Tageblatt und Anzeiger. ^ 215. Sonnabend den 2. August. 1856. Bekanntmachung. Zur größeren Beschleunigung der Bestellung der Correspondenz (einschließlich der recommandirten Briefe) auf hiesigem Platze ist höhern OrtS die Bestimmung getroffen worden, daß vom L. August d. I. an die Distribution der Gelder getrennt von der Correspondenz mittelst besonderer Geldbriefträger erfolgt. Die Austragungen der (Korrespondenz sind auf 8 Ühr früh, 1V»/r Ubr Vormittag-, 2 Uhr und öl Uhr Nachmittag- und V Uhr Abend-, die.der Gelddriefe auf vorläufig 8i/r und lll/2 Ubr Vormittag- und 2 Uhr und S Uhr Nachmittag- festgesetzt worden. In Verbindung mit dieser Aenderung steht die Verlegung der Geldausgabe-Expedition aus dem jetzigen Locale in der Gtadtpost- Expedition in die erste Etage der nördlichen Seite des Hintergebäudes vom Posthause mit dem bisherigen Eingänge. Leipzig, den 28. Juli 185V. Königliche- Ober-Post-Amt. Röntsch. Stricht über die hiesige VOlk-bMi-Oek avf da- erste Halbjahr (Januar bi- Juli) 1856. In diesem Zeiträume wurden überhaupt LSDS Bücher entliehen, und zwar im Monat Januar 876. Februar 857. März 869. April 679. Mai 653. Juni 571. Durchschnittlich an einem Oeffnungstage im Monat Januar 73. Februar 78. März 79. April 53. Mai 55. Juni 50. Die Zahl der in diesem Zeiträume neu eingetretenen Leser er reichte die Höhe von 2S4, und classificiren sich dieselben folgendermaßen Beamte und sonstige Angestellte Cigarrenmach.r Coloristen. Dienstmädchen Garmer . . Gymnasiasten Landarbeiter. iandlungscommiS iandlungslehrlinge ianowerksmeister »andw.rksgesellcn iandwerkslehrlinge iaaSmäüner. . Holzschneider. . snstrumentmacher laufburschen . . 5. 4. 6. 6. 3. 4. 13. 5. 15. 19. 12. 49. 3. 3. 5. IS. Lithographen 2. Maler S. Musici . . S. Markthelfer 3. Mechanici 8. Milirairpersoncn ....... 4. Nählerinnen 4. Privatgelehrte u. s. w 4. Schreiber und Expedienten . . . .10. Schriftsetzer und Drucker 17. Schriftsetzer- und Druckerlehrlinge . .13. Strickerinnen 5, wozu noch 16 Leser und Leserinnen verschiedener anderer Berufs- und Erwerbs- stände kommen. Die Volksbibliothek ist Anfang vorigen Monats in das sechste Jahr ihres Bestehens getreten, und ein Rückblick auf die ver flossenen fünf Jahre läßt uns mit dankerfülltem Herzen wahr nehmen, wie der Segen GotteS auf dieser Anstalt ruhte. Mit geringen äußeren Mitteln, aber im festen Vertrauen darauf, daß eS einem edeln gemeinnützigen Werke in unserer Stadt nicht an edelgesinnten Freunden und Förderern fehlen werde, wurde unsere Ansialt Anfang Juni 1851 eröffnet, naidem e- mehrjähriger Bemühungen bedurft hatte, um theils durch Geschenke, theils durch Ankauf (aus dem Ertrage der Einnahmen von Vorlesungen, welche hiesige Gelehrte zu diesem Zwecke gehalten hatten) eine Anzahl von gegen 600 Bänden geeigneter Schriften al- Stamm der Bibliothek zusammenzubringen. Mit Freude sahen wir die Anstalt bald in lebhafter Benutzung; mit Freude und Dank sahen wir derselben auch fortdauernd die Unterstützung genannter und ungenannter Volksfreunde zugewendet. Freilich bedurfte sie der letzteren auch um so mehr, je ausgebreiteter ihre Wirksamkeit ward. Die von Zeit zu Zeit veröffentlichten Berichte weisen nach, daß die Zahl der halbjährlich ausgeliehenen Bücher schon sehr bald auf 2000, seit 1853 auf mehr als 3000 sich belief und in den letzten Halbjahren bereits die Zahl von 4000 mehrmals ansehnlich überstiegen hat. In gleicher Weise erweiterte sich der Leserkreis und erstreckt sich gegenwärtig auf die verschiedensten Berufs- und Erwerdsclassen. Hieraus ergab sich daS entsprechende Bedürfniß einer möglichst vielseitigen Vermehrung der Bibliothek; eS galt, aus der großen