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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185608167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-08
- Tag1856-08-16
- Monat1856-08
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1856
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Lorenz, welcher bereis 1793 bei Mainz gefochten", worauf Veteran und Comitömitglied Müller „den Officieren, welche das Fest durch ihre Gegenwart beehrt und der Feier dadurch eine erhöhte Bedeutung gegeben", ein dreifaches Lebehoch ausbrachte. — Um die Spalten d. Bl. nicht allzu sehr in Anspruch zu nehmen, er wähnen wir nur noch der Toaste: des Veteranen Schroer „auf Se. Majestät den König und das gesammte hohe Königshaus", des Veteranen Sander „allen Anwesenden", des Veteranen Voigt „auf Herrn Polizeileutnant Baumbach, welcher bei Beobachtung seiner Stellung stets das Beste der Stadt im Auge'habe", ferner des Herrn Adv. Klein „auf das kameradschaftliche Verhältniß zwischen Officieren und Veteranen", des Veteranen Rühl „auf die anwesenden Frauen", worauf Herr Polizeileutnant Baum- bach die Reihe der Toaste mit einem Lebehoch „auf den abwesenden Veteranen Oberleutnant Belg er" schloß. Das Fest selbst wurde mit einem Balle beendet, und ungetrübte Heiterkeit und Frohsinn belebte dasselbe bis zum Schluffe, wobei sich so mancher der Theilnehmer der glücklich überstandenen Gefahren und so vieler dahingeschiedcnen Waffenbrüder erinnerte. Herr Gast geber Naundorf hatte Alles gethan, um auch in leiblicher Be ziehung den bei der Festlichkeit Betheiligten Genüge zu leisten. Es hatte sich solchergestalt Alles vereint, um bei allen Theilnehmern eine freudige Rückerinnerung an diese Festlichkeit zu erwecken, und schließt Einsender dieses mit dem Wunsche, daß den tapferen Uebrig- gebliebenen einer kriegerischen Vorzeit dieselbe noch oft wiederkehren möge! — 8. 8. Leipzig, Sarneck, Lorbetha. Seit 16 Wochen steht ein Anhaltepunct Barneck auf dem Fahrpreisverzeichniß der Thüringischen Eisenbahn, welcher auch in Hinsicht des nahe dabei liegenden, so beliebten Hölzchens Bienitz, so wie der romantischen Umgegend desselben sehr gut rentiren würde; allein es wird nicht angehalten. Auch der gestellte Fahr preis bis dahin ist billig; denn ein Tagesbillet 3. Classe für 4 9^r. würde wohl Niemand zu theuer finden. Zwar hegt man Be denken, ob dieser Haltepunkt auch rentiren dürfte, indem man sich von der Station Markranstädt auch mehr Erwartungen gemacht hat. Daß der Anhaltepunct Barneck zum Personenverkehre mehr benutzt werden würde als Markranstädt, hauptsächlich Sonntags, ist wohl einem Jeden, der diese Gegend etwas näher kennt, mehr als wahrscheinlich. Bei dem Haltepunkte Barneck brauchte man sich auf Güterbeförderung gar nicht einzulaffen, und nur vielleicht mit folgenden 4 Zügen, A^ahrt 2 und 3 und Ankunft 2 und 5, so wie Sonntags mit dem Cxtrazug anzuhalten. Wie viel Hundert Leipziger benutzen nicht Sonntags die Extrafahrt nach Machern auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn, und würden nicht eben so viele die Fahrt nach dem Anhaltepuncte Barneck beziehentlich dem Bienitz benutzen, zumal die Fahrt bis dahin weit romantischer und der Fahrpreis um die Hälfte billiger ist. Der Anhaltepunct könnte ja ganz einfach wie in Gaschwitz oder in Borsdorf ohne Restauration gemacht und die Fahrbillets von dem Bahnwärter ausgegeben werden. Geht dies auf der Sächs.-Bayerischen und auf der Leipzig-Dresdner Bahn, warum sollte es auf der Thüringer nicht gehen? Auf diese Weise wäre kein großer Aufwand nöthig, und die Einnahme doch gewiß nicht unbeträchtlich. Möchte das geehrte Directorium der Thüringischen Eisenbahn durch Realisirung dieses Vorschlages doch recht bald dem Wunsche vieler Hundert Leipziger entsprechen. R. Leipzig, 15. August. Heute Nacht wurden zwei beim Aus räumen einer Privetgrube am Neumarkt beschäftigte Nachtarbeiter durch eingeathmete irrespirable Gase betäubt, aber noch zeitig genug aus der Grube gezogen und durch schnell geleistete Hülfe zum Be- S451 wußtsein