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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185610118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-10
- Tag1856-10-11
- Monat1856-10
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1856
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4622 ^ .. ^ ^ der churfürstliche Kammerrath vr. Cracau. Am 13. Juli 1574 wurde er in eins der abscheulichsten Gefärmniffe der Pleißenburg geworfen. Die schrecklichen Qualm der Kolter befreiten ihn am 16. März 1575 durch den fürchterlichsten Tod von dm Verfol- aungen de- Fanatismus. Noch mehrere Opfer desselben mußten Jahre lang in der Pleißenburg schmachten. — Als König Frie drich von Preußen am 3. November 1760 bei Torgau gesiegt hatte, gelangte er wieder in den Besitz Sachsens. Er nahm seine Winterquartiere in Leipzig und machte die ungeheuersten For derungen. Als man die verlangten Millionen nicht schaffte und die Drohung, die Stadt zu verbrennen, nichts half, ließ er 120 der ersten Magistratspersonen und angesehensten Kaufleute in die Gefängnisse der Pleißenburg werfen, wie er schon früher, 1758, gethan hatte. Die Mehrzahl wurde nach 10 Tagen wieder ent lassen; 17 aber der Vornehmsten bliebm unter harter Behandlung zurück. Schon sollten die Geißeln nach Magdeburg geschafft werden, al- der Kaufmann GotzkowSky auS Berlin eS dahin brachte, daß die Summe der Contribution auf 800,000 Thaler herabgesetzt wurde, wofür er Bürgschaft leistete. Nach vier Monaten öffneten sich die Kerkerpfortm und die unschuldig Gekerkerten wurdm ihrm Familien wiedergeaeben. Schweigsam bewegte sich der Aua durch die Burastraße. Die Pleißenburg war auch die Münzstätte der Juden Ephraim, Jtzig L Comp., welche auf Befehl Frie drichs hier zum Verderben de- Landes schlechte- Geld prägten, die sog. Ephraimiten; die Falschmünzer gaben 7 Millionen Thaler Pacht. — In der neuern Zeit wird die Pleißenburg zu verschie denen Staat-Zwecken benutzt. Da- Gewandhaus und Zeughaus. Schon ftühzeitig stellte sich in Leipzig da- Bedürfniß nach einem Gebäude heraus, in welchem die Tuche, Gewänder und ähnliche Stoffe während der Messe zum Verkauf ausgelegt werden konnten. Bereits 1487 fing man an ein Gewandhaus zu bauen, in welchem zunächst die Tuchverkäufer, die bisher an der Ecke der Katharinenstraße gestanden hatten, die nöthigen Räumlichkeiten er hielten. Mit dem Gewandhause wurde zualeich das an die Süd seite desselben grenzende Zeughaus erbaut. Im Jahre 1600 wurde da- Zeughaus erweitert und vergrößert und mit Waffengattungen aller Art angefüllt. Erst im Jahre 1781 hörte es auf, diesem Zwecke zu dienen. Im Erdgeschosse wurden Buchladen angebracht; die andern Geschosse wurden in den Concert- und Ballsaal ver wandelt. Welche große Räumlichkeiten dieses Gebäude hatte, geht daraus hervor, daß Herzog Georg von Sachsen 1496 sein fürstliche- Beilager hier hielt. Im zweiten Stockwerk befand sich bis 1746 die Rathsbiblio thek und in dem nach dem Kupferga'ßchen sich hinziehenden Sei tenflügel das durch OeserS Deckengemälde berühmt gewordene Auditorium Platners. Das Gewandhaus in seiner jetzigen Gestalt wurde im Jahre 1740 neu erbaut; das erste Hauptstock werk mthält einen großen Saal, in welchem 1774 die Rathsbiblio thek aufgestellt wurde. In dm letzten Jahren habm verschiedene Neubauten der Seitenflügel stattgefunden; in einem derselben be findet sich das 1843 gegründete Konservatorium der Musik. -d. Bericht über die Witterungs- und Srankheits- oerhiittnisse im Monat September. Nachdem am Abende des 1., eines heitern und zugleich de- wärmsten Tages (im Mittel -j-15,40 bei veränderlicher Luftströ mung au- 8VV. und NO.) de- ganzen Monat-, ein heftiges Ge witter mit starkem Regen au- über die Stadt gezogen war, trat bis zum 12. eine veränderliche Witterung ein. Vom 12.—15. war bei NO. beständig heiteres Wetter, da- vom 16.-28. wiederum täglich sich veränderte. Heitere Lage waren 13, z. Th. heitere 4, trübe, bewölkte 13, von denen 4 Regen mit sich führten. Die niedrigste Tageswärme hatte der 20. bei (8,,«). Die mittlere Monatswärme war -^-11,95« und überstieg um 0,,?