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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185610145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-10
- Tag1856-10-14
- Monat1856-10
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.10.1856
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Anzeiger. ^ 288. Dienstag den 14. Oktober. 1856. Bekanntmachung. Da- Befahren des Weges vom AuSgange des Brühls üm Georgenhause nach dem unteren Park mit Fuhrwerk jeder Art, auch Handwagen und Karren wird bis auf Weiteres hierdurch bei einem Thaler Geld- oder verhältnißmäßiger Ge- fängniß - Strafe untersagt. Leipzig, am 2. October 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. G. Mechler. Bekanntmachung. Die Herren Inhaber von Meß- beziehentlich laufenden Conten werden andurch darauf aufmerksam gemacht, daß die Duplicatcertificate, resp. Certificatverzeichniffe über die in der gegenwärtigen MichaeliSmeffe verkauften Warenposten bis den SS. Öetober Abends 6 Uhr bei der Contobuchhalterei dahier einzureichen sind. Leipzig, den 8. October 1856. Königliches Haupt-Steuer-Amt Lamm. Zweites Abonnement-Loncert im Saale des Gewandhauses. An der Spitze diese- Concert- stand eine weniger bekannte und jedenfalls seit geraumer Zeit hier nicht aufgeführte Symphonie von Haydn (No. 8, L äur), ein liebenswürdiges frisches Werk, wenn auch nicht von der intensiven Kraft und Bedeutung anderer oster gehörter symphonischer Compositionen des alten Meisters. — Die übrigen Nummern des ersten Theiles waren in den Händen von zwei Gästen. Der erste derselben, der k. k. Hofopernsänger Herr Alexander Reichardt, erfreut sich eines sehr vorrheil- hasten Rufe- in der Kunstwelt. Er ist einer der wenigen Sänger unserer Zeit, die etwas Tüchtige- gelernt haben, da- technische Material ihrer Kunst vollständig beherrschen und daher Kunstsänger im wahren Sinne des Worte- genannt werden können. ES ist bemer- ken-wetth, daß man mit wenkgen Ausnahmen (wie z. B. bei der Ney) eine so vorzügliche Technik nur bei Sängern mit mäßigeren Stimmmitteln findet. Auch Herrn Reichardts Stimme ist nicht eine große und voluminöse; übrigens schien un- da- Organ etwas angegriffen zu sein. Da- hinderte jedoch nicht, sich an dem seelenvollen Vortrage dieses musikalischen Sängers zu erfreuen. Eine durchaus reine Intonation, die größte Sicherheit und Correct- heit, eine äußerst saubere, leichte und brillante Coloratur, treffliche Textaussprache, «Le die in da- feinste Detail gehende Ausarbeitung de- betreffenden Tonstücke- sind Vorzüge, die dem Höker Achtung abnöthigen. ES zeigte sich das schon bei Herrn Reichardts Vortrag der Arie de- Ottavio aus dem zweiten Acte von Mozarts „Don Juan." Referent hat die äußerst schwierige, der Mehr? zahl unserer heutigen Sänger fast unzugängliche Coloratur dieses Stückes selten in dieses Vollkommenheit Hehött. Noch mehr Er folg hatte der Gast krit den Liedvorkä'gm („LiebeSbotschaft" von Fr. Schubert und „E- weiß und räch eS doch Keiner" von Mendelssohn). Hier war er in seinem eigentlichsten Elemente und aab ua- dmmach höchst. Gelungen«-: Durch lebhaften Hk- vorruf veranlaßt, gab Herr Reichardt noch ein Lied von Esser zu, eine in dem bekannten Wiener Galongeschmack gehaltene Com- position, die nur durch den Sänger etwa- gehoben werden konnte.— Der andere Gast, Herr Professor W. G. CusiuS aus London, Hielte da- dritte Clavler - Concert von Strrndale-Bennett. ES ist diesim Pianisten bedeutende Geläufigkeit, Corretthrit und - -i.' im Spiel nicht abzusprechen; er wird daher im Salon beim Vortrage der für diesen Ort berechneten anmuthigen musika lischen Nippsachen ohne Zweifel alle seine Vorzüge in das glän zendste Licht stellen können. Das Alle- aber ist nicht genug für den großen Concertsaal, für ein großes Musikstück mit Orchester begleitung, sobald nicht damit ein kräftiger, einen schönen vollen und gesunden Ton erzeugender Anschlag, und, was das Geistige anlangt, Energie und erwärmende Auffassung und Auseinander setzung in der Wiedergabe des Inhalts verbunden ist. Letzteren Erfordernissen entsprach Herrn Cusius' Spiel fast zu wenig, so daß es selbst für die in des Componisten bekannter Art gehaltene weiche (um nicht zu sagen weichliche) Musik Bennetts nicht ganz ausreichte. — Im zweiten Theile sang Fräulein Agnes Büry die Scene und Arie des ersten Actes aus „Lucia von Lammermoor." Die Sängerin war diesmal bedeutend bester dis- ponirt als im ersten Concert, und das in seiner Art gefällige und dankbare Musikstück gelang ihr daher sehr gut. — Auch an diesem Abend hörten wir ein neues größere- Werk, eine Ouvertüre zu Calderons Lustspiel „Dame Kobold" von Carl Reinecke. Dieser Componist ist in der musikalischen Welt mit vollstem Rechte wohlaccreditirt; wir erwarteten daher und fanden auch ein von ehrenwerther Kunstgesinnung getragenes, überdem allen Erforder nissen der äußeren Form entsprechendes Musikstück. Was den Inhalt anlangt, so ist bei dieser Ouvertüre Charakteristik und ein dem Lustspiel Calderons entsprechendes Element nicht hinwegzu leugnen; dennoch scheint der Componist in der großen Form noch nicht ganz frei von fremden Einflüssen zu sein, namentlich ist es Mendelssohn, an den sich Reinecke oft anlehnt. Der Totaleindruck der Ouvertüre war ein günstiger, wenn auch nicht hinreißender und begeisternder. — Dm Schluß bildete Beet hovens dritte Leonoren-Ouvertüre. Nach dem vielen Niedlichen und Eleganten dieses Concerts war es besonders wohlthuend und erfrischend, etwa- so Gewaltiges, Erhebmdes und Erschütterndes zu Horm, wie diese- prachtvolle Tonstück. Die Ausführung sämmt- licher Orchestrrwerke ließ nicht- zu wünschen übrig. Ferdinand Gleich. Leipzig, dm 12. October 1856. Se. Majestät der König von Preußen traf auf der Rückreise von München gestern Nach-
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