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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185611210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-21
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1856
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Anzeiger. M S2K Freitag den 21. November. 1856. Dl ? „ 61 reri, .1 oder der Stimme Anderer gefolgt; man ist gewohnt, dm Kindern I die Gründung ihres eigenen zeitlichen Glückes als da- Höchste vor Oft wird über Sittenverderbniß unserer Zeit geklagt, und ob-! Augen zu stellen ; daß dabei nur der äußerliche Anstand, der Schein gleich so Manches gethan wird, um derselben zu steuern, so kann I vor den Leuten, nicht ein Wandel vor Gott, das Bestreben Ihm die- doch nur da am wirksamsten geschehen, wo die Wurzel dieses I wohlgefällig zu werden, in Betracht kommt, wird durch die zu» Uebels ist, und diese ist in der verkehrten, unchristlichen Erziehung I nehmende Menschenfurcht, statt Gottesfurcht, Furcht vor zeitlicher, der Kinder zu suchen. Die Aeltern und vorzüglich die Mütter sind I aber nicht vor zukünftiger Strafe, durch die vielen jetzt vorkom- es, deren Hülfe hier am nothwendigsten ist; in ihren Händen liegtimenden Selbstmorde hinlänglich bewiesen, dir Sorge für das Heranwachsende Geschlecht, ihnen ist der Mensch I Aus falscher Zärtlichkeit wird so oft versäumt, früh den Ekgen- die erste Zeit seines Daseins überlassen, wo das Herz noch weich I willen der Kinder zu brechen, und dadurch, daß ihnen drei Dinge und empfänglich für jeden Eindruck ist. Luther hat gesagt: „Der I gelehrt werden: gehorchen, entbehren und arbeiten, einen guten Himmel wird zuerst an den eignen Kindern verdient — aber auch I Grund für ihr ganzes Leben zu legen. Die Folgen davon em» die Hölle." Ueber der Sorge für das zeitliche Wohl der Kinder I psinden die Aeltern später oft bitter, denn Fälle giebt's genug, daß wird oft das Wichtigste vergessen, das Herz derselben zu bilden I Aeltern die Kinder fürchten und sich deren Willen fügen müssen, und zu veredeln. Die Schule, auf die man vielleicht in dieser I An der Übertretung des 4. Gebotes, dem Ungehorsam der Kinder, Hinsicht seine Hoffnung setzt, hilft mit ihren Lehren da wenig, I der jetzt ein so gewöhnlicher, von vielen Erziehern beklagter Uedel- wo da- Beisp iel fehlt. Letzteres wirkt am meisten auf die Kinder I stand ist, trägt die Erziehung die meiste Schuld, und hauptsächlich das der Mutter. Wie sollen die Kinder die! Statt edle, uneigennützige Menschen, die nach dem Grundsätze herrlichen Tugenden de- ChristenthumS: Demuth, Selbstverleug-1 zu handeln aewohnt sind: Gott über Alles und seinen Nächsten mmg, KeindeSliebe ausübm, wenn sie im menschlichen Leben gerade I wie sich selbst zu lieben, und die den Namen eine- Christen auch da-Gegentheil davon erblicken? Sie, deren Sinne schon früh von I der Thal nach verdienen, erzieht man armselige, von Menschen drm Scheine geblendet werden, behalten diese Lehren kaum im I und Umständen abhängige Thoren, die, wenn der ersehnte Augen» Kopfe, geschweige daß sie ihnm zum Herzen dringen. Und was I blick gekommen ist, der sie aus den Fesseln der Schule befreien ist natürlicher, als daß dadurch Leichtsinn gegen die Religion--1 soll, ins Leben treten, ohne die hohe Wichtigkeit des Glaubens, Wahrheiten und der verderbliche Unglaube entsteht? I den sie mit dem Munde bekannt haben, zu erkennen. Ihr Lebens» Blickt man in daS Innere der Familien, so muß man erschrecken I Wandel bezeugt dies. Da hat fast Jedes ein anderes Ziel, nach über die schwere Versündigung, deren sich die meisten Aeltern I dem eS strebt; einige jagen nach Vergnügungen aller Art, suchen schuldig machen, indem sie ihren Kindern eine wirklich heidnische I sich mit vergänglichen