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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185607241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-24
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1856
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und Anzeiger. 206. Donnerstag den 24. Juli. 1856. Bekanntmachung. Von der hiesigen kaiserlich französischen Gesandtschaft ist in Auftrag ihrer Regierung die erneuerte Benachrichtigung der hier- iä'ndischen Unterchanen beantragt worden: daß jedweder aus Deutschland nach Frankreich Reifende mit einem Paßvisa einer der in Deutschland residirenden fran zösischen Gesandtschaften oder Consulare versehen sein müsse, widrigenfalls derselbe, den bestehenden gesetzlichen Verord nungen gemäß, von der französischen Grenze behufs der Beibringung des gedachten Erfordernisses unfehlbar zurückzuweism sein werde. - Da hiernach für die Betroffenen durch die unterlassene rechtzeitige Beachtung dieser Vorschrift ein sehr unangenehmer Aufwand an Zeit und Geld entstehen kann, so nimmt das Unterzeichnete Ministerium Veranlassung, durch gegenwärtige Veröffentlichung, welche in allen in ß. 21 des Preßgesetzes bezeichneten Zeitschriften abzudrucken ist, dem obigen Anträge der kaiserlich französischen Gesandtschaft zu entsprechen. Dresden, am iS. Juli 18S1>. Ministerium des Inner«. Für den Minister: Kohlschütter. Jöppelt. Die Thomasschult zu Leipzig. Während die Gegenwart ihre Anstalten, unter diesen auch Lehr- und BildungSanst-lten, die sie in das Leben ruft, mit glänzenden Namen umgiebt, wirkte seit Jahrhunderten in Leipzig unter dem oben angegebenen schlichten Namen eine Anstalt, die sich in mehrfacher Hinsicht einen europäischen Ruf erworben hat, und Männer in ihren ehrwürdigen Räumen wirken sah, die man zu den „Lehrern Deutschlands", zu den Sternen erster Größe an dem Himmel der Wissenschaft und Kunst zählte. Als das „geistliche Stifthaus für Augustiner Domherren", das Lhomaskloster im Jahre 1222 vollendet war, wurde mit demselben bald daraus eine Schule verbunden, welche ebenfalls eine Stifts oder Domschule war. Unterrichtsgegenstände waren die sieben freien Künste, Gottesgelahrtheit und der geistliche Gesang. Die Anstalt scheint schon damals in eine innere (für die aufgenom menen Mönche) und eine äußere (für andere Geistliche und Laien) eingetheilt gewesen zu sein ; denn im Jahre 1254 wird der Zins in Urkunden erwähnt, welchen der Schulmeister der äußeren Schule an den Probst zu entrichten hatte. Die äußere Schule verschaffte sich bald das Ansehen einer höheren Bildungsanstalt und an ihrer ftes , die Meister, are Sor denn der Titel für die Anstalt hatte der Schul- lector" wurde erst 1654 in Sachsen ar ltttchen Äufzuge gegen 700 Lyon, . ^ - men. an der Spitze der Schule standen in dieser Zeit hochge feierte Männer, wie von irW —15SV der berühmte Casp Börner, welcher der zweite Gründer her Anstalt wurde. Auch unter den Cantoren glänzte» damals berühmte Namen, wie Georg Rhau, seit 1518, Luthers und Melanchthons Freund. Bei der Leipziger Disputation ließ er von seinen Schülern und Mitlehrern ein von ihm componirtes „Vem Spiritus" aufführen, bei dessen Anhörung alle Anwesende andächtig auf die Knie sielen. Eine neue Periode in der Geschichte der Thomasschute beginnt mit der Einführung der Reformation, 1539; theils durch die Ein künfte des dem Rache zugefallenen Augustinerklosters, theils durch Unterstützung der Bürger wurde nach und nach die Schule erwei tert und unterstützt. Die Veränderungen im Orgamsmus der Schule waren anfangs unbedeutend; doch eins war wichtig , die Stellung der Lehrer wurde eine festere; seit 1559 wurden die Leh rerstellen auf Lebenszeit verliehen und mit festem Gehalte verbun den. Zugleich wurde auch die Schulordnung verbessert, nament lich hinsichtlich deS Unterrichtes in den Elementarclassen, welcher die Bildung des Bürgerstandes begründen sollte. Dankbar ist noch ru erwähnen, wie schon damals Behörden und Bürger an der Schule ihren Wohlchätigkeitssinn bewährten und solche- 1553 durch einen Umbau des Schulgebäudes und manche Stiftungen bewiesen. Demselben Sinne verdankt auch das Alumneum seine Entstehung. Das Bedürfniß, dem Gottesdienst durch Gesang und Musik eine höhere Weihe zu geben, veranlaßte Viele, Gott wohjr gefällige Opfer zu bringen. Im Jahre 1634 erließ der Rach eine neue Schulordnung, deren Grundsatz war: „die liebe Jugend in wahrer Gottesfurcht zu erziehen, in freien Künsten pnd Sprachen und guten Sitten stet- zu unterrichten und hierdurch zuvörderst GotteS, der Geistlichen, Kirchen und deS gemeinen Wesens Ruh und Wohlfahrt zu fördern." — Nicht genug ist dir Liberalität, mit welcher Rath und Bürgerschaft im» SOjährigea Kriege die Schule unter allen Drangsalen unterstützten, zu rühtn«. — Eine verbesserte Schulordnung brachte d«s Jahr 1728; in dirser werden als Rector Joh. Heinrich Ernesti, als Eantor Joh. Sebastian Bach aufgeführt; zugleich wird der Unterricht in der deutschen Sprache, i» der Geschichte, Geographie und i« Rechnen beson dem» AnfmevksamLoit empfohlen. Anch wurden zwei jährliche Kxa- mtn» angemtznet. -Gr Geschah es, daß dt» ThomaSschule bald vor den übrigen Schulanstalten Sachsens hrrvmroate «nb sich zw einer Ppanzschule der Humanität-stirbien «hob, wnchr nngwnoin großen Einsiuß auf die gesammte deutsche Literatur avsübtv, welche dem rechte» Studium der Classiker ihre Wiedergeburt verdankte. Hierzu tpuge» namentlich die hochgeftievten Männer bet, welche an der Spitze der Thomasschute standen: Joh. Mathias Gesner, von 1780 —1734 Rector; Joh. August Srnesti, von 1784—1759 Rector. Diese verbesserten den Unterrichtsgang und warm beson ders den sog. Realien günstig. Die Discipli« wurde verbessert und es erschienen von Gesner 1783 weiter adgefaßte „Gesetze der Schule zu St. Lhomä". Eine bessere hänsliche Ordnung machte das 1782 vollendete neue Schulgebäude (da- jetzige) mög lich. — Das Gesang institut, mit der Lhomasschule verbun-
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