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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185607238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-23
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1856
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Anzeiger. ^ 205 Mittwoch de» 28. Juli. 185« ß- lau. "uz. der a. rUv, tUM. uz- berg. ürnb. ogne. tusfie lim. Vier k-der. ou. we ag, U. l. rr«. Druff-. chwan. ogne oenb m. «bürg. ». urt. an-, b. Hof. Russte. re. «Halle. . Rom Rürnb. u<. » 0 0». esttags Kahme Meißen. Wir halten eS für Pflicht, den Bewohnern Leipzigs, die gern Sonntags eine angenehme Partie unternehmen, welche wenig kost spielig und zeitraubend ist. Nachstehendes mitzutheilen. Am Sonntag den 13. Juli fuhr eine zahlreiche Gesellschaft mit dem 5 Uhr früh abgehenden Extrazuge durch die Coulanz der Leipzig-Dresdner Eisenbahn in separaten Wägen zusammen nach Riesa. Dort angelangt, hatte die wohllöbl. Dampfschifffahrts- Gesellschaft zu Dresden auf vorherige Anzeige mit größter Bereit willigkeit und Zuvorkommenheit, sogar mit etwas ermäßigten Fahr preisen ein Extra-Dampfschiff zur Verfügung gestellt, damit nicht erst auf den Abgang deS gewöhnlichen Tourschiffes um 8 Uhr ge wartet zu werden brauchte. Der Aufenthalt auf dem Dampf schiffe wurde der Gesellschaft, jedenfalls auf Veranlassung der wohllöbl. Direction in Dresden, so angenehm wie irgend möglich gemacht, was von allen Theilnehmern auf's Dankbarste anerkannt wurde; auch war dasselbe mit allen möglichen Flaggen geziert, und mit Kanonendonner verließ eS den Landungsplatz bei Riesa. Die Fahrt auf dem Dampffchtffr bis Meißen ist für ben Naturfreund eine angenehme und Lohnende, denn beide Uferseiten bieten vielfach schöne Ansichten und Abwechselungen dar. Die Restauration auf dem Dampfschiff Franz Josef war eine in jeder Hinsicht befrie digende, sowohl in Bezug auf dm Preis als die Qualität der Speisen, und gewiß wird die Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Dresden bereit sein, Jedem, der diese Partie zu machen Lust hat, allen möglichen Vorschub zu leisten. In Meißen am Landungs plätze vom Dampfschiffe abgestiegen, wandert man am Ufer der Elbe entlang nach dem 10 Minuten von der Stadt entlegenen Schloß und Park Siebeneichen. Einige hundert Schritte vom Landungsplätze kommt man an der Villa des Herrn vr. G ünz (Romberg) vorbei und gelangt nach dem anmuthig gelegenen Neu- dörfchen, dem beliebtesten Spaziergänge der Meißner, woselbst man ein gutes GlaS Milch ober ausgezeichnete Kirschen genießen kann. Sodann wandert man durch eine Obstallee nach dem Jägerhause und dem Park, durch letztem nach dem alten schön gelegenen Schloß Siebeneichen, und von hier nach dem gegen über gelegenen Kirschberg, gewiß dem reizendsten Punkt Meißens. Hier öffnet sich dem Auge des Beschauers ein Panorama, wie es die beste Gegend des Rheines um Bingen nicht schöner bieten kann. Unter seinm Füßen liegt in einem Walde von Obst- bäumen versteckt Neudörfchen, vor demselben schlängelt sich die Elbe in vielfachen Windungen der Residenz und der sächsi schen Schweiz zu, gegenüber die Eisenbahn, ein weniarechts daS Spaargebirae, übersäet mit Weinbergen, Meißens bestem AuSbruch. Hinauf, dem Strome entlang, blickt Dresden als Grenze des Thales mit seinen hohen Thürmen hervor. Gerade darüber erhebt sich der Königstein, daneben der Lilienstein, ein wenig rechts der große Winterberg und um dieselben herum die übrigen reizenden Punkte der sächsischen Schweiz; gewiß das Lohnendste, was dem Auge in der kurzen Zeit weniger Stunden geboten werden kann. Nachdem nun das Auge