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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185610284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-10
- Tag1856-10-28
- Monat1856-10
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1856
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A02. Dienstag den 28. Oktober. 1856. Leipzig, den 27. October. Gestern Mittag erfolgte die Ein weihung de- mehrfach besprochenen neuen Denksteins auf dem Kolmberge bei Liebertwolkwitz. Eine große Anzahl Anwesender aus allen Ständen gab den genügenden Beweis, welch' rege Teil nahme die Errichtung solcher Erinnerungszeichen in allen Kreisen findet. Gleich nach Mittag begaben sich von Holzhausen aus die Comitömitglieder des Vereins, dessen Aufgabe die Markirung der hervorragendsten Puncte de- Schlachtfeldes ist, begleitet von dem Herrn Kreisdirector v. Bu ras dorff, dem KreisamtSverweser Herrn Hol de freund u. A. zu Wagen nach dem Fuße des Hügels, wo die Schuljugend HolzhausenS so wie ein MusikcorpS sie erwartete, um ihnen beim Besteigen de- Hügel- voran zu gehen. Der Stein war festlich bekränzt und in den Kränzen befand sich ein Gedicht folgenden Inhalte-: Des großen Sieges freudig zu gedenken Versammlet die geweihte Stätt' uns heut. Voll Dank mag sich der Blick zum Himmel lenken, Der unS durch ihn vom schweren Druck befreit. Doch laßt des Geistes Aug' im stillen Leid Zum blutgetränkten Boden auch sich senken. Mit Wehmuthsdank der tausend Opfer denken, Die sich im heißen Kampf dem Tod geweiht. Ein mächtig Grab ist diese Siegeshöhe; Wo auch der Fuß des Wandrer- gegenwärtig stehe, Ein Herz ruht unter ihm in tiefer Gruft. Und diesen Herzen sei der Kram gewunden ; Denn waS wir einst in großer Zeit empfunden, Es sinket nie in langer Jahre Kluft.*). Die Herren Comitömttglieder, der Herr Kreisdirector und der Herr KreisamtSverweser, so wie Herr Pastor Blüh er au-Probst- heyda bestiegen den Stein und letzterer verbreitete sich, nachdem ein Choral gesungen worden, in längerer Rede über die Geschichte de- HügelS im Allgemeinen**), über seine Bedeutung am 16. October *) Der Stein selbst trägt auf den 4 Seiten folgende Inschriften: I) Stätte de- Kampfes zwischen Klenau und Macdonald. 2) L. Mo ses 32, 7: Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte was er ge- than hat an den alten Vätern. 3) den 16. October 1813. 4) 5. Mo ses 3, 4: Der Herr hat von Angesicht ru Angesicht mit uns aus dem Feuer auf dem Berge geredet. — Die Kugel auf der Spitze fand man bei den nöthtaen Erdarbeiten. ") Die Hohe hat vermöge ihrer Lage schon früher vielfach als Stütz punkt von Heeren gedient. 142V und die folgenden Jahre hausten hier die Husfiten und zerstörten bei dieser Gelegenheit da- am Hügel früher angrbaute Dorf Kolmen, von dem auch nicht eine Spur mehr vorhanden ist, ähnlich wie auf den wüsten Marken bei Mockau, Taucha u. s. w., wo ebenfalls nur noch Namen an die Existenz früherer Ortschaften er innern. Bei der Belagerung im Januar 1547 standen bedeutende Trup- pentheile Johann Friedrich- von der Höhe nach Holzhausen und Liebertwolkwitz zu. Im September 1632 schwärmten Isolani'S Kroaten über den Berg und im Januar 1637 besetzten ihn Banär'S Schweden und legten Berschanzungen an, die noch vor wenigen Jahren sichtbar waren. Die Höhe heißt deshalb auch die Schwedenschanze, welche irr tümlich in mehreren Berichten über die Schlacht neben dem Kolmberg gesondert genannt wird., E- ist übrigens kein Grund, an der Richtigkeit . des Namen- „Kolmberg" zu zweifeln; da- wendische Wort colw bedeutet jede Erhöhung und Analogien der Benennung finden sich in den Kolwbergen bei Brandis, Altenhayn, Wurzen, Oswatz, Eoldttz u. a. Die Benennung „Kohlenberg" hat gar keine Begründung und be ruht nur auf falscher Aussprache. insbesondere*) und über die Gefühle, die der einfache Stein in unS erwecken müsse, besonders die Liebe für unser theureS Vater land. Dem folgte ein kurzes, aber inniges Gebet de- Herrn Superintendenten vr. Großmann und der Choral „Nun danket alle Gott" beschloß die wenn gleich einfache, doch sehr ansprechende Feier. Im Gasthofe zu Holzhausen vereinte sich dann noch eine Anzahl Vereinsmitglieder und Gäste zu einem heiteren Mahle. ». r. *) Gegen die Angabe de- Herrn Pastor Blüher, daß 8000 oder gar 15,000 Mann hier getödtet und verwundet worden sein sollen, haben wir doch bescheidene Bedenken, denn so viel haben sich um die Höhe gar nicht geschlagen. Auszeichnungen. Leipzig, am 25. October 1856. Unter dem heutigen Tage sind nachstehende Herren: 1) Herr GeheimeRegierungsrathFriedrichSalomon Lucius, Direktor des K. Bezirksgerichts zu Leipzig, 2) - Criminalrichter, Ritter Wilhelm August Rothe, stellvertretender Direktor des K. Bezirksgericht- zu Leipzig, 3) - Stadtrichter und Bezirksgerichtsrath Eduard August Steche zu Leipzig, 4) - AppellationSrath Karl Magnus Pöschmann zu Leipzig, 5) - Justizrath Woldemar Heinrich Lincke zu 6) - Justizrath Herr mann Römisch, zirksgerichtS zu Zittau, 7) - Justizrath Julius Wilhelm Winzer, Direktor des K. Bezirksgerichts zu Löbau, davon die vier Letztgenannten früher Mitglieder des seit dem 1. October d. I. aufgelösten hiesigen K. Spruchcollegiums ge wesen, von der Juristenfacultät zu Leipzig zu Ehrendoktoren der Rechte (Louoris causa) ernannt worden. Direktor des K. Be- Universiläl. Vielen älteren Familienhäuptern hiesiger Stadt, welche den früher hier lebenden, als Componist und Musiklehrer hochge schätzten, seit länger als 40 Jahren aber in Bremen als Stadt- musikdirector und Domorganist angestellten Wilhelm Friedrich Riem persönlich gekannt haben, wird es Vergnügen machen zu erfahren, daß derselbe wegen der ausgezeichneten Verdienste, die er sich um Kirchenmusik und Kirchenaesang erworben und die er kürzlich wiederum bei der dortigen Gustav-Adolph-Feier bewährt hat, von der hiesigen philosophischen Facultät zum Ehrendoktor ernannt wordm ist. Leipzig, den 27. October. Herr Stadtrath Kietz beging gestern in festlicher Weise dm Tag, an welchem er vor 25 Jahren seine amtliche Thäligkeit bei dem hiesigen Stadtrathe begonnen hatte. Der Jubilar, welcher sich namentlich durch seine langjährige Wirksamkeit in der Finanzdeputation große Verdienste um die hie sige Stadt erworben hat, wurde von dem Herrn Krei-director von BurgSdorff, einer unter Vortritt de- Herrn Bürgermeister Koch erscheinenden Deputation de- Stadtrathe-, so wie von verschiedenen anderen Seiten auf da- Herzlichste beglückwünscht) auch wurden
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