Die übrigen Sportarten Es ist nicht zu verkennen, daß in Finnland einige sonst große und beliebte Sportarten unter der starken Ver breitung anderer Sportzweige litten und nur eine unter geordnete Rolle spielen. Allerdings sind teilweise auch die klimatischen und topographischen Verhältnisse schuld, daß zum Beispiel Fußball, Radrennsport und Tennis nur wenige Anhänger haben. Ebenso vergeblich haben bisher Autosportler und Motorradsportler ver sucht, sich in Finnland Anhang zu verschaffen, weil die Straßen auf dem Lande nicht für diese Sportarten geeignet sind. Deutlich zeigt sich das enorme Interesse für Leicht athletik, Skifahren, Eisschnelläufen, Ringen, Schießen, Kunstturnen usw., daß die Finnen im allgemeinen den Einzelkampf dem Mannschaftskampf vorziehen, ohne deswegen einen kleineren Mannschaftsgeist zu haben als andere Völker. Aber der finnische Mensch sticht im großen und ganzen schon in jungen Jahren durch ein ausgesprochenes Selbständigkeitsbediirfnis hervor. Trotzdem hat sich mit dem von Magister Pihkala ein geführten Pesäpallo-Spiel, einer Abart des amerika nischen Baseball, ein Spiel in Stadt und Land eine riesige Anhängerschaft zu sichern gewußt. In den kleinsten Dörfern wird Pesäpallo gespielt, und zwar fanatisch von jung ebenso wie von alt. Das Pesäpallo wird von allen Sportlern als ausgezeichnetes Konditions training betrieben. Viele der berühmten Speerwerfer sind früher eifrige Pesäpallospieler gewesen. 1935 waren dem Pesäpallo-Verband 426 Klubs mit 31 000 Spielern angegliedert.