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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185404072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-07
- Monat1854-04
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1854
- Autor
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tag Sr. url Leipziger Tageblatt Mld Anzeiger. 97. Freitag den 7. April. 1854. der Z"ge lßtN. m. n. der« ovenb- >esh. 4. Pol. >vd. kreuz- lttsluu. deburg. Pol, Heute Freitag den 7. April d. I. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Bericht des Finanzausschusses über den diesjährigen Haushaltplan. 2) Vortrag des Ausschusses zur Gasanstalt über die demselben aufgetragenen Erörterungen. 3) Gutachten des Ausschusses zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen, a) die Feststellung des Gehaltes der Mathematikusstellen an der Thomasschule, k) die Umgestaltung des Claffensystems und die Vermehrung der Lehrkräfte an der Ul. Bürger schule, so wie die Reorganisation des städtischen Volkschulwesens betreffend. _ Bekanntmachung. Zum Besten der Theater-Penfions» Anstalt wird als diesjährige erste Benefizvorstellung Sonnabend den 8 April d I. Der Prophet, große Oper von Meyerbeer, autzeführt werden. Wenn schon die Wahl dieser Oper, welche seit längerer Zeit nicht über die hiesige Bühne gegangen iß- eine zahlreiche' Theilnahme aller Theaterfreunde erwarten laßt, so glaubt der Unterzeichnete Verwaltungsausschuß in dnsn Hnffhnng sich n« so weniger zu täuschen, als Frau Gnndy die Partie der „Fides", in welcher dieselbe schon des ihrem früheren Hiersein die glänzendsten Erfolge errang, als Gast mit dankenswnthester Bereitwilligkeit über nommen hat. Der Beaufsichtigung des Caffengeschäfts hat sich Herr Movitz Lorenz (Firma Brückner, Lampe K Comp.) gütigst unterzogen. Leipzig, den 5. April 1854 Der Ausschuß zur Verwaltung des Theater-Pensions-Fonds. Weibliche Dienstboten. (Entgegnung.) Der Aussatz in Nr. 86 deS L. Tagebl. mit der Überschrift: „Warum giebt es so viele arme verlassene Mädchen und Frauen, die ohne Verschulden in Noch und Elend gerathen?" mag ein recht wohlgemeinter sein und vorzüglich in seinem ersten Theile manche Wahrheiten enthalten, die nicht hinweggeleugnet werden können; allein eS hat sich der Herr Verfasser (oder die Krau Ver fasserin) bei Beurtheilung der Sache so tief gestellt, daß er die eigentlichen Ursachen, warum die Verhältnisse zwischen Herrschaften und Dienstboten jetzt so übel sind, gar nicht finden konnte, und daher der von ihm angegebene Grund, welcher die jetzt größten teils unglücklichen Dienstverhältnisse verursachen soll, weder stich haltig, «och der Wahrheit getreu sein kann; kurz, der Herr Ver fasser ist jedenfalls viel zu weit gegangen, wenn er die Ursache eben döeseS uebalstandes nur allein in der Handlungsweise der Principaltmwn zu finde« meint. Abgesehen davon, daß die Dienstboten-Frage, welche der Aussatz in Betracht gezogen bat, durchaus nicht mit der angeregten und beabsichtigten Frauenstiftung im Zusammenhänge steht, ist auch die Auffassung und Beleuchtung derselben nur einseitig und daher parteiisch geschehen. — Der jetzt leider meist monatliche Wechsel der Dienstmädchen und die allgemeine Klage über schlechte Dienst boten Hann und darf nicht lediglich den Herrschaften zur Last gelegt werden, will man nicht eine große Ungerechtigkeit begehen; e- muß vielmehr dir eigentliche Ursache davon in der in bedenklichem Grade überhand genommenen Unmoralität der dienenden Claffe überhaupt zeftrcht werden, und dieser darf man nicht noch Vorschub leisten md ihr dadurch gleichsam daS Recht rinräamen wollen, in der bisherigen tadelnSwerchen Weise gegen ihre Herrschaften fortzvfahren, nenn ms» nicht alle Ordnung Umstürzen und »och größer« Unglück hubeifichren will. Kein Unparteiischer wird es bestreiten wollen, daß auch von vielen Herrschaften Fehler begangen werden, sondern er wird zu- geben, daß sie ihren Untergebenen Anfangs Kränkung verursachen, und endlich, wenn jedes zarte und gute Gefühl niedergedrückt worden ist, sie zum Trotze, zum Widerspruche und zur Faulheit hindrängen und darin sehr tadelnSwerlh handeln ; betrachten wir aber den besprochenen Gegenstand genauer, und bringen wir unS Lhatsachen, welche sich täglich wiederholen, in Erinnerung, so muß unS endlich die Uederzeugung werden, daß der Theil schlechter Dienstboten de« Theil schlechter Herrschaften bei weitem überwiegt. Wodurch aber ist ein so unglückliches Verhältniß herbeigeführt worden, und warum wird es jetzt rein unmöglich, den Dienstboten alS ein Mitglied der Familie betrachten zu können? Es ist die Demoralisation im Allgemeinen, welche fast in allen Kreisen und durch die unglücklichen und verwerflichen Revolution-- gelüste vorzugsweise in den minder geistig begabten und in den gesellschaftlich tiefer gestellten Mitgliedern des Staates eine totale Gleichgültigkeit gegen alles Religiöse, Göttliche hervorgerufen hat, in deren Folge eine Abstumpfung für all« Gute und Sittliche nothwendiger Weise eintreten mußte, woraus sich die Erscheinungen der Lüge, der Untreue, deS Ungehorsams, der Unzufriedenheit mit seiner Lage, woraus sich der Neid, die Mißgunst und daS Streben, ohne Anstrengung und Fleiß sich in die Lage der besser Gestellten versetzen zu wollen, die ungerechtfertigte Gleichstellung mit der > Herrschaft, ja die Ueberhebung über dieselbe und was dergleichen mehr ist, recht leicht erklären! Frage man nur den größten Theil der Dienstmädchen, waS ihnen Religion und Kirche gilt, und ob ihnen eine halbe Stunde auf dem Tanzboden nicht mehr Vergnügen zu verschaffen vermag, alS eine Stunde kirchlicher Andacht dies im Stande fein würde. DaS wirkliche Interesse an der Herrschaft und den zu besor- l aenden DirthschastSangeleaenheiten löst sich meißentheilS in dem I Trachten nach Putz und Staat, so wie nach Vergnügungen aus,
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