« die mittlere Höhe. Die Windrichtung war bi- zum 15. vorherrschend NO., vom 16. bis zum Ende V?. und 8^V. — Da- Barometer verblieb in mittlerer Höhe, 27" 8"'; dieselbe war am 4. und 15. bei N. und NO. 27" 11,,"' und am 25. bei 8>V. 27" 3,,"'. Die Lustbeschaffenheit begann früh und Abmds feucht zu werden. Unter den Krankheiten waten Rheumatismen und Katarrhe vorherrschend auf; Durchfälle und andere gastrische Zustände ver schwanden allmälig. Die Masern herrschten noch epidemisch fort; Keuchhusten, Spitzpocken zeigten sich vereinzelt. Gest-rbett sind 151, excl. 0 todtgeb. Knaben und 8 Mädchen und zwar unter dem ersten Halbjahre. . . . 22männl.,16rvetbl.Jndiv., vom Halbjahre bi- mit dem 1. Jahre 18 - 5 - - 1. b s mit dem 5. Jahre . . 11 - 7 - 5. - - 10. - ... 2 - 1 - 10. - - 20. - ... 1 - 4 - 20. - - 30. - ... 9 - 3 - 30. - - 40. - ... 5 - 6 - 40. - - so. - ... s - l - 50. - - 60. - ... 7 - 6 - 60. - - 70. - ... 7 - 4 - 70. - - 80. - ... 7 - 4 - 80.— 1 - 3 - 91 männl.,60 weibl.Jud Locales. Vor nicht langer Zeit äußerte sich Jemand in diesem Blam über die Ausdehnung, welche unsere Stadt in nicht zu ferner Zu kunft erhalten und über die Punkte, wohin sich zweifelsohne drr Verkehr am meisten werfen werde. Die erste damals aufgeworfmt Frage löset sich schon und man sieht, wie sich die Stadt weitn und weiter nach Süd-Osten hin bis an die Verbindungsbahn auszudehnen strebt; bald dürfte man zu bemerken haben, daß die dort so wie auch mehr nach dem Thonberge zu, ja in der Nähe des Dresdner ThoreS sich ansiedelnden Bevölkerungen das Bedürfniß fühlen, sich in geradester Linie nicht nur mit Reudnitz, sondrm auch mit Neuschönefeld in Verbindung zu setzen, um dorr in direkter Weise weiter nach Schönefeld rc. gelangen oder den in der Nähe von Neuschönefeld neuerdings auftauchenden Unterneh mungen Aufmerksamkeit und Theilnahme schenken zu können Uebrigens dürfte das Bedürfniß eines direkten Wege- von Reudnitz (durch die Kohlgärten) nach Neuschönefeld u. s. w. bi- zur Leipzig- Dresdner Eisenbahn kaum mehr zu leugnen sein; wie man uns aber sagt, haben die Reudnitzer nicht einmal einen direkten Weg (?) zu ihrer Kirche nach Schönefeld, sie müssen erst bis an die Stadt heran. Was aber die Vermuthungen anbelangt über den Verkehr, der sich in den Vorstädten hier oder da mehr und minder ent wickeln dürfte, so ist — eben dem neuerdings bezüglich der Leipzig- Dresdner Eisenbahn rc. Vernommenen gegenüber — wohl ohne Zweifel die bereits nicht wenig belebte Tauchaer Straße wegen ihre- schönen breiten Terrains diejenige, welche den wesentlichsten Verkehr zu erwarten hat. Wir sind verlänglich, wie es unser hoch geehrter Rath bezüglich der Gasröhrenlegung dort machen und ob etwa sich gar z. B. während der Messen ein Handelsverkehr dahin ziehen wird. (?) Letztere- ist blo- so Idee, unmöglich ist indeß nicht-, denn wenn man diese Messe die unaeheure Masse bela dener Güterwagen gesehen hat, die bis über Neuschönefeld hinaus ihrer Förderung harren mußten, so wäre es auch nicht- ganz Un denkbares, daß die Leipzig-Dresdner Eisenbahn e- künftig einmal gerathen und bequemer fände, schon vor dem Tauchaer Thore ab laden und von da die Güter in die Stadt befördern zu lassen. Je näher dann der namentlich in der Messe sehr an die Zeit ge bundene Geschäftsmann stünde, desto eher hätte er seine Maaren. An einer solchen Förderung würde e- ein Direktorium wie das Leipzig-Dresdner ist nicht fehlm lassen. —th. Stadltheater. Am Abend des S. Oktober gab Fräulein Lydia Thompson ihre zweite Gastvorstellung. ' Sie tanzte in dm Zwischenakten und am Schlüsse der Posse „DerActienbudiker." Außer dem Gchiffs- jungen-Tanz — jedenfalls ihre beste Leistung — führte die Tänzerin zwei neue Tanzpiecen vor: dm ungarischen Nationaltanz O-aröas und ein aus zehn verschiedenen Nationaltänzm bestehendes Tanz- Potpourri. Referent hat bereit- in seinem ersten Bericht über Kräulein Thompson deren Geschicklichkeit und die ihr nicht ab zusprechende Originalität gewürdigt — auch «a- sie diesmal gab, legte für diese Vorzüge Aeugniß ab, wmn es auch zugleich aber mals bewies, daß die Gastin es mit der Decen» nicht allzu gmau zu nehmm pflegt, sobald sie in weiblichem Costüm erscheint. Ob nun da- Theater der geeignete Ort für Produktionen ist, die da- Maß des Erlaubtm so weit überschreiten, ob es überhaupt für der- gleichen einen geeigneten Vn giebt, das find Drage», dir «cm X
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