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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-04
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1856
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. sos. Dienstag den 4. November. 18SK. Bekanntmachung. Am Abgabe der Stimmzettel behufs der Erwählung von 22V Wahlmannern für die Ergänzungswahl der Herren Stadt verordneten und Ersatzmänner sind die Tage des S., 4 und S November d. I. Vormittags von 9 bis 12 und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr festgesetzt worden und eS haben sich die Stimmberechtigten innerhalb dieser Zeit vor der Wahldeputation in der ersten Gtage der alten Waage bei Verlust deS Stimm recht- für diese Wahl in Person einzufinden und ihre Stimmzettel vorschriftsmäßig abzugeben. Leipzig, den 1. November 1856. Der Nath der Stadt Leipzig. Koch. Bekanntmachung. Dienstag- den LI. November Nachmittags 1 Uhr sollen auf Connewitzer Revier ungefähr 1VV Stück Lang' Haufen auf der Connewitzer Chaussee an der neuen Anpflanzung vor dem Raschwitzer Wege versteigert werden. DeS RathS Oekonomie- und Forst-Deputation. GeffenUrche Gerichtssitzung. Leipzig, am 3. November. Heute früh von acht Uhr an fand vor dem Königlichen Bezirksgerichte allhier die erste öffent liche Hauptverhandlung nach Maßgabe der Sttafproceßordnung vom 13. August 1855 statt. !. In dem zu den gerichtlichen Verhandlungen den Umständen nach entsprechend eingerichteten Saale, in der zweiten Etage des Waagegebäudes, hatte schon vor Eröffnung der Sitzung ein sehr zahlreiches Publicum den für die Zuhörer bestimmten Raum er- stllt, auch hatten sich die Spitzen der Königlichen und Städtischen Behörden, mehrere Mitglieder de- Bezirksgericht-, ingleichen auch andere Beamte und Sachwalter eingeftmden und auf dm für sie reservitten Stühlen Platz gmommen. Die Staatsanwaltschaft war durch Herrn Staatsanwalt Ge bert, als heute ftmgirmden Beamtm, so wie durch den Herrn Oberstaatsanwalt Ritter vr. Schwarze und den stellvertretenden EtaatSamvalt Herrn Kritz vertreten. Kurz nach «/«d Uhr erschien das Richtercollegium im Sitzungs saale. Dasselbe bildeten der Direktor deS K. Bezirksgericht- Herr Geh. RegierungSrath vr. Lucius als Vorsitzender, dessen Stell vertreter Herr Eriminalrlchter Ritter vr. Rothe, die Herren GerichtSräthe vr. Wenck und Preil und der Hülstrichter Herr Assessor Böttger. Ueberdem war auch noch Herr Assessor Nietzsche gegenwärtig, um für dm Fall, daß einer der Herren Richter an der ununter brochenen Theilnahme an der Sitzung verhindert werden sollte, als ErgLnzungSrichter eintreten zu können. Nachdem die Richter an der für sie bestimmten Tafel sich niedergelassen hatten, eröffnete der Herr Vorsitzende die Sitzung mit einer auf die Wichtigste und Bedeutung de- heutigen TageS bezüalichen Rede, in der er mit einer sehr gerechten Würdigung der Vorzüae des bisherigen Verfahren- in seinem und de- ganzen sächsischen Richterstandes Namen die Versicherung verband, daß auch in Ankunft, bei der Anwendung neuer Formen, die sächsischen Richter dm alten wohlverdienten Ruf erprobter Tüchtigkeit und strenger und unbeugsamer Gerechtigkeit-liebe sich »u erhalten stet- eiftig sich bestreben würden. Anknüpfend an die Schlußworte, in denen der Redner noch da- neue Institut der Staatsanwaltschaft begrüßt sprach sich darauf Herr StaatSauwalt Gebert über de» Beruf der Staatsanwaltschaft in einer Rede au-, welche er mit dem Wunsche schloß, daß da- neue Verfahren auch unter den jenigen, die ihm jetzt noch abhold wärm, bald recht zahlreiche Freunde sich erwerbm möchte. Hierauf wurde zu Verhandlung über die auf die heutige Tages ordnung gebrachten Untersuchungsfälle übergegangen, und zwar zunächst zu dem wider Ernst Eduard Beuchelt und dessen älteren Bruder, den Schlossergesellen Gustav Ernst Beuchelt, wegen ausgezeichneten Diebstahls und naher Beihülse dazu ein geleiteten Untersuchung. Der ganz einfache Fall war folgender: Ernst Eduard Beuchelt, geb. dm 15. Februar 1839 und als Markthelfer in Diensten bei dem Kaufmann Herrn Gustav Flinsch hier, war am 3. August d. I., im Begriffe nach Dre-dm abzureisen, wegm mangelnder Reiselegitimation auf dem Bahnhöfe angehalten, und, da er sich nicht auSzuweisen vermochte, verhaftet und auf da- Polizetamt sistirt wordm. Hier ergab sich, daß er eine Summe Geldes von mehr als zweihundert Thalern bei sich hatte. Bei seiner Vernehmung darüber behauptete er anfänglich, das Geld auf dem Brühle gefunden zu haben, räumte aber endlich den unredlichen Erwerb desselben ein, indem er da- Bekmntniß ab legte, nach und nach die Summe von 220 Thalern, nämlich zwei mal je fünfzig Thaler und sechsmal je zwanzig Thaler aus dem verschlossenen Schreibepulte seine- Herrn, welche- er zuvor mittel- eine- Nachschlüssels geöffnet, entwendet, davon auch bereit- dreizehn Thaler in seinm Nutzen verwendet zu habm. Befragt, wie er in den Besitz de- Nachschlüssel- gekommen, war er anfangs in seinm Auslassungen zurückhaltend, gestand aber endlich, daß er sich denselben von seinem in Dresden als Schloffer- geselle in Arbeit stehenden Bruder nach einem Wachsabdruck des Schlüssels habe anfertigen lassen. Dieser räumte bei seiner Befragung vor dem Königl. Stadt gericht zu Dre-dm, welche- von dem Untersuchungsgerichte requirirt wordm war, die Anfertigung diese- Schlüssels und daß er gewußt habe, daß ihn sein Bruder zur Begehung eine- Diebstahl- benutzen wolle, ein, und bekannte auch, daß er nach und nach von seinem Bruder die Summe von sieben Thalern erhalten und bei Empfang nahme de- Geldes sich gedacht habe, daß dasselbe wohl von dem von seinem Bruder verübten Diebstahle herrühren könne, und nach dem er darauf zur Forrstellung der Untersuchung an da- Leipziger Gesicht abgelieftrt worbe« war, wiederholte er auch sein Bekennmiß
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