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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185604155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-15
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1856
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Meer erheb Grünsanost irdenen und zwar Cylinder von auS solchen Tiefen ans iffenschaft die wesentli« )s< 1 M. Höhe und 5V Centim. Durch Licht fördert, so ist er im Stande, der Wissenschaft die wesentliche sten Dienste zu leisten, indem er solche Erdschnitte der Reihe nach vorlegt, um daraus die unterirdischen Boden- und Lagerverhältpisse deS geologischen Bassins von Paris keinen zu^l-rnen.' Elie de Beaumont, einer der größten, wo 'yicht der größtii der jetzt lebenden Geologen , dessen Ruhm gerade so weit reicht als die Civilisation und Wissenschaft überhaupt sich erstreckt, ist auf das deSfallsige Erbieten ÄindS mit Eifer eingegangen und hat ihm Namens der Akademie der Wissenschaften aufgegeben, ihm nament lich Stücken von der Schicht Chloritkreide (eraie ebloril^e), in denen sehr bäufig ,,Nieren" von Kalkphosphat eingesprengt sind, elnzuliefern (oü sonr Äl88öm!nö8 1e x1u8 avonäämmevl 1e8 roxnov8 pll08pbaie äv etraux). Elie de Beaumont betont dies Ver langen um so mehr, als sich auS einer gründlichen Kennmiß diese- SchichtensystemS (xi86M6nt) die wichtigstm Consequenzjn siir den Ackerbau ergeben würden. vr. Henri Roger, krof688eur 1a k'aeulte, wie er sich nennt, schließt seinen für uns doppelt interessanten Aufsatz mit den Worten: So werden denn erst auf dem Grunde des Brunnens eines sächsischen Ingenieurs unsere Geologen die Wahrheit über die eigentliche Terrainverfassung (eoQ8titu1ioL äe8 terraing) finden, die die BasiS" —1er* »88186« — von Paris „1a ßrancl'ville" bildet.— < K. W. W*—. Die Sehenswürdigkeiten der Leipziger Messe. 6) Otto'S Museum von Naturseltenheiten. In diesem Museum findet der Freund der Natur gar man ches Interessante, was er in großen Museen vergeblich suchen, oder wenn eS dort vorhanden, zu sehr gefesselt von den grö ßeren Gegenständen, leicht übersehen würde. Herr Otto, der mehrmals Amerika besuchte, hat eine schöne Sammlung von Schmetterlingen, Käfern und anderen Jnsecten zusammengebracht, darunter viele seltene Stücke, welche daS Auge durch die Pracht und den Glanz ihrer Farben wahrhaft entzücken. Auch interessante Sä'ugethiere, Vögel, Amphibien und Fische, theil- auSgestopft, theilS in Weingeist, unter den Vögeln Exemplare mit dem pracht vollsten Gefieder, ferner auch eine Sammlung ^seltener Früchte und Samen, schöne Mineralien, darunter Erzstüfen der edelsten Metalle, Edelsteine u. s. w., endlich auch sehr schöne Seemuscheln und Seeschnecken, so wie Waffen und Kleidungsstücke der In dianer und Neuseeländer und eine Sammlung ftlrener Münzen erblickt man hier. Herr Otto verkauft auch Exemplare auS seinem Museum, und zwar zu den billigsten Preisen. - 7) 0rki8 xletus von F. GrapiuS. Unter dem Titel Ordi8 xietu« zeigt Herr GrapiuS rheitS große panoramische, theilS kleine stereoskopische Ansichten. WaS die ersteren betrifft, so gehören sie unstreitig zu den besten Kunstwer ken dieser Art. Sehr vortheilhaft unterscheiden sie sich von anderen schon durch ihre bedeutende Größe, wodurch sie der Wirklichkeit viel näher gebracht werden, so wie dadurch, daß sie in Oel gemalt sind, ohne daß sie das störende Spiegeln der Oelbilder zeigen. Dazu ist die Perspective und die künstliche Beleuchtung so vor trefflich, daß die bildlichen Darstellungen wirklich verkörpert er scheinen, was namentlich von dem „Innern der Schloßkirche in Quedlinburg" gilt; denn hier glaubt man wirklich die Grabstätte Heinrichs I. vor sich zu sehen, so täuschend ist Alles wiedergege ben. Ein schön gedachtes und ebenfalls wohlgelungene- Gemälde ist „die Välergrust." Von besonderem Interesse dürfte eS ferner gewiß Manchem sein, die Stadt Brussa zu sehen, die, sonst in Anmuth strahlend, die sie Besuchenden entzückte und die Dichter begeisterte, im Jakre 1854 aber durch ein Erdbebm zerstört wurde. Eine Ansicht dieser Stadt, vor dem Erdbeben, erblicken wir hier in treuem Bilde. Ein anderes Bild „die Höhlen von ParoS" ist reich an schönen Lichteffecten. „Die letzten Stunden deS Kai sers Nikolaus I." und „die Wimer Conferenzen" sind historische Darstellungen, welche die dargestellten Persönlichkeiten in Lebens größe und mir