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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-20
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1856
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Tageblatt und Anzeiger. ^ S2S Donnerstag den 20. November. 1856. Bekanntmachung. Die Herren Wahlmänner für die Ergänzung-wahl der Herren Stadtverordneten und Ersatzmänner haben die auSgesüllten Stimmzettel Donnerstag den SO. November dieses Jahres Vormittags zwischen V—LS Uhr oder Nachmittags zwischen S —ü Uhr im Wahllocale in der alten Waage vor der Wahldeputation persönlich abzugeben. Mit dem Glockenschlag 5 Uhr wird die Abstimmung geschloffen. Leipzig, den 18. November 1856. Der Nkath der Ttadt Leipzig. Koch. Aer Unterstützungs-Verein für hülfsbedürftige Handlungsdiener Leipzigs hat jetzt das Verzeichniß seiner Mitglieder herausgegeben, und wenn »ir auch die Eleganz desselben seiner Firma nicht recht entsprechend finden, so freuen wir uns doch, endlich einmal Gelegenheit zu haben, die Theilnehmer kennen zu lernen. Leider ist aber nicht- mehr als dieses Mitglieder - Verzeichniß geeignet, da- Giechthu» des Vereins darzutharn. Wir finden Win, abgesehen von den 104 Ehrenmitgliedern, SSO wirkliche Mitglieder, eine Zahl, die sich noch vermindert, berücksichtigt man diejenige«, welche wegen erlangter voller Selbstständigkeit nicht mehr dazu gehören dürften, und die winzig zu nennen ist gegen über der Menge der hiesigen Handlungsgehülfen. Vom Grün- dungsjahre 1833 sind noch 58 Mitglieder vorhanden, der folgende Zeitraum bis 1850 zeigt durchschnittlich 6 für da- Jahr, au- 1851, «o ein neuer Anlauf versucht wurde, datiren 78 und die letzten 5 Jahre haben ziemlich, gleichmäßig vertheilt, 99 Beigetretene aufjuweisen. Der Verein wird voraussichtlich aussterben, wenn da- Direktorium nicht daran geht, anstatt der immerwährenden Klagen über Theilnahmlosigkeit für denselben, die auf theoretisch falschen Unterlagen beruhende Verfassung abzuändern. UnterstützungS-Vereine sind nur lebensfähig, wenn I) die Mitglieder eine Corporation bilden, um von der Barmherzigkeit geleitet das zufällige Unglück Anderer zu lindern, oder wenn L) Personen zusammentreten, um sich gegenseitig vor Un gemach zu schützen, dem Jeder auSgesetzt ist und das in den Grenzen menschlicher Berechnung liegt. DaS eine sind Armen-Vereine, das andere die Pension-- und Sterbe-Caffen. Unser Verein hat von beiden etwa- und ist darum nichts; er verspricht Almosen den zufällig Erwerbslosen, die Mit glieder sein und hier wohnen müssen. Vorwiegend ist demnach das Interesse der Mildrhätigkeit und das wird auch bekundet durch die Menge der reichlich beitragenden Ehrenmitglieder und die Mehr- phl der wirklichen Theilnehmer, welche sich in Verhältnissen* be finden, die sie jenen ganz gleichstellen lassen und welche lediglich au- Pietät ihre Mitgliedschaft bewahren. Es wird immer un möglich bleiben, für einen Barmherzigkeits-Verein Rekruten allein unter 20jährigen lebenslustigen Jünglingen zu werben, bei denen thätiges Mitgefühl für Anderer Leiden und Kraft zur Linderung derselben nicht «wartet und gefunden werden kann. Wenn nun auch die Mitgliedschaft berechtigt, im eigenen Un glück Vereiyshülfe zu beanspruchen, so ist doch gerade diese Be dingung nicht sehr einladend, weil Zufälligkeiten weniger vorgesehen werde«, und die Hülfe, da sie nur in Form von Almosen gereicht werden kann, immer erst im alleräußersten Falle zu beanspruchen und zu gewähren ist. — Gegen Mangel im Alter kann sich der HandlungSgehülfe, wenn er es einmal bleiben will und muß, viel besser durch Ersparnisse und Renten - Versichern»- schützen. Daß hierzu die Hülfe de- Vereins nicht verlangt wird, hat unS die mißglückte vorjährige General-Versammlung, in welcher die Ein richtung einer Pension--Caffe berathen warden sollte, hinlänglich gezeigt. Es würde aber auch nicht möglich gewesen sein, eine solche ohne Anschluß an eine Lebens-Versicherungs-Wänk dauernd zu er halte«. Geuug es unterliegt keinem Zweifel, daß der Verein bei der jetzigen Verfassung das nimmer ganz werden kann, waS er sein will, sollte auch der gesammelte Fonds von circa 17000 Thlr. zur Freude Mancher sich noch verdoppeln und verdreifachen. Aber ohne daß es nothwendig ist, sich von der Idee der Gründer allzu weit zu entfernen, kann man eine Umbildung oder vielmehr einen Anbau bewirken, welcher sehr geeignet sein mußte, alle Handlungs- aehülfen lebhaft für den Verein zu interessiren und dabei noch Mittel schaffen würde, weit über die jetzigen Schranken hinaus Unterstützungen zu gewähren. Jeder Commis, vorzugsweise der jüngere, kommt in die Lage, seinen Platz wechseln zu müssen, sei e- zu seiner ferneren Aus bildung oder aus anderen Gründen. Will da- Glück ihm wohl, so findet er schon durch Freunde oder Empfehlungen bald eine zu sagende Stellung; sonst aber hat er oft nöthig, die sehr zweifel haften Dienste sogenannter Agenten mit Gold aufzuwiegen, um seine Absicht zu erreichen. — Der Verein mag eS nun übernehmen, den Stellenwechsel seiner Mitglieder zu vermitteln. — Da jedem Handlung-gehülfen, auch auswärtigen, der Beitritt offen gehalten und jedes Mitglied die Verpflichtung haben wird, alle ihm bekannt werdende Vakanzen dem Vorstand anzuzeigen, auch Principale die Empfohlenen de- Verein- gewiß bevorzugen werden, so dürfte e- nicht schwer sein, hier Außerordentliches zu leisten. Die zu er wartenden festzustellenden Eintrittsgelder, so wie die immer wachsen den jährlichen Beiträge werdm mehr als hinreichend sein, nach Deckung der Verwaltung-kosten beträchtlichere Hülfen und nicht nur an hiesige Mitglieder zu reichen, auch wird sich Geld finden, um einzelnen braven jungen College» die Befreiung von der Mili- tairpfllcht zu schaffen oder zu erleichtern. Das Vermögen de- Verein- muß nicht immer nur wachsen sollen; die Erfahrung lehrt uns zur Genüge, daß solche einem bestimmten Zwecke gewidmete Fonds im Laufe der Zeiten nur zu häufig durch erschlaffende Verwaltung unter- oder durch veränderte Verhältnisse der eigentlichen Bestimmung verloren geganaen sind. Da- gleicyt dann sehr einem Diebstahle an dm ursprünglichen Gedern. Wachsen nun dem Vereine jüngere, strebsame Elemente zu,
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