sich hier erquickt, der Geist die herrlichen Gebilde der Natur bewundert hat, erblicken wir rückwärts daS alte ehrwürdige Meißner Markgrafen- Schloß; wir verfolgen den Pfad nach einer Kirschbaumallee, durch dieselbe nach dem Blossen, bei demselben vorbei auf die Chaussee, dieselbe entlang nach Meißen herunter. Kurz vor diesem erblicken wir links das reizende Lribischthal. Wir be- aben uns nun nach der Stadt herein, durch dieselbe nach dem Zchloß, in welchem sich die berühmte Meißner Porzellan- fabrik befindet, und sodann in den altehrwürdigen Dom, in welchem einst 80 Priester und Domherren einen ununterbrochenen Gottesdienst an einigen 30 Altären das ganze Jahr hindurch ab hielten, bei einer Pracht von kostbaren, Millionen werthen Ge- schirren und Reliquien. Nachdem wir den Dom besichtigt, gingen wir über die Schloßbrücke zurück nach der Fürstenschule zu St. Afra, bei derselben vorbei nach der Stadt herunter und auf dem kürzesten Wege nach dem Tribischthale, dem Mühl wege entlang nach Meißens 15 Minuten entlegener Schießwiese oder Schützenhaus, woselbst für ein Mittagsmahl K I» earte nach Belieben gesorgt war. Hier fei nur noch bemerkt, daß eö sich für den Freund schöner großartiger Fernsichten der Mühe lohnt, den gegenüberliegenden Berg zu besteigen. Auf den Kor- bitzer Schanzen bietet sich dem schauendeu Auge ein noch groß artigeres Panorama wie früher dar, indem «an Am viele nahe liegende Höhen hinweg die Lausche bei Zittau, Arle Berge Böhmens, einen Theil des obren Erzgebirges und Boigt- lan deS erblickt. Wenige Minus« vom Schieß Hause entfernt ist die Meißner Eisengießerei der Herren Gebrüder Jarobl. — Nachdem diese Wanderrmgen beendet waren, der Geist sich durch Unterhaltung erheitert, daS Auge sich durch das An schauen der Naturschönheiten ergötzt hatte, die sich hier ln überraschender Weise auf einem so engen Raume zusammmdrängen, auch dem materiellen Bedürfnisse durch Speise und Trank genügend ent sprochen worden war, traten die Theilnehmer um 1/2^ Uhr den Rückweg an, um punct 4 Uhr an dem Landungsplätze einzu treffen und das zu dieser Zeit von Meißen nach Riesa abgehende Dampfschiff zur Rückfahrt zu benutzen. Mit merkwürdiger Schnellig keit gelangte, da es stromabwärts ging, die Gesellschaft in Riesa wieder an. Dort blieb hinreichende Zeit, sich nochmals zu er frischen, und die Gesellschaft langte wieder in separat gehalt«« Wägen schon l/»10 Uhr in Leipzig an und war mit der respektabelsten Bürgerstunde wieder in ihren Behausungen, obgleich dieselben einen schönen, genußreichen Sonntag verlebt hatten. Jedem, der diese Partie macht, wünschen wir eben so viel Deranügen, als die ganze zahlreiche Gesellschaft gehabt, was auf das Lauteste beim Abschiede auf dem Bahnhofe von allen wurde. Seiten au-gesprochen rr. Rüge. ((Zingesendet.) Ein schon oft erwähnter Uebelstand ist bas Werfen mit Steinen von unserer lieben StttAnzugend. Kürzlich sah Einsender dieses, wie em Trupp solcher Jungen in dem Alter von v—N Jahren in der Tauchaer Straße mit ziemlich großen Steinen in einen Garten, worin ein Kirschbau» dicht an der Planke steht, nach den Kirschen warfen. Wenn nun eine Mutter ihre kleinen Kinder in diesem Garten, welcher durch eine hohe Planke geschützt ist, vor jeder Gefahr sicher glaubt, so ist sie im Jrrthume, denn wie leicht kann durch solch muthwilliges Werfen eine gefährliche Ver letzung über so ein geborgen geglaubtes Kind verhangen werden , eben so sind Erwachsene solcher Gefabr preisgegebe». Daß diese Steinwerfer es zunächst nur auf die Kirschen abgesehen hatten und
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