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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185610227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-10
- Tag1856-10-22
- Monat1856-10
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1856
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4802 Erzählungen ihre- Vaters ein Bericht über dm Ueberfall eines Spitals auf dem Thonberg durch Kosakenschwärme am 8. (?) Okto ber *). 5) Von Hrn. ReaierungSrath Dörrien »ud lexe remi8- tüouis: ein Tagebuch zur Geschichte der Stadt vom 27. März 1813 bi- in- Jahr 1817. 6) Von Hrn. Hoftath Vr. Bau mann in Dresden Beiträge zur Schlacht vom 16.—19. Oktober; werthvoll wegen de- Nachweise-, daß die von preußischer Feder vielfach unter parteisüchtiger Verdrehung der Dinge gegen den König von Sachsen aufgebrachte Beschuldigung, er, der König, habe am 17. Nach mittags das famöse SiegeSgeläute anbefohlen, durchaus unwahr und einer der vielen mißglückten Versuche zur Rechtfertigung des Verfahrens gegen die Persop des unglücklichen Fürsten ist. 7) Von Arn. Assessor Rost Erlebte- von 1813, gleichfalls auf die innere (L-tadt sich beziehend. Während Hrn. vr. Naumann den Inhalt der bisher genannten Schriftstücke nur in nuee wiedergeben konnte, verlas er vollständig 8) ein Protokoll über die Recognition der Leiche des Fürsten Poniatowsky**) am 25. Oktober, welches da- hiesige Stadtgericht der Stadtbibliothek überlassen hat. Später brachte noch das Vereinsmitglied Herr vr. Schütz, Pastor zu Leutsch, 9) 2 Berichte von Augenzeugen über einige Details des Kampfe- bei Möckern und einzelne Anekdoten über mehrere Generale. Herr Apotheker Tä'schner erstattete sodann Bericht über die von dem Verein gesetzten Denksteine, zu denen neuerdings der auf dem Kolm berge bei Holzhausen und Liebertwolkwitz gekommen ist***). Die Denkmale bei Wachau und Göhren sind durch die dankenSwerthe Fürsorge des Herrn Rittergutsbesitzers Schulze in Wachau und des Herrn Gastwirths Kröber in Göhren in bestem Zustande erhalten worden, insbesondere hat der Letztere durch 4 Tannen dem Denksteine auf dem Göhrener Wachberge einen neuen Schmuck verliehen -s). DaS ziemlich unscheinbare Denkmal bei Möckern dagegm wird eine Ausbesserung und Erhöhung erfordern, ein Gutachten, das von dem Verein einstimmig genehmigt ward-j-s). Ein ähnlicher Antrag in Betreff des Napoleonsteines wurde zwar allseitig als sehr zweckmäßig anerkannt, doch bis auf Weiteres vertagt. Herr Superintendent Großmann brachte noch einen Vorschlag auf Ablösung der Steuern für das Areal der verschie denen Denksteine, welcher gleichfalls angenommen ward ; der An trag eines Mitgliedes, man solle die Regierung ersuchen, die be treffenden Räume lfür steuerfrei zu erklären, wird wohl pium üesiäerium bleiben müssen. Darauf legte Herr Kaufmann Heydenreich, Cassirer des Verein-, Rechnung ab; die Errichtung des neuen Denksteins hatte eine *) Das Datum ist nicht constatirt, dürfte aber mindestens nicht über den 8. hinaus zu verlesen sein. Unzweifelhaft gehörten die Kosaken zu demselben Corps, welches am 7. und 8. beim Lindenthaler Holz den Herzog von Ragusa beschäftigte, am 8. Abends aber in der Richtung auf Landsberg sich zurückrog. Bortruppen der böhmischen Armee können es auf keinen Fall gewesen