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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185605144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-05
- Tag1856-05-14
- Monat1856-05
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.05.1856
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Anzeiger. Mittwoch den 14. Mai. 1856. ^ 135. Erinnerung an Abführung der Grundsteuern rc. Am 1. Mai d. I. wird der diesjährige zweite Termin der Grundsteuern, welcher in Folge der zu dem Fmanzgesetze vom 16. August 1855 erlassenen Ausführungs-Verordnung vom nämlichen Tage mit Drei Pfennige« von jeder Steuereinheit zu entrichten ist, fällig. . Die dieSfallstgen hiesigen Steuerpflichtigen werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Gteuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß- und Communanlagen an diesem Tage und spätesten- binnen Ach Tagen nach demselben bei der Stadt-Steuer-Einnahme allhier pünctlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort erecutivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten müssen. . ' ^ . Leipzig, am 36. April 1856. Der Ikath der Stadt Leipzig. ' . Koch. . Freitag den 16. Mai d. I. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Gutachten de- Ausschüsse- zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über n) den Bau am Georgenhause, d) den Verkauf zweier Wiesenpazcellen bei Lindenau an den dasigen GaßhofSbesitzer Jahn, e) die Erweiterung de- neuen Friedhof-. . ^ 2) Gutachten de- Berfassung-auSschuffe-, die Aufnahme der Stadtfelder und de- BrqndvorwerkS in den hiesigen HeimathS - und Gemeindebezirk bete. Leipzigs allmiilige äußere Entwickelung und Vergrößerung. Jeder Blick in die Vergangenheit hat das Gute, daß er in der Regel belehrt und vor Mißgriffen und Fehlern warnt. Werfen wir daher einmal einen Blick in die äußere Geschichte unserer Stadt, um zu sehen, wie sie nach und nach zu dem wurde, wa- sie gegenwärtig ist. Vielleicht läßt sich mancher Wink für die Zukunft darau- entnehmen, zu einer Zeit, wo die großartigsten Veränderungen der Stadt bevorstehen. Die Geschichte von der Entstehung Leipzigs verliert sich in da- Reich der Sagen und ermangelt bis gegen das Jahr 1000 fast aller historischen Begründung. Wahrscheinlich ist, daß die ersten Wohnungen zu dem Orte LjjpSk bei dem Zus-mmenflusse der Parthe ukd Plei-e erbaut wurven, wo Heinrich I. später, im Jahre S27, eine Burg (die alte Burg) anleate. Von hier auS erweiterte sich der Ort nach und nach zur Stadt (seit 1015 wurde Leipzig so genannt) in der Form eines Dreiecks. Mark graf Otto ließ die Stadt 1160 mit Mauern umgeben; die eine ging von dem Grimma'schen Thore bis an die Stelle der jetzigen Pleißenburg, die andere, nach Abend zu etwas au-gebogen, bi- an das Ranstädter Thor; die dritte von hier au- gerade nach dem Grimma'schen Thore zu, wahrscheinlich nahe an der Ricolaikirche vorbei, da der Brühl und der untere Theil der Katharinen-, Reichs Nicolai - und Ritttrstraße erst später angebaut wordm zu sein scheinen. Zur Bezwingung dieser Häusrrmaffe und zum Schutz derselben ließ Markgraf Dietrich drei Schlösser erdaum, 1219. Erst unter Heinrich dem Erlauchten erhielt die Stadt die Ge stalt eine- unregelmäßigen Vierecks, indem in dem nördlichen Theile neue Straßen entstanden, wie der Brühl. Zugleich wurde die Stadt, 1237, mit Mauern und einem tiefen Stadtgraben um geben. Im Jahre 1420 zerstörte Feuer einen großen Theil der Stadt, gegen 460 Häuser. Eine arößere Erweiterung der Stadt nach Mitternacht zu beabsichtigte schon Kurfürst Moritz, indem er eine Mauer über die Äeroergaffe hinaus bi- an da- linke Partheufer anlegen wollte. Der Bereich der inneren Stadt war nun ein abgeschlossener. Ueber die Entstehung der Vorstädte fehlen sichere Nachrichten. Bor de« Jahre 1547, wo die Vorstädte bei der Belagerung in Flammen gefetzt wurden, waren sie noch un bedeutend und standen der Stadt näher alS später. Laut einer Verordnung de< Rache- mußte man weiter vom Stadtgraben hinauSbauen und wie- ein Stück Feld zur freien Benutzung an, auf dem die Hühnergasse, später Hintersasse, jetzt Schützenstraße, entstand. Neue Verwüstung traf die Vorstädte im 3v jährigen Kriege, und erst 1650 entstanden sie in der jetzigen Abgrenzung. Bon dem Anbaue vor dem PeterSchore sah man noch wenig. Die Gegend vom Ranstädter Thore bis zum Grimma'schen war Sumpf und Morast, aus dem nur die Gerdergaffe hervorragte. Zwischen der äußern oder Zwingermauer und der Ring- oder hohen Stadtmauer befanden sich die Zwinger, wie man den Raum nannte, der zwischen den beiden Mauem lag, welche ihren Namen von dm vier Thoren erhielten. Der Raum in dem Ranstädter Zwinger vom Barfüßpförtchen an bis zum ThomaSpförtchen hieß der Thomaszwinger. Die vier Thore und drei Hauptpforten der Stadt waren mit starken Rundeln, gewaltigen ThoHlügeln, Aufzugbrücken und Brustwehren wohl verwahrt. Ein Neubau de- Grimma'schen ThoreS fand 1494 statt, eben so auch 1577. DaS Halle'sche Thor wurde im Jahre 1568 neu erbaut und mit einem Lhurme versehen. Die hölzerne Zugbrücke über den Graben ging bL< zum Anfang der Gerbergaffe. Gegen Ende de- letzten Jahr hundert- verschwanden die BefestigunaSwerke; die am Halle'schen Thore 1735; da- Thor wurde aber erst 1820 abgetragen. — Das Ranstädter Thor war früher da- Hauptchor, in dem die Wache aufzog ; seit 1675 erhielt da- Grimma'sche Thor diesm Vorzug. Auch über die erste Erbauung de- PeterSthoreS fehlen sichere Nach richten; ein Neubau wird 1582 erwähnt. DaS jetzt noch stehende Thor wurde 1723 von König Friedrich August erbaut; die auf 2 Boaen ruhende Brücke wurde 1776 zum Theil verschüttet. Außer diesen Thoren gab eS noch da- Wasserthor, das ehe malig Fraakftrtt«, welches sehr alt gwvesm zu sei» scheint. Da-
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