Freuden, die oft eine bittere Frucht hinter- Erziehung zu Theil werden lassen. Da ist kein Eifer den Willen I lassen, die Feit zu vertreiben, von der sie nur zu schnell selbst ver- Gones zu thun. Es wird dahin gelebt ohne Erkenntniß der Sünde. I trieben werden — der Wahn ist kurz, die Reu ist lang! Andere Wir thun ja nicht- BöseS, heißt es, obgleich Gedanken, Worte I arbeiten und arbeiten und der Herr segnet ihre Mühe doch nicht, und Thaten das Gegentheil beweisen. Wird auch die Abhängig.! kann sie nicht segnen, weil sie seine Gebote nicht halten. Dann krit von Gott anerkannt, so bekümmert man sich doch wenig oder I klagen sie über schlechte Zeiten, während doch ihre Fehler es sind, aar nicht darum, was eS für eine Bewandtniß mit der Erfüllung I über die sie murren sollten. mner Gebote habe. Man scheut sich nicht den Sonntag durch I Diesen traurigen Zuständen, welche Folgen einer in der Jugend Werktagsarbeit, die bei einigem Fleiße und besserer Einrichtung I angedildeten verkehrten Weltanschauung sind, kann nur dadurch recht gut in der Woche verrichtet werden könnte, zu entheiligen, I abgeholfen werden, wenn Gottesfurcht und Gottesliebe (das ist die und glaubt, bei Vielen ist dies der Fall, genug aethan zu haben, I Liede zu Gott, daß wir seine Gebote halten) die Grundlage der «mn man früh die Kirche besucht, um da ein Hörer des Wortes I Erziehung werden. Dazu ist aber der feste Wille der Mutter, Totte- zu sein. Dem, was an diesem Tage hauptsächlich nach-1 ihre Kinder den Geboten Gotte- gemäß zu erziehen, da- Haupt» «strebt wird, ist nicht die Heiligung, die Besserung des Herzens, I erforderniß, und um das zu können, muß vor allen Dingen die sondern da- Vergnügen. Und wie eignet sich gerade dieser I Bibel, welche ja da- Wort des Vater- an seine Kinder ist, ge» Tag zum Wohlthun, zu Werken der Barmherzigkeit. Welchen I lesen und befolgt werden, damit den Kleinen ein gutes Beispiel Segen könnten vorzüglich diejenigen, die der Herr mit irdischen I gegeben werden kann. (Sprüche Sal. 31, 10-31). Tätern gesegnet hat, stiften, wenn sie in Begleitung ihrer Kinder I Gute Volksbücher, die Geist und Herz bilden, und wie sie die die Hütten der Armuth aufsuchten. Es würde dadurch manches I Volksbibliothek, die in dieser Hinsicht sehr zu empfehlen ist, auf» traurige Herz erfreut, und die Kinder lernten empfinden, daß I zuweisen hat, können oft zum richtigen Verständniß des Buches Geben seliger, denn Nehmen sei. — Wie häufig ist ferner die I aller Bücher führen und wahren Segen stiften. Solche können Sünde gegm das 2. Gebot. L)er heilige Name Gottes wird bei I auch Kindern in die Hände gegeben werden, aber nicht nur zur so vielm, im höchsten Grade unpassenden Gelegenheiten ausgerufen, I Unterhaltung, sondern zur Belehrung und Nachahmung der darin «mißbraucht, meisten- ist Leichtsinn die Ursache davon; die Kinder I aufgestellten Vorbilder de- christlichen Glaubens und Leben-, hören es und schon im zartesten Alter wird ihnen diese Sünde I Nach Vollkommenheit streben ist jedes Menschen Pflicht und zur Gewohnheit. Hier ist es gar sehr nöthig, seine Zunge zu I nicht- Unmögliches, denn was der Mensch soll, da- kann er bewahren! lauch, wenn er ernstlich will, wie könnte es der Herr sonst ver- Wie so Viele betrachten die Kinder als ihr eigen und nicht I langen? all da- Eigenthum des Herrn. Anstatt auf die Stimme Gottes I Welch' ein hohe- Glück muß für eine Mutter in dem Be ut hören, bei deren Befolgung sie bei der Erziehung nie irren l wußtsein liegen, ihre Kinder von Jugend auf vor der Sünde, könnten, wird bei diesem wichtigen Geschäfte leider mehr der eigenm I auch vor der allergeringsten, gewarnt, durch ein christliche- Beispiel,
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