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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185608140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-08
- Tag1856-08-14
- Monat1856-08
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1856
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und Anzeiger. 227. Donnerstag den 14. August. I8S«. Verordnung für den Bezirk der Kreis-Direktion Leipzig. Die Wahrnehmung, daß in dem diesjährigen Getraide das Mutterkorn in größerer Menge als gewöhnlich sich zeiat, veranlaßt die Königliche Kreis-Direktion, auf daS Schädliche des Genusses solchen Kornes aufmerksam zu machen, und mit Bezug auf die Vorschrift der Generalvcrordnungen vom 20. August 1764 und 14. September 1780, das Mahlen des mit Mutterkorn vermischten GetraideS, die Verwendung derartigen Mehles zum Genuß, oder das Verfüttern desselben oder des Kornes in da- Vieh, nicht weniger den Verkauf ungereinigten GetraideS zu untersaaen. Die Polizeibehörden des KreiS-Directions-Bezirks haben für die genaue Handhabung des Verbotes Sorge zu tragen, die Heraus geber von Zeitschriften aber, nach Maßgabe de- Paßgesetzes vom 14. März 1851 H. 21, diese Verordnung in ihren Blättern zum Abdrucke zu bringen. Leipzig, den 7. August 1856. . Königliche Kreis-Direetion. Stimmet. Friedrich. Stadllheoter. Am Abend deS 12. ds. MtS. ward wiederum eine musikalische Aufführung im Theater gegeben. Derselben vorauf ging das neu einstudirte Lustspiel „DaS war ich" von Hutt, das in allen Theilen sehr hübsch zur Darstellung kam. Eine ausgezeichnete, die bedeutende Künstlerschaft der Darstellerin im Genre der komischen Altm abern^ls documentirmd« Leistung war die der Frau Elcke als Nachbarin. Wie drastisch auch dergleichen Gestaltungen der Frau Eicke stets sind, so erscheinen sie doch immer ohne irgmd welche Uebertreibung, natürlich und wahr, weil es die Darstellerin versteht, ein Überschreiten der Grenzlinien des Künstlerischen mit feinem Tacte zu vermeiden, selbst wenn sie bis zur äußersten der selben geht. Nächst der Leistung dieser hochzuschätzende» Künstlerin muß Referent abermals mit besonderer Anerkennung der des Frl. Bartelmann als Base gedenken. Vermochte man in den meisten früheren Leistung«» dieser Darstellerin wenig mehr als eine immerhin achtungSwerthe künstlerische Wohlanständigkeit zu sehen, so beweist sie neuerdings — wie wir schon einmal andeuteten — neben un leugbarem Beruf für das Fach der naiven Liebhaberinnen auch ein eben so tüchö-es als mit bestem Erfolg gekrönte- Streben; eine Wahrnehmung, die uns im Interesse der Darstellerin freuen muß, zugleich aber auch es bedauern läßt, daß Frl. Bartelmann dem nächst, nachdem sie sich von so vortheHafter Seite gezeigt hat, unsere Bühne verlassen wird. — Frau Wohlstadt sahen wir in der Rolle der Pächter!» auf einem Gebiete, das ihrer bisherigen Bormann und George übernommen. Die Musikstücke^ welche diese Herren vortrugen, waren: „Hornklänge auf dem Meere" von Thomas, „Abendsta'ndchen" von Lorenz und „Sängergruß" von Kücken. Die Leistungen diese- Quartetts warm auch dies mal von dem glänzendsten Erfolge begleitet; namentlich sprach das US Eomposil zweite Stück als Eomposition lebhaft an. Ferdinand Gleich. Universität. Herr Prof. vr. Karl Naumann hler hat vor Kurzem einen sehr ehrenvollen Ruf nach München als Oberbergrath, Director der aeognostischen Aufnahme von Bayern und Professor unter dm vortheil-afteften Anerbietungen erhalten, aber aus Liebe zu seinem Vaterlande abgeiehnt. Freuen wir un-, daß wir den vortrefflichen Mann behalten, und sicher wird unser hohe- Ministerium des Cultus solche Vaterlandsliebe zu ehren wissen. § durch die Herren Denzin (Pächter) und Strenz (Knecht) tüchtig vertreten. — Die musikalische Abendunterhaltung begann mlt der Ouvertüre zu Cherul v. Weber usikalische Abendunterhaltung begann mlt der Ouvertüre bini' s „ Wasserträger" und schloß mit der zu C. M. - „Euryanthe". Beide Werke ließen in ihrer AuS- werther Weise vor, wie «an eS von diesem trefflichen Sänger nur erwarte» durfte. Frl. Hybl sang zwei Lieder — „Lockung" von Auge De ssauer und „Da- blaue Auge" von A. F. Riccius im Technischen wie in der Auffassung sehr brav, wenn auch beide Compositionen — die man nur als sehr tüchtige und schön em pfundene bezeichnen kann — für Frl. Hy bl- Stimme cheilweise etwas M hsch liegen. — Di» Instrumental - Solovorträae hatte das ausgezeichneteHorn-Qmwte« der Herren Lindner, Höhne, Die Cölner Atg. berschtet au- Dresden: Die Mormonen haben wir nun auch in unserer schönen Stadt. Sie treten aber nicht öffentlich auf, um jede unsanfte Berührung mit der Polizei u vermelden; auch ist die Vielweiberei nur erst ein angenommener ehrsah und hier noch nicht in die Praxis übergegangm. Die eiligen vom jüngsten Tage mtfalten eine ganz außerordentliche hätigkeit, welche nun auch in Deutschland mit Erfolg gekrönt zu werden scheint. In Dänemark fanden sie einen sehr fruchtbaren Boden ; von dort kamen sie nach Hamburg, wo sie eine deutsche Uebersetzung ihrer „Bibel" druckten, und ihren „Aposteln" stehen beträchtliche Geldmittel zu Gebote, die aus England beschafft werden; hier haben sie Individuen, welche ihrer Lehre sich ansch^ssen, sehr freigebig mit Mitteln versehen und einige sächsische Mormonen sind bereits über Liverpool nach Nm-Isrusalem im großen kali fornischen Binnenbecken abgegangen. Wie schon angedeutet- bilden diese Dresdener Mormonen eine Gemeinde, sie halten sich still und Niemand kann ihnen etwa- anhaben. Aber daß sie vorhanden sind, ist Thatsache, nicht minder, baß die etwa sechszig Köpf», denn so hoch soll die Zahl der Anhänger sich belaufen, sehr ver schiedenen Berufsrlassen angehören und daß Manche darunter Leute von Erziehung sind, denen es an wissenschaftlichem Unterrichte nicht gefehlt hat. Auch einige Frauen und Mädchen gehören, wie man miv sagte, den wunderlichen Heiligen an. Die meisten trefft« Vorbereitungen, um sich baldmöglichst der „Sklaverei unter den eiden" zu entledigen; sie wollen auswandern und daran thun e wohl.
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