PortaitLhnlichkeit zeigen und eine deutliche Ver- ansch DaS Lei dem „ sind. -stellten Geger aum etwas N chen. St«m au^dm «alrkoff" -und Mit vielem Kleiße geßpalt :ifft, VON denen «ehrwe dw dar- arben Pigen, ^ ?ann man sich nd Naturgetreueres denken, als diese nied lichen, so plastisch hervortretenden und darum so wahren Dar stellungen von Landschaften, Statuen, Reliefs und Thierstücken. Schließlich machen wir astch noch auf die schönen Gemälde in der Vorhalle aufmerksam, unter denen wahre Meisterwerke sind. 8) GeillS mechanisches Theater. Unter dem Titel mechanisches Theater zewt Herr Seill eines jener mechanischen Kunstwerke, welche durch Walzen mit Stiften rc. unzählige kleine Gliederpuppen in Bewegung setzen. SeillS Kunst werk unterscheidet sich aber von allen früher hier gesehenen dadurch, daß eS in sehr großem Maßstabe ausgeführt ist. Der Bergbau in allen seinm Verrichtungen, eine Wasserkunst, die Räuber auf den Apenninen, ein großer Wasserfall, ein Jagdstück und zahl reich- Handwerker in ihrer verschiedenen Thätigkeit sind hier zu einem einzigen Tableau vereinigt und Alles wird zugleich und durch einen und denselben Mechanismus in Bewegung gesetzt. Recht hübsch sind'namentlich die verschiedenen Handwerke dargestellt. Da daS Kunstwerk so große Mannichfaltigkeit zeigt, gewahrt eS um so mehr Unterhaltung, und namentlich Kinder werden sich an den naturgemäß sich bewegenden Figuren gewiß recht erfreuen. Vermischtes. Auswanderung nach Ungarn. ES ist bekannt, wie sehr seit einigen Jahren von der österreichischen Regierung die Einwan derung nach Ungarw begünstigt wird und wie man dort vorzugs weise gern deutsche Colonisten und Gewerbtreibende aller Art an kommen sieht. Ungarn ist eines der gesegnetsten Länder Europa'S, es giebt dort noch viel, sehr viel Raum für eine zahlreiche Bevöl kerung und kaum dürften sich in irgend einem Lande mehr Vor- rheile für Colonisten und Auswanderer dardieten, als dort. Die reichen Schätze, die der Boden jenes Landes birgt, könnten am besten durch deutschen Fleiß zum Vortheile nicht allein der öster reichischen Monarchie, sondern auch ganz Europa'S gehoben werden. ES ist demnach eine Pflicht der Organe der Presse, die deutschen Auswanderer, die bis jetzt ihr Augenmerk fast nur auf die Länder jenseit deS OceanS gerichtet haben, auf die uns so nahe liegen den, unter dem Scepter eines deutschen Monarchen stehenden und sich einer geordneten SlaatSregierung erfreuenden fruchtbaren Ge filde an den Ufern der Donau aufmerksam zu machen. — Die Veranlassung zu dieser Notiz giebt dem Einsender daS Schreiben eines LandwirthS aus Sachsen, deS Herrn Carl Grellmann au- Seerhausen bei Riesa/ gegenwärtig zu Tarnok in Ungarn, der schon längst die Absicht gehabt, »ach jenem Lande sich üderzusie- deln, aber sich vergeblich Mühe gegeben hatte, genügende Auskunft über die ungarischen Einwanderung-- und ColonisationSverhältniffe zu erhalten, bis ihn der Zufall in Leipzig mit dem in dieser Sache hochverdienten Herrn Ingenieur Friedrich Aschermann auS Wien zusammenführte, der vor längerer Zeit in Geschäften hier anwesend war. Nach diesem Schreiben — in dem der Absender die Um sicht und die Uneigennützigkeit, mit denen ihm Herr Aschermann bei Ausführung seines Planes zur Seite stand, nicht genug rüh men kann — sind die Vorthelle, die sich dem deutschen Einwan derer in Ungarn darbieten, so groß, ist die Stellung, die er selbst durch Herrn Aschermann dort fand, eine so glückliche, daß unser sächsischer LandSmann eS für Pflicht hält, die deutschen AuSwan- derungSlustigen auf Ungarn und besonders auf daS Wirken seines sachkundigen Geschäftsfreunde- aufmerksam zu machen, dessen ge meinnütziges Streben im land- und forstwirthschastlichen Fache und namentlich in der ungarischen ColonisarionS-Angelegenhett die ehrenvollste Anerkennung verdiene. DouglaS Jerrold, gegenwärtig einer der beliebtesten eng lischen Humoristen, ist ein gelernter Buchdrucker, und Weber- „Freischutz" war eS, der ihn xum Schriftsteller machte. Die ro mantische Muffk des deutschen Meisters tönte, als er sie zum ersten Mal gehört, so gewaltig in seiner Seele nach, daß er in der Nacht, anstatt zu schlafen, zur Feder griff und seine Eindrücke zu Papiere brachte. Diese- Papier warf er am nächsten Morgen in den Briefkasten der Londoner Zeitung, an der er al- Setzer mitarbeirete.
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