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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185608129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560812
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-08
- Tag1856-08-12
- Monat1856-08
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1856
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 225. Dienstag den 12. August. 1856. Erinnerung an Abführung der Grundsteuern rc. Am L. August d. I. wird der diesjährige dritte Termin der Grundsteuern fällig, welcher in Folge der zu dem Finanzgesetze vom >6. August 1855 erlassenen Ausführungs-Verordnung vom nämlichen Tage mit Zwei Pfennigen von jeder Steuereinheit zu entrichten ist. Die dieSfallsigen Steuerpflichtigen allhier werden daher hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge, so wie die städtischen Realschoß - und Communanlagen an diesem Tage und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben bei der hiesigen Stadt- Steuer-Einnahme pünktlich zu bezahlen, indem nach Ablauf dieser Frist, gesetzlicher Vorschrift gemäß, sofort erecutivische Zwangsmittel gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, am 31. Juli 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Vollsack. Das Schauturnen des Leipziger Allgemeinen Turn vereins. Leipzig, 11. August. Der hiesige Allgemeine Turnverein hielt gestern, sein Schauturnen ab. Es waren gestern 11 Jahre, daß dieser Verein besteht, und wie Jahr um Jahr vorher, hat er nnch diesmal einer überaus großen Zahl von Zuschauern ein leben- volle- Bild vor Augen geführt, hat gezeigt, daß bei einer den ver schiedenen Bedürfnissen der Einzelnen entgegenkommenden Ein richtung ein Ganzes geschaffen werden kann, das nach allen Seiten hin Genüge leistet. Es ist ein besonderer Vorzug gerade des Leipziger Turnvereins, daß er nach der einen Seite hin das Tur nen in seiner künstlerischen Branche mit so viel Liebe und Geschick pflegt, daß wohl auch den strengsten Anforderungen genügt wird; daß er aber auch nach der andern Seite hin, nach der die Gesundheit erhaltenden und wiedergewinnenden, alle vernünftigen Erwartun gen befriedigt. Er erfüllt, wenn auch nicht ausgesprochenermaßen, doch in natürlicher Folge seiner Einrichtungen mehr oder weniger alle drei Richtungen der Gymnastik. Daß er dies thut, legte er eben bei dem gestrigen Schauturnen wieder recht lebhaft vor Augen. — DaS Fest wurde durch eine Ansprache des Vorstandsmitgliedes Goldarbeiter Müllers eingeleitet, in der er eine kurze Ueber- sicht de- abgelaufenen Vereinsjahres und des gegenwärtigen Stan des des Vereins gab, die Freude über zahlreicher sich bethätiaende Theitnahme am Turnen ausspreche» sonnte und kräftige Worte der Mahnung an immer noch lebhaftere Betheiligung an die Versammelten richtete. An diese Ansprach« schloß sich sofort die Vorführung von Freiübungen, die in schönem, dem Auge wohl- thuenden Bilde sich darstellten. Es mögen hier, auf Grund der kompetentesten ärztlichen Urtheile, diese Freiübungen zur allgemein sten Theilnahme empfohlen sein. Sie bieten, in ihrer fast uner schöpflichen Vervielfältigung, jedem Körper, dem alten wie dem jungen, die für ihn jweckmä'ßiaste Bewegung. An diese Frei übungen, die wir, beiläufig gesagt, viel lieber durch Eommanbo als durch Musik geleitet gesehen hätten, schloffen sich zunächst ein Riegenturn«» mit Frei- und Stabspringen und dann in rascher Folge Bockspringen, Riegenturnen an den Gerätschaften, Riegen turnen der Vorturner am Reck und schließlich ein Riegenturnen am Pferdschwingel. Wie schon dem nichtturnenden großen Publi cum alle diese Uebungen ein höchst freundliche-, lebendig bewegtes Bild boten, so waren namentlich die gerade diesmal zahlreich an wesenden ftemden turnerischen Gäste von nah und fern in den Stand gesetzt, sich ein Urtheil über den gegenwärtigen Höhepunkt der Leistungen unseres Turnvereins zu bilden, und wir dürfen mit Befriedigung hier aussprechen, daß dieses Urtheil durchgängig ein entschieden günstiges war. Der Leipziger Turnverein hat ge zeigt, daß er während des abgelaufenen Wahres mit all der Wil- lenskräftigkeit, die ein charakteristisches Merkmal des turnerischen Wesens ist, nicht vergebens nach vorwärts gestrebt hatte. I« Be treff der fremden Turngenoffen, die wir eben erwähnten, fügen wir noch hinzu, daß wir solche aus Berlin, Ehristiania, Delitzsch, Döbeln, Dresden, Gohlis, Grimma, Hamburg, Lindmau, Olmütz, Reudnitz und Zwickau begrüßtm. — Den Schluß des Schau turnens machte eine Uebung der Löschmannschaft des Leipziger Turnvereins. Nachdem bereits früher mit aus den besten Kräften des Vereins sich eine RettungScompagnie gebildet hatte, ging gleichfalls aus diesem Verein eine Turnerlöschcompagnie hervor, die etwa seit einem Jahre besteht, 70 Mann unter einem Haupt mann und zwei Zugführern zählt und seit kurzem noch eine be sondere Abtheilung gebildet hat, welche den besonder» Zweck hat, im Fall der Noch die Kräfte der Rettungscompagnie zu verstärken. Diese Löschcompagnie gab nun gestern dem versammelten Publicum eine Probe ihrer Leistungen. Sofort nachdem die zu den Hebun gen commandirten Mannschaften mit der in der Turnhalle auf gestellt gewesenen Spritze auf dem Platz erschienen warm, begab sich die Steigersection an das für die Uebungen der RettungS compagnie und der Turnerlöschcompagnie auf Kosten der Stadt neuerbaute dreistöckige Klettergerüst und begann da die Steiger übungen mit der Hakenleiter; Stockwerk um Stockwerk wurde in rascher Folge gewonnm, die Fenster klirrten und brachen unter den Schlägen des Beils zusammen und in kürzester Frist standen die Rohrführer auf dem Dache des Gerüstes, die Spritzenmannschaft begann zu arbeiten und der silberhelle Strahl streute seine Funken durch die sonnige Luft. Unterdeß stiegen die Leute auf und ab an dem Gerüste, bald an der Leiter, bald am Seil, rettiWn eine von den Flammen Bedrohte im Rettnngssack und schloGm das Game mir einem Sprung zweier ihrer Genoffen aus dem zweiten Stock ins Fangtuch. Alle diese Hebungen ging«» von Anfang dis zu Ende mit rin« so vollkomGenm Nutze, SicherWt und Gewandtheit vor sich, daß wohl jedem der Anwesenden bas Gefühl eines festen Vertrauens auf solche hülfsbereite und hülfskräftige Arme gekommen sein mag. Wenn irgend auf eine Weise aber so war es hier, wo da- Turnen in seinem vollen Glanze sich zeigte; denn nur auf einer solchen tüchtigen turnerischen Unterlage läßt sich ein solches praktisches Bethätiaen auftichten. Unfern hohen städtischen Behörden adep, die dem Lurnwesen in Leipzig von An beginn an mit der dankbarst erkannten Liberalität schützend und helfend nahestandrn, dürften gestern die Uederzeugung gewonnm
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