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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185607194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-19
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1856
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. ^1- 2«I. Sonnabend den 19. Juli. 1856. Bekanntmachung. Da in kiesiger Stadt, vorzugsweise im Marktverkekr, das gesetzwidrige Fordern und Berechnen der Preise nach soge nannten guten oder alten Groschen noch immer üblich ist, so sehen wir unS veranlaßt, wiederholt darauf aufmerksam zu machen, daß nach der Verordnung vom 22. Januar 1842 bei allen Feilbietungen die Preise lediglich nach Neugeld zu stellen und zu berechnen, auch die Einkäufer bei einer nach Groschen und Pfennigen gestellten Forderung dieselbe unbedingt nur nach Neugroschen und dccimalen Pfennigen zu bezahlen gehalten sind, eben sowohl aber die Preiöstellung in altem Gelde nicht verlangen dürfen. Wir haben unsere Diener zur strengsten Aussicht über die Befolgung dieser gesetzlichen Bestimmungen und zum nach drücklichsten Schutz der Einkäufer gegen jedes Ungcbülnniß der Verkäufer angewiesen und werden die gesetzlichen Strafen für jede Zuwiderhandlung von den Eontravcnicnten unnachsichtlieh eintreiben lassen. ES sind auch unsere Marktmeister und Diener nach 8. 1! der eingangSgedachten Verordnung von unS ermächtigt, die daselbst erwähnten Ordnungsstrafen von 5 Ngr. von den Eontravenienten gegen Aushändigung eines obrigkeitlichen OuittungS- zcttels sofort zu erheben. Würde aber ein Betheiligter die ihm abgeforderte Strafe zu zahlen verweigern und, wie ihm freisteht, ordnungsmäßige Erörterung verlangen, so hätte er sich die durch seine Sistirung bei der NathSstube und die Untersuchung entstehenden Weiterungen und Kosten lediglich selbst zuzuschreiben. Leipzig, den 4. Juli 1856. Der Rath der Stadt LripziK. Berger. Bekanntmachung. Da die Vorarbeiten zur Einrichtung der Steuer- und anderen Erpeditionen in den bischerigen Räumen RathS-LandgerichtS noch nicht so weit gediehen sind, um zum 18. dieses Monats in denselben erpediren wird hierdurch bekannt gemacht, daß diese Erpeditionen erst vom LL dieses Monats an des vormaligen zu können, so daselbst geöffnet seilt werden. Leipzig, am 16. Juli 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Noch etwas über die sogenannten Creditanflalten. Man kann es nur mit Dank anerkennen, wenn Organe, wie das geschätzte Ihrige, das seine Leser in allen Kreisen der Gesell schaft hat, Artikel von gediegenem Inhalte aus dem großen Publi cum weniger zugänglichen Journalen und Zeitschriften mittheilen, wie dies der Fall mit dem aus den „ Grenzboten " in Nr. 192 d. Bl. war, und da dieser Artikel die neuen sogenannten Creditanstalten nach allen Seiten hin beleuchtet, so wollen wir nur noch eine Sejte derselben, die uns nicht stark genug beleuchtet scheint, her- vorhrben, nämlich die der Gefährlichkeit solcher Institute. Diese Gefährlichkeit theilen wir in passive und active; die erstere um schließt die Gefahren, denen diese Anstalten, resp. das Geld der dabei betheiligten Actionaire ausgesetzt sind und die sich mit wenig Worten zusammenfaffen lassen. Das Wohl oder Wehe dieser Gesellschaften hängt lediglich von der größeren oder geringeren Be fähigung des jeweiligen Direktors ab, der diejenigen Operationen einzuleiten, ja wir möchten beinahe sagen zu ersinnen und ferner durchzuführen hat, die der Gesellschaft eine über den gewöhnlichen Ainsfiiß sich erhebende Dividende bringen sollen. Daß diese Operationen sich nicht auf dem alltäglichen Geschäftswege bewegen dürfen, wenn sie diesm Zweck erreichen sollen, bedarf wohl keiner weiteren Erörterungen, und daher werden die Direktoren in der Zukunft gezwungen sein, andere Wege aufzusuchen, die bei ihrer muthmaßlichen höheren Rentabilität auch ein größeres Maß von Gefahren mit sich führen ; denn die Operationen, die wir bis heute von den verschiedenen derartigen Instituten gesehen haben, de- rankten sich hauptsächlich auf die Agiotage in ihren eigenen ciien oder in denen anderer Gesellschaften, und warm deshalb bei der allgemeinen Agiotagewuth, welche jetzt daS Publicum in allen blassen ergriffen hat, weniger gefährlicher. IM neu ent stehende Schwestergesellschast gab Anlaß zu Hvenl derartigen Ge schäftchen; allein wenn einmal, ibaS in rckcht ga^ langer Zeit der Fall sein dürfte, das Ausschüßen dksser Pilze, wie der Kladderadatsch sie so treffend bezeichnet, astfhören sollte, dann wird der Scharfsinn der Direktoren auf eine schwere Probe gestellt werden, um von den ihnen anvertrauten enormen Capitalen eine größere Dividende als den gewöhnlichen Zinsfuß zu erzielen, d. h. immer auf solidem, die Capitalien der Actionaire nicht ge fährdenden Wege. Obgleich wir vor den Persönlichkeiten, die jetzt an der Spitze der meisten dieser Unternehmungen stehen, die größte Achtung hegen, so sind dieselben doch alle sterblich, und es wird in solchen Fällen mancher Gesellschaft sehr schwierig werden, die abgegangene bapacität durch eine gleich tüchtige zu ersetzen, dmn tüchtige Arbeiter sind täglich zu finden, aber tüchtige Köpfe, die einer solchen Aufgabe gewachsen sind, wird man häufig wie Diogenes mit der Laterne bei Tage suchen müssen. Wir kommen also darauf zurück, daß das Gedeihen dieser Institute in ruhigen Zeiten ganz von Persönlichkeiten abhängt und daher wegen der Menschlichkeit aller Persönlichkeiten ein sehr precaires ist. Die zweite Gefahr für diese Anstalten, und diese dürfte wohl die größere sein, liegt in der Politik, denn ihre ephemere Existenz hängt lediglich von der politischen Ruhe Europa'- ab; das geringste Wölkchen am politischen Himmel, welches als Vorläustr größerer
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