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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185607037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-03
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1856
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jU besonderer Ehr«, d Stadtth toter. Die vortreffliche Künstlerin, Fräul. Janauscheck, die üach einer nur kurzen Bekanntschaft den hiesigen Freunden der Schau spielkunst bereit- so werth geworden ist, beschloß ihr an Triumphen reiche- Gastspiel am Abend de- 1. Juli. Es fand diese Vorstellung zum Benefiz der Gastin statt, welche sich'schon durch die Wahl de- seit Jahren hier üicht grsehMn Trauerspiel- „Romeo und Julia" Ansprüche auf unseren lebhaftesten Dank erworben hatte. Von Neuem überraschte uns Frl. Jan aus check al- Julia mit jeder Beziehung neben der gefeierten Gastin auf das Ehrenvollste zu h-Laypren wußte. ^ " Da- Trauerspiel ward auch übrigens in den meisten andetett größeren Partien wie im Ensemble recht brav, zum Theil selbst trefflich gegeben, daß einige Rollen nicht mit entsprechenden Per sönlichkeiten, mehrere kleinere aber wenig genügend besetzt waren, ist bei den in der Regel an Personen so reichen klassischen Stücken hier und auch an den meisten anderen, selbst noch größeren Thea tern nicht anders, möglich. — Zu unserer Freude sahen wir Herrn v. Othegraven — der während de- Sommer- für da- Stadt einer künstlerischen Gestaltung, die wir in dieser Vollendung und Abrundung trotz der über die Künstlerin gehegten hoherl'Meinung wie auch in der letzten Scene seiner Rolle. — Besondek- amr- kennenswerthe Leistungen waren die der Herren Lad dry (Capulet) und Stürmer (Lorenzo), wie auch Herr Pauli den Apotheker in sehr gelungener scharfer Ausarbeitung gab. — Herr Strenz al- Thybald gab sich mit dieser Rolle viel Mühe, die im Ganzen auch nicht ohne Erfolg blieb. — Die übrigen bedeutenderen Rollen waren durch Krau Eicke (Julia'- Amme), die Herren Böckel (Graf Paris), Behr (E-calu-), Saal dach (Monrague) und Denzin (Benvolio), befriedigend vertreten. . . Ferdinand Gleich. Entfaltung ihrer Künstlerschaft geben würden, daß die Reproduktion dieser Momente die der ersten Hälfte der Rolle überragen, wenn natürlich auch nicht in den Schatten stellen würde. Dem war jedoch nicht so: hie Leistung Frl. JanauscheckS als Julia ist eine in ecken Ahtilen so durchdachte und bi- in- kleinste Detail fein ausgeaideittte, daß jede Einzelnhejt der Rolle zur wirkungs vollsten GeltAng gelangt «nd Alle- sich zu einem festgeschlossenen, vo» dem poetischen Geiste-rvehen de- großen Talent- belebten Bilde vereinigt. Die Darstellerin hat ihre äußeren Mittel, wie da- tech nische KuwstMaterial so vollständig in der Gewalt, daß sie in den verschiedenartigsten Situationen da- auch verwirklichen kann, Wa ste, geleitet vpn ihrem Talent, beabsichtigt. Einen unumstößlichen Beweis daftw lieferte in dem Trauerspiel „Romeo und Julia" u. A. die Balconscene, diese- wunderbar schöne Phantasiegebilde ShatefpeLse'B, über die der unerreichte Dichter die ganze Fülle seiner bezaubernden Poesie ausaegoffen hat. Die Künstlerin offen- Än Sachen: „Ein Gedurft«- der Leit." In Nr. 183 d. Bl. ist ein Aussatz abgedruckt, dkn nach der Umschrift ein „Schulmann" geschrieben hat. Wir wollen zur Ehre unsere- Lande- glaubett, daß dieser Schulmann nicht in praktischer Wirksamkeit ist, denn sonst Müßte un- um die geistige Bildung von Kindern angst und bang- werden, die einem Manne anvertraut sind, der die Betrügerei oder Selbsttäuschung de- Tischrücken- für eine Erscheinung aus einer andern Welt erklärt. Die Häupter der Wissenschaft werden doch ihre Stimme nicht so umsonst gegen diesen Uysirm erhoben haben, daß eS einem be liebigen Unbekannten gelingen könnte, die Welt durch seine ein fache Behauptung zum Glauben daran zu bringen. tt. W. erreichte damit da-, was der Dichter mit seiner Julia will:« die durch ihre Wahrheit unwiderstehlich fesselnde Gestalt eine- rein menschlichen edlen weiblichen Wesen-, da- denkt, fühlt und handelt, wie viele Taufend andrer Mädchen, und nur durch die Gewalt eine- tragischen Verhängnisse- zu außerordentlicher That getrieben wird. So schön die Battonscrne von beiden betheiligten Darstellern au-geführt ward (denn auch Herr Wenzel war ein vorzüglicher Romeo), so steigerte sich doch Frl. JanauscheckS Gestaltung mit jeder weiteren Scene bi- zu dem tieferschütttrnden, die ganze Leistung auf da- Würdigste abschließende« Moment von Julia - Erwachen und Tdd in der Gruft. — Rur uttgern sehen wir die Künstlerin scheiden, dir un- so viele schöne Genüsse gewährt hat; mögen die enthusiastische Aufnahme, die unm—" erkennuna, die sie bei unserem 4 ihren Besuch in unserem Kunsttem Wie bereit- erwähnt gab Herr H Tüchtige- und Anerkennung-wertbe hiesigen Engagement vorgeführt ha gewiß eine dck besten, wenn nicht Leistungen sei». Anch er war du» Aufgabe, auch ei hatte diese Herr! Gestalt in allen thrm i, ^ verkennbarer Vorliebe aü-gearb'eitet Locales. Leipzig, den 2. Juli. Die königl. Kreisdirection hat, dem Vernehmen nach, auf Verwendung de- hiesigen Polkzeiamtes dem Aimmergesellen Schulze aus OberftiederSdorf, welcher am S. vor. M. auf dem für da- neue Museum bestimmten Bauplätze den durch Einathmung bösartigen Gase- verunglückten Zimmergesellen Fischer mit eigner Lebensgefahr zu retten versucht», so wie den Hand arbeitern Schneider von hier und Hennig auS Bitterfeld,! welche mit gleicher Aufopferung dann auch Schulze zu Hülfe kamen, einem Jeden eine Belohnung von 5 Thlr., dem Hand arbeiter Wenzdl von Dürrenberg aber, welchem Schulze's Rettung nach wiederholten Anstrengungen gelang, eine Belohnung von 8 Thlr. bewilligt. * ^ *. - - -- , «»Gz . , ^ vermischtes. Vor Kurzem laS man in diesem Blatte, daß eln von der Epi- ^ lepste Befallener durch einen vorübergehenden Seemann (in Spanien »me, die ungewöhnlichen Beweist hoher An ei unserem Publikum fand, sie veranlassen, el recht bald m wiederholen. — teuzel dm Romeo. So viel t un- H-tr Wenzel seit stimm !, so dürfte doch sein Romeo hie beste seiner un- bekannten hdnmgen von der Größe seiner che, nicht idealisiere mättttlichk Einzelnhekten richtig erfaßt und sie mir un- Es gereicht dem talent- und , , lM ...-11.0 >>'
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