dann im Training und an Wettkämpfen probte. Man bat herausgefunden, daß der hochgeristete Schuh und die langen Dornen den Bewegungslauf mehr hemmen, als die Arbeit begünstigen. Der jetzt Verwendung findende Speerwerferschuh hat 25-Millimeter-Dornen, breiten Absatz und sehr biegsames Zwischenleder. Diese Schuh form veranlaßte Stock beim Länderkampf Finnland— Deutschland 1935 in Helsinki zur Aeußerung, er glaube nicht, daß Matti Järvinen damit 70 Meter werfen könne. Er ließ sich dann aber bald eines Besseren belehren. Schließlich ist bei dieser Gelegenheit zu sagen, daß alle jene Behauptungen über Spezialspeere von Matti Jär vinen nicht den Tatsachen entsprechen. Meines Wissens warf Järvinen an den Europameisterschaften in Turin mit einem „Berg‘‘-Speer seine 76,66 Meter. Der Rekord mann liest sich bei der Durchsicht der ersten Qualitäts- speere nur die besten Lanzen heraus, ungefähr zehn Stück vom Tausend. Die finnische Sportartikelfabrik beschäftigt über drei hundert Arbeiter, wovon sehr viele Sportleute sind. Daß unter den finnischen Sportlern das Prinzip der Zusammenarbeit stark verbreitet ist, geht auch aus den vielen sogenannten Sportfamilien hervor. Man findet ja in allen Ländern Sport- und Turnerfamilien, aber an die finnischen reichen diese nicht heran. An erster Stelle ist natürlich die Familie Järvinen aus Tampere zu nennen. Der Vater, Verner, war Olympiasieger im Diskuswerfen und figuriert in den finnischen Rekord listen im Kugelstoßen und im Hammerwerfen. Yrjö war ein 60-Meter-Speerwerfer. Kalle hält den finnischen Kugelstoßrekord mit 15,92 Meter, Achilles ist der Exwelt rekordmann im Zehnkampf mit 8292 Punkten und end lich Matti hat die Weltbestleistung im Speerwerfen mit 76,66 Meter inne. Nebenbei bemerkt, ist man in Finnland der Ansicht, daß Matti Järvinen die Leistung Hans Heinz Sieverts mit einigen Jahren Training hätte überbieten können. Dann gibt es die Familie Järvinen aus Lahti.