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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185604200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-20
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1856
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Anzeiger. ----- Sonntag den 2V. April ... .MM. ^ i * . » I8S«. Montag den 28. April früh V Uhr sollen^ nuf dem dirSjähn'gen Gehaue des Connrwitzer Reviere- im Störmthale hinter dem Neudörfchen circa k20 Abraumhaufen an d«w Meistbietenden verkauft werden. De- RatHO z« Leipzig Forst- and Lekonomie-Deputation. Der Friedhof;u St. Johannis. ,.3ch qrüße dich, du HauS der Nacht, Mit deiner schauerlichen Pracht! Ich qrüße dich, du gastlich HauS, Das -ust um Qualen tauschet aus ; Wie eine Mutter grüß' ich dich. Die ihre Kinder ruft zu sich, Und Alles, was sie schmerzt und schreckt, Mit ihrem Schleier überdeckt." Mit diesen Worten beginnt da- herrliche Gedicht Dein har d- stein- auf dm Friedhof zu St. Johannis in Leipzig. Und wahr haftig, die Stätte, wo so viele edle, große und gute Menschen ruhen, ist werth, nicht bio- gefeiert, sondern auch gekannt zu «erdm, zumal in einer Zeit, wo ein Denkmal au- der Vergan genheit nach dem andern verschwinden muß. Die ältesten Bewohner von Leipzig mögen nach heidnischer Sitte ihre Tobten verbrannt haben, wie sich au- den Aschen- urnen erzieht, welche man noch vor gar nicht zu langer geit in der Nähe der Stadt fand. Karl der Große verbot da- Verbrennen der Tobten. In dem christlichen Leipzig fing man nun an, die Verstorbenen in der Nähe der Kirchen oder in diesen selbst zu bestatten. Die Plätze um die Kirchen wurden daher besonder- geweiht. So dimte der Thomas-, Nicolai-, Pauliner- und Neu- kirchhof zu Begräbnißplätzen. Der Thomasktrchhof war der Haupt- begräbnißplatz, weil die sämmtlichen Kirchen der Thomaskirche untergeordnet waren und zu ihr auch die Dorsschaften gehörten. Eine pestartige Seuche, nach der Mitte de- 15. Jahrhundert-, wurde Veranlassung, daß man die Tobten au- dm Vorstädten und Dörfern bei der St. Johanniskirche begrub, was eine Ver ordnung de-Kurfürsten Ernst vom Jahre 1476 veranlaßte, nach welcher die Todtm au- der Stadt auf dm Kirchhöfen derselben wie vorher beerdigt werdm dursten. Erst 1536 wurde beschlossen, daß sämmtliche Verstorbene auf dem Johanni-kirchhofe beerdigt werden sollten. Ausnahmen für geistliche und hochgestellte Per sonen fanden bis in die neuere Aeit statt. Der Johanni-kirchhof wurde nun erweitert und zählte damals schon 88 Schwibbogen. Dieser älteste, unmittelbar im Bereiche der Kirche liegende Theil de- Friedhofes ist jetzt planirt wordem Eine weitere Vergrößerung de- Friedhofes fand 1586 statt und die Schwibbogen wurden bis auf 100 vermehrt. Diese- zusammm bildete die er st e Abcheilung de- Gottesackers. Die dritte Erweiterung erfolgte 1616, indem man dm hinter den Scheunen gelegenen Garten zum Friedhofe zog und 71 neue Schwibbogen anlegte, unter denen sich die Rath-gruft befindet. Diese- war die zweite Abtheilung ; die dritte entstand 1680 und di« vierte 1780, wo sich schon 353 Schwibbogen vorfinden. Iw Jahre 1826 fügte man noch eine fünfte Abtheilung hinzu und 1846 wurde der neue Gottesacker feierlich eingeweiht. Der Johanniskirchhof ist häufig großen Verwüstungen au-ge- setzt gewesen, namentlich tm LOjähngm Kriege, in den Jahren 1637, 1642 und 1644. Die Schweden verwüsteten unter Ban^r die Epitaphien und Bilder und beraubten die Tobten. Damals war der Gottesacker mit hohen Mauern, Dächern und Schwib bogen um und um gar zierlich angebaut, und mit schönen und herrlichen Epitaphien au- Marmor, Holzwerk und Malerei, mit biblischen Gemälden, Sprüchen, Figuren rc. von Bildhauern, Malern und Künstlern herrlich geziert. Wenn Fremde nach Leip zig kamen, so schauten fie den Gottesacker als ein Wunder an, „dergleichen im ganzm römischen Reiche nicht zu finden gewesen." Anfangs beanügte man fich damit, steinerne oder metallene Plat ten mit Inschriften auf die Gräber zu legen; später richtete man neben denselben Denksteine auf. Erst gegen da- Jahr 1780 kehrte man zur Einfachheit zurück. Dm Hauvteingang zum Friedhof zierte früher ein Portal, von dem berühmten Bildhauer Valentin Silbermann gefertigt. Nach einet «nagen Berechnung de- verstorbenen Todtmgra- bers Ger lach find von 1484 bi- 1834, also in 350 Jahren, 257,273 Leiche« auf de« Friedhöfe degr«b«n w«rd«. Vom 1. Ja nuar 1712 bs< Februar 1722 starben bei einer Bevölkerung von 24,000 Einwohnern 10,000 Personen. Vom 6. März 1825 bi- mit Dewmbir 1884 starben bei einer Bevölkerung von 42,000 Einwohnern ebenfalls nur 10,000 Pckssnen. Eine Wanderung durch dm Friedhof von St. Johannis, der Leipzigs größte und verdienstvollste Männer in seinem Schooße birgt, behalten wir un- für ein ander Mal vor. Mit Recht ader sagt Deinhardstein: „Die Schläfer, welche Niemand kennt, Und die ein stolzer Grabstein nennt, Sie ruhen jetzt zusammen au-, Wir Brüder in demselben Hau-," — <1. Ein Schltmgtnabenteuer in Sachsen. Obgleich in den Schulen Vieles gethan wird, um Aufklärung im Volke zu verbreiten, so scheint doch ein Theil de- Wissen- nicht genügmd betrieben zu werdm. Es ist die- die Naturgeschichte. Wohl weiß der gewöhnliche Mann, daß in fernkn Erdgegmdrn gefährliche Thiere sich aufhaltm; er sah sie lebmd in Menagerim ; er kmnt die gefährliche Anaconda, die giftigen Klapper- und Brillenschlangen ; aber da-, wa- ihm nahe liegt, die Thierwelt in seiner nächsten Umgebung kennt er nicht, und doch ist es nöthiger, di« Thiere, mit denen er täglich in Berührung kommm kann, zu kennen und schädliche von unschädlichen zu unterscheiden wissen, als daß er weiß, wa- drüben in Aftika und Amerika schädlich und gefährlich ist. Gewöhnlich hält man alle Amphtbftn mit Ausnahme der Frösche für giftig, und namentlich flößen alle ein heimischen Schlangmaattungen dem gewöhnlichen Mann Furcht und Entsetzen ein. Oft hat der Schrecken und die Furcht vor dem an sich unschädlichen Lhtere schädlich gewirkt; und äewiß, wenn ein jeder Lehrer e- sich angelegen sein ließe, seine Schüler gehörig darüber aufzuklären, welche Thiere in seiner nächsten Um gebung schädlich find, würde mancher durch unnöthige Furcht verursachte Schaden vermieden werdm. Einen Fall, der da- Er wähnte beweist, erlebte Verfasser, ein lebhafter Freund der Natur, im vergangenen Sommer. Er war im Monat Juli eine- Morgen-
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