zurückgebracht. Einer von ihnen mußte jedoch zur wei tern Verpflegung in das Jacobshospital getragen werden. Vorgestern Abend kam es zwischen einem hiesigen Einwohner und dem Inhaber eines hiesigen Schenklocals, Anfangs nur zum Scherz, dann aber im Ernste zu Tätlichkeiten, wobei Ersterer plötzlich zu Boden stürzte und bewußtlos liegen blieb. Nachdem er in das hiesige Georgenhospital gebracht worden war, ist ihm unter der nöthigen Pflege heute zwar das Bewußtsein zurückgekehrt, doch ist er noch nicht im Stande zu sprechen. Vermischtes. Der Wasserverbrauch der Berliner Badeanstalten aus der englischen Wasserleitung ist sehr bedeutend. So bedarf die bequem und sehr mannichfaltig eingerichtete Badeanstalt in der Schützen straße Nr. 19 täglich mindestens zweitausend Cubicfuß Wasser. Welche Wohlthat ist dies für eine große Stadt, wie wohlthätig müssen solche Anstalten auf die Gesundheit der Bewohner solcher Städte einwirken. Dadurch werden kräftige Menschen herangezogen und wir können solche jetzt und in Zukunft brauchen. Jemand, der Zeit dazu hat, hat ausgerechnet, wie lang das eiserne Band ist, welches sich bereits über den Erdboden zieht. Die Eisenbahnen, die gegenwärtig auf unserm Planeten erster, zweiter, dritter und auch vierter Classe befahren werden, haben zusammen genommen eine Ausdehnung von 119,892 Kilometres. Ein Kilo- metre aber hat 1000 Mettes und 100 Mettes sind gleich 149,s« Pr. Ellen. Von jenen 119,892 Gesammt-Kilomettes nun kommen auf die Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten 49,892 Kil., auf England 21,377, auf Deutschland und Dänemark 16,237 und auf Frankreich 5865^. — Daß der Rechenmeister Däne mark zu Deutschland addirt, ist übrigens um so schmeichel hafter für Deutschland, wenn man erwägt, daß eS in Dänemark Leute giebt, die nicht einmal Holstein mehr zu Deutschland rechnen, auf die Gefahr hin, sich darin schließlich doch zu verrechnen. Wie man in Amerika einen Redacteur empfiehlt, zeigt fol gende liebenswürdige Ankündigung im American Lanner, einer in Mississippi erscheinenden, der Mrs. Harnet Prewett gehörigen Zeitung: „Wir haben das Vergnügen den Lesern des American Lanner anzuzeigen, daß Mr. John D. Smith, ein tüchtiger Schriftsteller und eifriger Amerikaner, der seit 14 Jahren mit der Presse von Mississippi in Verbindung steht, die politische Ab theilung unseres Blattes während der Präsidentenwahl redigiren wird. Mr. Smith hat, obwohl er ein bemerkenswerth höflicher und liebenswürdiger Gentleman ist, bereits 5 Duelle gehabt und in jedem derselben seinen Gegner getödtet. Er bringt zur Wahl zeit nebst einem allgemeinen Vorralh politischer Kenntnisse und nebst seinem Eifer für die Sache noch zwei Bowiemesser, eine von Sharpös Büchsen, zwei sechslä'ufi'ge Pistolen und verschiedene Stöcke und Knittel mit, von einem Paar eisernen Fäusten gar nicht zu reden. Wir erbitten uns bei der Journalistenbande eine herzliche Aufnahme für Mr. Smith." „Nachschrift. Mr. Smith bringt einen wilden Backenbart und einen diabolischen Schnurrbart mit in den Dienst, die in den Reihen der Gegner Schrecken ver ursachen werden. Er ist noch nicht angelangt. Doch kann Jeder sein Daguerreotyp bei uns sehen. — M. Die Herausforderungen werden von 9 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags angenommen." Auch eine Kritik. Ueber die Aufführung der „ Cherusker" von dem bayerschen Schulmeister Bacherl spricht sich eine Mün chener Kritik nur mit den Worten aus: „Besonders vortrefflich war das Bier, welches in den Zwischenakten geschenkt wurde" Vom 9. bis 15. August sind in Leipzig begraben worden: Sonnabend den 9. August. Clara Malwine Franziska Opitz, 0 Monate alt, Bürgers und Schneidermeisters Tochter, in der UlrichSgaffe. Gustav Adolph Spange, 5 Monate alt, Bürgers und SeilermeiftnS Sohn, in der Schützenstraße. Minna Emilie Zänker, 2V Wochen alt, Restaurateurs und Hausbesitzers Tochter, in den Thonbergsstraßenhäusern. Paul Alerander Ludwig, 3 Wochen alt, Bürgers und ClaviaturmacherS Sohn, in der Zeitzer Straße.
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