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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185607314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-07
- Tag1856-07-31
- Monat1856-07
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1856
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Anzeiger. ^ ri». Donnerstag den 31. Juli. I85S. T SlaVtlheater. Die VorsteWng am 29. Juli brachte neu einftudirt zwei altere Werke heiteren Genre-. Das erste derselben — das weniger bekannte einaktige Lustspiel von Kotzebue, „Der Freimaurer", ist eine sehr anmuchkge, mit großem Talent und Geschick ausgeführte Bluette, in welcher der Dichter sich gänzlich von den ihm so oft und nicht mit Unrecht vorgeworfenen Fehlern der Hypersentimentalität einerseits und der Lascivität andererseits fern gehalten hat. Das Stück birgt in der gefälligen Form de- Lustspiels einen ernsten und woblthumden Inhalt. Hs wurde derselbe von dem Darsteller der das Ganze tragenden Rolle des Barons, von Herrn Böckel, mit besonderer Liebe und Warme zur Geltung gebracht; man merkte au- seinem Spiel und besonder- au- seiner Sprache bei der Erklärung über den Geist der Maurerei heraus, daß der Dar steller für den Gegenstand begeistert war, daß er ihn vollständig erfaßt hatte. Sehr hübsch und fein gab Frl. Bartelmann die Rolle der Caroline. Die beiden komischen Rollen des Stückes hatten Herr Pauli und Herr Ballmann. Ersterer gab den bornirten und adelstolzen Grafen von Hecht sehr tüchtig und wirksam wkber. Es ist dieser Graf eine her Bestallen, die man gegen ollwdEngs faß gar nicht mehr findet, die aber im vorigen , hundert ßedieswegs zu den Seltenheiten gehörten, weshalb es nur zu billige«, daß man das Lustspiel in altfränkischem Costüm gab. Der Bediente Hans ist eine echt Kotze du e'sche Figur, voll gesunder Komik. Herr Ballmann führte die zwar kleine aber sehr dankbare Rolle, unterstützt von einer glücklich gewählten Maske, vortrej durch. — Auch daS zweite Stück des Abends, die Posse „Der Vater der Debütantin oder doch durchgrsetzt", ist seit langer Zeit bei uns nicht gegeben worden. Ist Referent auch principiell Gegner aller der Süicke, in dmen dem Publicum ein Blick in die eigenrhümliche Welt hinter dm Coulissen gestattet wird, weil durch die Enthüllungen der Kehr- (um nicht zu sagen Schatten-) Seitm de- Theaterlebens der Nimbus beeinträchtigt wird, dessen gerade die dramatische Kunst so sehr bedarf — so ist doch nicht zu verkennen, daß in dieser Posse eben diese- Treiben hinten den Coulissen in einzelnen Zügen treffend dargestellt wird, überhaupt aber das Stück reich an komischen Effecte« und wirk samen Situationen ist. Die Hauptperson der Posse, der ehemalige Schauspieler Tanne, ist mit so viel Glück aus dem Lebm in der Theaterwelt gegriffen, daß der Name Tanne unter den dramatischen Künstlern sprichwörtlich für die eigenrhümliche Species der Schau spielerinnen- und Sängerinnenväter geworden. Von früher her ist es bekannt, daß diese Rolle eine der bedeutendsten Leistungen des Herrn Ballmann, unseres beliebten und seit so langer Zeit mit ungeschwächter Kraft an unserer Bühne wirkenden Komiker- ist. Der verdienstvolle Darsteller bewährte auch diesmal seine unver »östliche vl» sowie» und errang trotz des sehr spärlich besetzten Haches ungewöhnlich glänzende Erfolge. — Auch bei Besprechung der Aufführung disses Stuckes kann Referent des Frl. Bartel- mann (Aphaiiafia) mit besonderer Anerkennung gedenkm. — Die übrigen mehr als Staffage für die beiden Haupttollen dienenden ibsr, wie di die