sein, denn diese stand am Ende der ersten October- woche noch viel zu südlich. **) Welche in dem nach dem Naschmarkte zu befindlichen Gewölbe des Hrn. MtsserschmiedemeisterS Löwe ausgestellt war. ***) CS wird von Interesse sein, eine Mittheilung, die Herr Täschner über den Denkstein beifügte, zu wiederholen. Kurz vor Vollendung des Denkmals erschien bei den Arbeitern ein mit mehreren Orden decorirter Herr in Civil im vierspännigen Wagen (der Name ist leider unbekannt), und als er auf Befragen den Zweck des Stein- erfahren, entgegnete er unter dem Ausdrucke de- tiefsten Danke- argen die Männer, die solche Zeugen des blutigen Kampfes der Nachwelt sichern, daß er hier auf diesem Hügel 2 Söhne verloren und selbst schwer verwundet gelegen habe. Sollte nicht dieser einzige Zug die Spötter über die schöne Sitte der Pietät zum Schweigen bringen? -- Auch der neulich in unserer Stadt verweilende russische General v. Tottleben, der Vertheidiger deS modernen Troja, hat außer den CrinnerungSsteinen bei Meusdorf auch den auf dem Kolm berge besucht. s) ES erregte mit Recht die große Indignation der Versammlung, daß, wie Herr Täschner mittheilte, die Hand eines Elenden in den letzten Tagen die schönste dieser Tannen ihrer Krone beraubt. Möchte man doch überhaupt die Hand fernhalten von den Denksteinen und die vielfachen Einkritzeleien einstellen. Auch aus dem neuen Denksteine hat gleich nach seiner Errichtung, wo Res. ihn besuchte, ein Individuum seinen Namen der Unsterblichkeit sichern wollen, und wir glauben im Interesse des Inschriftenfreunde- ur handeln, wenn wir die Thatsache seiner Eristenz auch in »eiteren Kreisen constatiren; der Name lautet: Seminarist Julius au- Grimma. Möchte man sich eine- be kannten Sprüchworte- erinnern! Wäre e- nicht besser, den Denkstein nicht im Grunde stehen zu lassen, der als historischer Punct kein besondere- Anrecht hat, sondern ihn lieber auf die gleich dabei sich erhebende Höhe nördlich von Möckern zu setzen, »o Vlaxmonts Batterien die Preußen so entsetzlich lichteten? Ausgabe von 277 Thlr. 2 Ngr. 5 Pf. nöthig gemacht, daneben waren für 12 Blätter, Darstellungen der Schlachtfelder gleich nach der Schlacht, welche am vorgestrigen Abend auSlagen, 24 Thlr. verausgabt worden, wozu noch einiae weitere kleinere Ausgaben kamen. Als aktueller Bestand der Caffe ergab sich die Summe von 86 Thlr. 29 Ngr. 5 Pf. nebst 2 Staatsschuldscheinen. Der Verein erwählte alsdann noch 2 Revisoren. Nachdem Herr Superintendent Großmann alSdann angr- kündigt, daß die Einweihung des neuen Denkstein- auf künftigen Sonntag den 26. Oktober Mittags nach 12 Uhr angeseht sei, zeigte er dem Verein den statutenmäßigen Rücktritt der Comite- mitglieder Herren Täschner, vr. Naumann und Heyden reich an; doch wurden alle drei durch Akklamation um weitere Fortführung ihrer Mühwaltung ersucht. Schließlich theilte Herr Superintendent Großmann auf besondere Bitte noch eine de: taillirte Beschreibung des bekannten Ereignisse- in seinem Geburt- dorfe Prießnitz bei Naumburg mit, dessen 50jährigen Gedenktag der hochverehrte Mann am 16. Oktober mit begangen hatte. Wie gewöhnlich, vereinigte auch diesmal nach Beendigung der Geschäfte eine heitere Tafel die Mitglieder und Gäste. Ein Gebet des Herrn Superintendenten Großmann