haus backenen Anstrich, wie daS die Geschmacksrichtung der Zeit, für die Jffland schrieb, forderte; gesund und kräftig ist aber diese Kost und das, was sich Jffland als höchste Aufgabe seines künstlerischen Schaffens und Wirkens gestellt — das Theater zu einer wahrhaften Bildungsschule des Volkes zu machen, dieses durch die Schauspielkunst sittlich zu fördern und zu heben —wird in de- ehrenwerthm Dichters Werken mit dem besten Erfolg an gestrebt. Auch da- Schauspiel „Die Advocaten " giebt uns ein Neues LebenSbkld jener Zeit; es bewegt sich das Stück in den mgm, nur im damallgm Deutschland möglichen Grenzen der staatlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse einer kleinen, von dem ebenfalls nicht großen Fürstenthume, zu dem sie gehört, abgesondert liegenden Grafschaft, in der die Beamten, durch den Fürsten und die höchsten Behörden des Landes weniger behindert, ziemlich frei schalten und walten können. Wenn wir in unserer Zeit nun auch — namentlich in den größeren deutschen Staaten — der gleichen Zustände nicht mehr kennen, so müssen wir doch von der Wahrheit der Jffland schm Schilderung überzeugt sein, eben so wie wir beim Anblick de- Portraits einer unS unbekanntm Person aus des Malers Arbeit herauszufühlen vermögen, ob dasselbe ge troffen ist. — Jedenfalls sind wir der Lheaterdirection für die Wiederaufführung eine- Zfflandschm Werkes zu Danke ver pflichtet, eben so wie dm Darsteller» der Hauptpartira des Stückes für die vorzügliche Wiedergabe. Eine meisterhafte Leistung ist die des Herrn Pauli als Advocat Wettenberger ; es beweist dieselbe abermals das Talent des verdienstvollen Darstellers für dergleichen gewiß nicht leichte Aufgaben, wie für den großen Fleiß, den er auf die Ausarbeitung dieser Rolle verwendet hat. Ihm würdig zur Seite standen die Vertreter der übrigen vom Dichter mit besonderer Vorliebe ausgearbeiteten Rvllm: die Herren Laddey als Hoftath Reißmann und Stürme» «ls Aimwermeister Klarenbach. Ersterer gab un4 eine in allen Theilm scharfe und psychologisch vermittelte Auseinandersetzung des Charakters eines herzlosen Egoisten, der zur Erreichung seiner Zwecke selbst da- größte Verbrechen nicht scheut — währmd Letzterer da- lebensvolle Bild eines biederen deutschen Bürgers in gelungenster Weise ausführte. Auch die Leistungen dieser beiden Herren zählen zu dem Besten, was sie bi- jetzt ge liefert habe». Die ihrer Passivität wegen minder dankbare Rolle des Landrath Klarenbach fand durch Herrn Wenzel eine durchaus tüchtige Vertretung, wie man sie von diesem talentvollen Darsteller nur erwarten durfte. Eine sehr gelungene Leistung gab Herr B öcket als Rath Selling; es traf dieses schätzbare Mitglied bei Darstellung der komischen Figur den rechten Ton und wirkte durch dieselbe sehr ergötzlich. Die wenig hervortretenden weiblichen Partien gabm Frl. Francke (Sophie) und Krl. Berg (Friederike) sehr brav, eben so wie die kleineren Rollen des Förster Gernau und de- Eisenhändler'Grohmann durch die Herren Strenz und Den» in befriedigend zur Darstellung kämm. — DaS Ensemble der Auf führung ließ nichts zu wünschen übrig. Ferdinand Gleich. Umsatz bei der Sparcasse und dem Leihhause lm Monat Februar 1856. ES wurden bei der Sparcasse 28,209 Thlr. 2 Ngr.— Pf. eingezahlt und 21,036 - 17 - 3 - zurückgezogen, überhaupt aber 2,260 Bücher expedirt, worunter 183 neue und 73 erloschene. Das Leihhaus bat auf 5,858 Pfänder 18,047 Thlr. 15 Ngr. ausgeliehm, und für eingelöste 5,593 Pfänder 16,995 Thlr. 15 Ngr. zurückempfangm. - Berichtig»»-. 2n der geür. Rr. S. 927. Z. 38 o. l. m. statt wia der W« " ^ " ^ ^ " Ludwig leise Landgraf Wilhelm der Weise.
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