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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185606277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-06
- Tag1856-06-27
- Monat1856-06
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1856
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Anzeiger. I7S. Freitag den 27. Juni. 1856 Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die unter dem 6. Juni dieses Jahres erlassene Verordnurrg deS Königlichen Ministern des Innerst, die Publikation deS mit der Kaiserlich Französischen Regierung abgeschlossenen Vertrags über gegenseitigen Schutz der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst betreffend, und den nurgedachten dieser Verordnung in Nr. 34 de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für da- Königreich Sachsen beigedruckten Vertrag, fordern wir alle Buchhändler und Drucker hierdurch auf, die nach 88. 7 und 8 der Verordnung Vorgeschriebenen Verzeichnisse binnen 14 Tagen bei uns einzureichen. Die obige Nummer deS Gesetz- und Verordnungsblattes ist zu eines Jeden Einsicht auf dem RathhauSsaale ausgehangen. Leipzig, den 24. Juni 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Günther. Bekanntmachung. Die durch den Tod des Herrn vr. mell. Theodor Kramer zur Erledigung gekommene Stelle des Armenarztes für dm 1H. ärztlichen District haben wir seinem bisherigen Stellvertreter Herrn I>r. meä. Cölestin Schmieden (Ritterstraße Nr. 5 wohnhaft) bis zum 3l. December 1856 übertragen. Leipzig, am 26. Jrmi 1856. Das Armendireetorium. 'i E>— Sladltheater. Am Abend deS 25. Juni ward Mozart- „Don Juan" mit zwei Gasten gegeben: Fräulein Fischer von Tiefensee aus Wien trat als Donna Anna, Fräulein Rießberg vom Hof theater zu Dessau als Aerline auf. —Es war daS eine der Vor stellungen, welche von einem ganz besondern Unstern heimgesucht werden. Hätte sich das Unglück nur etwa auf Fehler im Orchester, auf Lücken im Ensemble, auf durch mangelhafte Maschinerie veranlaßt Störungen rc. erstreckt, so könnte man entschuldigend sagen, dergleichen rann zuweilen wohl bei den besten und größten Bühnen Vorkommen und kommt dort auch vor — diesmal aber verschwanden all» Mängel ebengenannter Art gegen die tief unter der Mittelmäßigkeit stehenden Leistungen in den beiden ersten weib lichen Partien der Oper, ja der größte Theil der in anderer Be ziehung begangenen Berschen präg wohl erst Folge der Mißstim mung gewesen sein, die dm besten Darsteller, Sänger oder Musiker ergreifen muß, wenn er mit Kräften solcher Art vereint zu. wirken hat. — Was zuerst Fräulein Fischer van Tiefen see betrifft, so fand Referent da-, was er über die Leistung der Dame al- Lucia gesagt, vollkommen bestätigt. Hat Fräulein Fischer von TLesen see auch von der Natur entsprechende und selbst sehr beachtmswerthe Stimmmittel «halten, so haßen dieselben doch in Folge falscher Behandlung bereit- so stark gelitten, daß e- selbst der besten Schule schwer, wenn nicht unmöglich sein dürfte, die erlittenen Verluste wieder gztt zu machen. Die Londildung der Sängerin erschien die-mal noch fehlerhafter, die Textaussprache noch undeutlicher, die technische Artigkeit noch ungenügender, al be! ihrem ersten Auftreten. Allwding- verlangt auch MozartS Musik — eben west sie, namentlich wa< die GesangS-CompofitL-n betrifft, al- für immer feststehende- Muster gtltm kan» — noch bedeutend mehr künstlerische Ausbildung, als die moderne italienische. Daß dei einem solchen Mangel an dm hauptsächlichsten technischen Erfordernissen, wie ihn der Gesang deS Fräulein'Fischer von Tiefen see zeigte, von irgendwelcher mHwchender Auffassung der herrlichen idealm Frauengestalt, die Mozart in unsterblichen Tönen verklärte, keine Rede sein konnte, bedarf keiner weiteren Beweisführung. Unbegreiflich bleibt es, wie man die Donna Anna in solcher Gestalt überhaupt vorzuführen vermochte: das muß doch schon die Probe gelehrt haben, daß so etwas einem größtmtheils musikalischen Publicum nicht zu bieten sei. Noch unbegreiflicher ist es aber, daß auch diesmal, trotz der gerechten Opposition, einer solchen Leistung von einem Theil der Versamm lung noch Beifall gespendet werden konnte. Referent muß seiner seits bekennen, daß er — selbst bei kleinen ambulanten Bühnm— die beiden Arien der Donna Anna in solcher Ausführung noch nicht gehört hat. Letzteres gilt auch von der Partie der Donna Elvira, die Fräulein Neu hold diesmal wieder sang. Hätte diese Sängerin doch ivmigstenS die Arie weggelaffen, durch deren Bortrag sie dm Hörer zwar nicht warm, aber wohl ihm heiß machte, dmn es ist auch für diesen ein überaus unheimliches Ge fühl, jeden Augenblick das vollständige Aufhören eines solchen be reits ans Rand und Band gegangenen und umgeworfenen Musik stückes erwarten zu müssen. — Gegen die Ausführung dieser beiden Frauenrollen stach die der Aerltne durch Fräulein Rießderg auf sehr vorteilhafte Weise ad. Scheint diese reizende und keineswegs leichte Soubretten-Partie auch etwas über Fräulein Rießberg- Kräfte al- Sängerin und Darstellerin zu gehen, so war ihr Ge sang doch ein mustkalifcher, ihre Darstellung — obgleich derselben zuweilen die nö'thige Feinheit abging — eine gewandte; es zeigte sich doch gewiß Fleiß und der Aufmunterung werthe- Streben in dieser Leistung. — Einen wahrhaften Trost für das viele Uner quickliche dieftr Vorstellung gewährte namentlich Herrn Schnei der- (Octavio) Gesang und besonders sein Vortrag der ersten Arie, nach welcher der verdienstvolle Gänger stürmisch gerufen ward. Eben so verdienen die Leistungen dev Herren Brassin (Don Juan) And Behr (Leporello) gerechte Anerkennung, wie auch Herr Eitles dm Masetto im Gesang wie im Spiel recht brav durchführt^ Ferdinand Gleich. WM
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