ging einem Gesänge der Pauliner voraus und dann wechselten heitere und ernste Trink sprüche mit den Vorträgen deS genannten trefflichen Sängervereins, unter denen besonders „LützowS wilde verwegene Jagd " mit rau schendem Beifall begrüßt ward. Der erste Toast, von dem Herrn Superintendenten ausgebracht, galt dem qroßmüthigen Beschützer und Pfleger der Wissenschaften, Sr. Majestät dem König Johann, dann folgte ein von Herrn Apotheker Täschner gesprochenerToaß auf den hochverdienten Vorsitzenden des Vereins, den Herrn Su perintendenten Großmann, den dieser mit einem Hoch aufseine zweite Vaterstadt Leipzig erwiederte. Herr Kaufmann Heyden reich erhob alsdann das Glas zu Ehren der versammelten Gaste, besonders des Herrn KreisdirectorS von Burgsdorff, welcher sofort in dankender Rede unter dem Jubel der Anwesenden seinen Eintritt in den Verein aussprach. Ein militairischer Gast, Hrn Lieutenant Panse auS Weimar, ließ in kurzen kraftvollen Worten einen Trinkspruch folgen „im Willen de- Volkes, durch die Kraft des Volkes, durch die Einheit der Fürsten zum Wohl de- Volke-!" Dem unlängst durch den Tod dem Verein entrsssenen Herrn Buch händler Rost galt ein ernstes Wort, das Herr Direktor vr. Vogel dem Entschlafenen nachsandte. Ein Toast, den hierauf ein neu eingetretenes Mitglied auf die Erlösung eines unglücklichen deutschen Bruderstammes an den Nordmarken unsere- Vaterlandes von dem weren Drucke der Fremdherrschaft ausbrachte, mußte, so lauten iederhall er auch im Herzen aller Anwesenden und so begeisterten Beifall er besonder- bei dem jünger» Theile der Gesellschaft fand, gleichwohl von dem Herrn Vorsitzenden, Superintendenten Groß mann, deSavouirt werden, da da- Fernhalten aller politisch« Beziehungen ausgesprochener Grundsatz de- Verein- ist; der Sprecher mag wohl auch kaum mit seinem gutgemeintm Vortrag eine po litische Demonstration haben verbinden wollen. Einem Trinkspruch« de- Herrn Pastor Schütz aufdie Frauen folgte ein anderer unsns geehrten Mitbürger- Herrn Wieck auf die deutsche Gesinnung; er ward gleichfalls mit freudigem Hoch ausgenommen. Dem Glase, das Herr vr. Naumann der Harmonie der Gesellschaft weihete, diente die ganze Festfeier zum besten Commentar. Darauf nahm Herr Superintendent Großmann nochmals da- Wort und brachte ein Hoch auf die edelmüthigen Lebensretter Theodor Körners im Juli 1813, Herrn Pros. vr. Wendler und Herrn Feuerversicherungsbevollmächtigten Kunze, von denen wenigstens der letztere ein Zeuge de- auf dm Toast folgenden Beifall-sturme- sein konnte. Herr Eisenhändler Dreßler brachte dm Dank zum Ausdrucke, den der Verein dem Herrn Apotheker Täschner schuldet und endlich hieß Herr vr. Naumann in launiger Rede die neuen Recruten de- Verein-, deren sich eine nicht geringe Zahl, der Herr KreiSdirector von BurgSdorff voran, auf dem bei Tische circulirendm Bogen unterzeichnet, willkommen. Gesang und Gebet beschlossen hierauf die gemüthliche Feier, die ein neues Aeugniß giebt von der Liebe unsrer Bürger zu der »Im» L.ip,is. U. ?-r. Sparkasse und Leihhaus. Entgegnung. Die Vereinigung de- Leihhauses mit der Spar kasse wird in Nr. 226 d. Bl. in einem Artikel unter der Ueber- schrist „Städtische-" getadelt. Bei der Wichtigkeit de- Ge-m-
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