Herren dw^y Md eine- Charakterbild Partim «arm sehr brav durch Fränl. Hw! Bücket, Stürmer, Saalbach, ^ Rieb lg verirrte«. Ein besonders gelungmeG^teines cryararrerono gab Herr Lad dry in dem Journnllßen Aqua-Marin ; der maßvoll und mit Feinheit gesprochene Mische Dialekt war es namentlich, der diese an sich weniger bedeutende Figur hob. Ferdinand Gleich. Leipzig, den 30. Juli. Fürst Woronhvfs ist mit seiner Gemahlin und Gefolge von Guntershausen gestern hier angelangt und heute früh nach Dresdm weitergertist. Vermischtes. England- Seeherrschaft von einem Bayer besiegt, ver nichtet! Man höre: Ein bayerischer Corporal, Bauer, machte bekanntlich 1849 einen unglücklichen Versuch mit einem von ihm erfundene» Laucherschiff im Meter Hafen. Derselbe hat später seine Versuche fortgesetzt. Nun schreibt man aus München: „Ein diesen Abend eingetroffener Brief au- Kronstadt (bei Petersburg) vom 25. Juni d. I. meldet das vollständige Gelingen der Erfin dung. Dieser Brief bildet eine außerordentliche Merkwürdigkeit schon deshalb, weil er theilweise 17 Fuß unter dem Meeresspiegel geschrieben wurde; ein Fall, der gewiß noch nicht vorgekommen ist, seitdem die Erde besteht. Er meldet, daß nach vorausgegangenen acht kleinerm Versuchen mit dem Taucherschiffe, die zur Erpro bung der Dauerhaftigkeit und Tüchtigkeit desselben absolut noth- wendig warm, am 24. Juni eine größere Probe mit demselben angeßellt wurde. Außer de« Erfind« befanden sich ein russischer Marine-Offizier, acht Matrose« und ein Schlosser in dem Tau cherschiffe und machten alle möglichen Bewe^rn-en. Das Lau cherschiff bewährte sich in jeder Beziehung, im Vorwärts» und Rückwärtsfahren, im schnellen oder langsamen, im vertierten ob« schrägen Steigen und Fallen als vollkommen gelungen, js als die gehegten Erwartungen übertreffend. Man ging mit ihm in dem Hafen von Kronstadt bis zu 17 Fuß Tiefe unter dem MeckeSjpiegel; in dieser Tiefe schrieb der Erfinder die ersten Zellen des Briefes an seine Aeltern in München, dann wurdm Toaste ausgebracht und Rheinwein getrunken auf Kaiser Alexander II. ^ Großfürst Konstantin, König Maximilian von Payern, auf »die künftige Submarine Rußlands und auf den früheren Gönner Bauer-, den Prinzen Albrecht von England. Die genannten 11 Personen blieben acht Stunden lang ununterbrochen unter Wasser. In wenigen Lagen soll nun auch die Hauptprobe mit dem Taucher schiff in Gegenwart des Großfürsten Konstantin und einer hiezu ernannten Commission angestellt werden. Uebrigms erkennt Herr Bauer an, daß er vorzüglich der Festigkeit und Standhaftigkeit des Großfürsten Konstantin die Ausführung seiner Erfindung zu verdanken habe." — Wir wünschen, baß dieser Tauch« keine Ente sei. Die politische Wirkung einer völlig gelungenen Erfinden der Art würde in unfern Tagen kaum gering« sein, als sein« Zeit die des Schießpulvers. Wie die Ritterherrschaft vor der Ka none fiel, würde die Seeherrschast einem Lauch« unterltegen, der, mit Manövrir- und Arbeitsfähigkeit unter Wasser begabt, wenig« Exemplare bedürfte, um ein« Flotte Mastspitzen nach unten zu «enden. Die Deutsche All-. Zeitung berichtet: Ein sächsisch« Förster, Namen- S »stell, „der nunmehr WLabre alt geworden und da- Geheimnis nicht mit sich in die Epbo nehmen will , veröffent licht folgendes Mittet gegen den Biß sGller Hunde, welches er seit 25 Jahren gebraucht und womit er vielen Menschen sver löue- dann Wunde, weil mineralische Säure das Speichelgift auflöst, wo durch die böse Wirkung aufgehoben wird.
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