Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185605111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-05
- Tag1856-05-11
- Monat1856-05
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1856
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 132 Sonntag den 11. Mai. 1856. 2um pfmgstfcNe. Da bei des Maimonds Nachtigallentönen Die Erde wieder hold und festlich lacht, Soll wieder auch ein Preislied freudig tönen Ihm, der hervorrief all die Blüthenpracht; Es schwingt sich mit dem Glockenton zum Himmel Und mit dem Vöglein in des Aethers Blau, Es flattert mit dem lieblichen Gewimmel Der Schmetterlinge auf der Blumenau. Zur Erde ward vom Himmel ausgegoffen Der Frühlingswonne hoher, heil'ger Geist, Und tausend Blüthenkelche sind erschlossen, Aus denen süßer Duft den Schöpfer preist. Die Wellen sieht man sich im Lauf beflügeln Vor Lust, vom Frost befreit zn sein, geschwellt, Und alle Wasser hell und glänzend spiegeln Dankbar die Ufer und das Himmelszelt. Belebend nimmt der goldne Strahlenregen Der Sonne zu der Erde seinen Lauf, Und voller Freude über diesen Segen Blickt aus den Augen Dank zu Ihm hinauf. Dort oben in den unermeßnen Fernen Dort wohnt Er, der den Lenz geschickt herab, Dort in der Pracht von Millionen Sternen, Der uns in diesem Jahr den Frieden gab. Es lächeln seine Engel auf uns nieder ; Von ihnen Einer ist herabgeschwebt: D»e Hoffnung ist's im farbigen Gefieder, Die uns mit neuem Muth die Brust belebt. Und alle Glocken, alle Herzen tönen Anbetend freudig liebliches Geläut, Weil sich die Flurenblumen reich verschönen Und von dem Weh des Krieges sind befreit. Wo nur ein Wesen lebt und Keime sprossen, Erhebt sich Jubel, der den Schöpfer preist, Denn auf die Erde wurde auSgegossen Des Frühlings und des Friedens heil'ger Geist. Gustav Bernhard Vereinsangelcgenheiten. Es dürfte wohl nicht leicht eine zweite Stadt geben, welche unserm Leipzig, in Betreff der Bereitwilligkeit, Arme zu unter stützen und Unglücklichen in ihrer Noch beizustehen und zu helfen, an die Seite gesetzt werden könnte. So oft auch schon die Wohl- thätigkeit unserer Stadt in Anspruch genommen worden ist, so erkaltet die Theilnahme seiner Bewohner doch nie, und immer neue und reichliche Gaben fließen, sobald ein Nochruf ertönt, den Hilfsbedürftigen aus unfern Mauern zu. Dasselbe gilt von den zahlreichen wohlthätigen und nützlichen Anstalten und Vereinen, welche sich stets der regsten Theilnahme und Unterstützung zu er freuen haben, dmn auch hierin steht unser Leipzig wohl keiner Stadt von gleicher Einwohnerzahl nach. Es liegt nicht im Zwecke dieser Zeilen, alle diese Anstalten, deren größere Zahl überdies schon zum Oeftern Erwähnung in diesem Blatte gefunden, aufzuzählen, sondern es beabsichtiget Schreiber Dieses hiermit nur, einen nicht unbedeutenden Theil hier Lebender auf ein Institut aufmerksam zu machen, welches trotz seinem langen Bestehen noch bei Weitem nicht die allgemeine Anerkennung und Theilnahme bei den Betreffenden gefunden hat, welche diesem In stitute mit Recht gebühren. Es ist dies der Unterstützungs-Verein für hülfs be dürftige Handlungsdiener Leipzigs. Gegründet im Jahr 1833 hat dieser Verein seit seinem nun 23 jährigen Wirken schon bedeutende Summen, theils für laufende, jährliche Unterstützungen, theils für Krankenpflege und Begräbniß- koften an Vereinsmitglieder, so wie für Unterstützungen an hinter- laffene Witwen verausgabt, und schon so mancher meiner Stan desgenoffen ward durch eine augenblickliche größere Unterstützung, bei eingetretenem Mißgeschick, aus drückender Sorge befreit, wah rend Andere, durch das Beziehen einer monatlichen bestimmten Summe, jahrelang gegen Mangel geschützt wurden. Wenn es schon mit dem größten Danke anerkannt werden muß, daß ein Theil der hiesigen geehrten Principale durch jährliche Beiträge als Ehrenmitglieder zu dem so guten Stande der Caffen- verhältniffe beigetragen haben und noch immer beitragen, andern Theils dem Vereine , zu wiederholten Malen sehr bedeutende Schen kungen von den achtbarsten Handelshäusern zugeflossen sind und darin wohl ein Beweis liegen dürfte, wie die geehrten Herren Principale von der Zweckmäßigkeit des Vereines überzeugt sind, so kann ich doch dabei den Wunsch nicht unterdrücken, es möchten die geehrten Principale aller hiesigen Handlungen ihre Eommis selbst auf die Nützlichkeit dieses Institutes aufmerksam machen und so dazu beitragen, daß die Betheiligung an demselben eine mehr allgemeine werde, als es bis jetzt der Fall ist. Geht man das Verzeichniß der Mitglieder des Vereines durch I (das mir vorliegende datirt aus dem Jahre 1849), so findet man I fast nur die Firmen der größeren Handlungshäuser aufgefühn, I deren Commis dem Vereine angehören, während die sehr bedeu- I tende Zahl, welche in den hiesigen Detail-Geschäften angestellt sind, I fast gänzlich fehlen, und doch sollte man meinen, daß gerade dieser I Theil meiner Standesgenossen, deren Stellung zum großen Theile I der Art ist, daß es zum Aurücklegen eines Nothpfennigs in nur I seltenen Fällen kommt, eine große Beruhigung in dem Bewußl- I sein finden müßte, bei eintretendem unverschuldeten Unglück, Krank- I heit rc. nicht ganz hülflos zu sein. ' ES mögen die Fälle wohl nicht vereinzelt dastehen, wo einer meiner Standesgenoffen, durch andauernde Krankheit gezwungen, nicht nur das letzte Ersparte daransetzen, sondern wohl noch von seinen andern Habseligkeiten hingeben mußte, um die Cur- und Verpflegungskoften zu bestreiten, denn, als Reconvalescent ohne Subsistenzmittel, wohl gar als nicht einheimisch, genöthigt die Stadt zu verlassen, in die beklagenswertheste Lage versetzt wurde und bei andern Collegen Hülfe und Unterstützung suchen mußte, oder sich dann erst des Vereines erinnerte, welcher selbstverständlich an Nichtmitglieder Unterstützungen nicht verabreichen kann, und selbst in dem Kalle, daß, in Betracht der bedauernswerthen Lage, Etwas gegeben würde, so kann eine solche Unterstützung doch von keinem Belange sein. Fragt man nun solche Collegen, warum sie nicht Mitglieder des Vereines werden, so erhält man sehr oft die Ant wort: „ich weiß nicht wie lange ich hier bleibe." Dürfte dies
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite