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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185612181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18561218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18561218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-12
- Tag1856-12-18
- Monat1856-12
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1856
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Nlg- n. Hatte, r der unden e«. ligstge- nd der dm an er 8. Htra- ! Voll- plarea ndfleisch. u. Ftjttil Aufnah» Pol;. .. « z e i g e r. »53. DomrerStog dm 18. Deckmber. 1856. Bekanntmachung. Zufolge de- im Jahre 1851 gefaßten RathSbeschluffeS wird die Expedition der Sparcaffe, der anzustellenden Zinsen- itrrchnung halber, auch im künftigen Jahre vom 1. bi- mit 15. Januar für das Publicum geschlossen bleiben. Leipzig, dm 8. Decemker 1856. Die Deputation zur Sparealse. Bavim. Prussr. n. lamburg. nd. ralmbam- t. Nürab. Baum. )au n. Nürnberz. de Prujsl.! ond. tba. r Sktwra. . Frankfurt. St. Ritsa. de Bav. t. Rom. er Arm. Lim. um. e Pruffe. Gelegne. t London, schw. Krrv^ logne. :rr'v. Go! Leipzig, den 17. December. Se. königl. Hoheit der Prinz Georg traf gestern Abend </«10 Uhr von Dresden hier ein und dezab sich ohne Aufenthalt zu den von Sr. Excellenz dem Herrn StaatSmlnister von Falken stein veranstalteten Jagden nach -nßzschocher, wvhin ihm heute Se. königl. Hoheit der Kronprinz Mgt ist, HöckMvelcher, von Püchnu kommend) heute Vormittag - Uhr mittelst Extrapost die hiefiae' Stadt passirte.' Se. Excellenz M Hm Staatsminister, .welcher bereits gestern früh von Dresden hin eintraf uüd sich ohne Verweilen nach Großzschocher begab, l^tikd dem Vernehme« nach die Ehre haben, die beiden Prinzen di< morgen Nachmittag in Grvßjschocher zu bewirthen. Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Sachsen-. Llteaburg verwettten währmd des gestrigen Nachmittage- in hie siger Stadt, um verschiedene Einkäufe zu machen, stiegen auf kmze Zeit im Hotel zum Blumenberg ab und kehrten AbendS ',7 Uhr nach Altenburg zurück. --- Sitz««g der polxtkchnischtn Gesellschaft den 10. Oktober 1856. Hm Director F. G. Wieck spricht nach Eröffnung der Sitzung über Bessemer'« neue- Verfahren, Gußeisen oder Roheisen in Stahl oder Schmiedeeisen umzuwaudeln. . Die bis dahin üblichen Methoden sind sehr zeittaubend, erfordern sehr viel Brennmaterial Md willige, zuverlässige Arbeiter. Entweder wird das Roheisen buch Bearbeitung unter einem Gebläsefeuer von dem größten Heile seines Kohlenstoffs, der hierbei verbrennt, befreit (es wird zrstischt), und dann werden unter den Hämmern die darin vor kommenden Schlacken förmlich herausgeschlagen. Oder bei dem sogm-naten Puddlingsproceffe wird da- Eisen in einem besonders mgrrichteten Ofen vom Kohlenstoff befreit und dir Schlacke durch die sogmannt« Luppenquetsche herausgedrückt. Da« Verfahren von Bessern»* wirb, wenn es sich wirklich bestätigt, diese Metho de» durch Aeittrspaariß und Billigkeit in hohem Grade übertreffcn und ist daher von großer Wichtigkeit; nur müssen noch mehr Ver lache eügewartet werden, bevor man mit Bestimmtheit über die ätveckmä-iakeit desselben urtheilen kann. Die Methode von Bessemer verwandelt nämlich das Roh ns«, sowie es unmittelbar aus dem Hohofen ausfließt, ohne wei ten Anwendung von Brennmaterial nach Belieben in Stahl oder Schmiedeeisen, welche hierbei zugleich so flüssig erhalten werden, d«ß«a» sie allsten und weiter verarbeiten kann. Der dazu nöthige Ofm ist cyundrisch von feuerfestem Thon und mit einem Blech- lumttt umhülle, S Fuß hoch und inwendig 3 Fuß im Durch- «strr haltend. Oben ist er^eschloffen und dicht unter dem Schluß «Mit«, dann zu einem Schlunde verengt, der in dm sozenann- r» Schacht des Ofens führt, in welchen durch eine seitliche Oeff- a«H das Roheisen aus dem nahestehenden Hohofen unmittelbar naßitßt. In demselben Augenblicke fängt ein starkes Gebläse an p nirkm «nd führt kalte gepreßt« Luft durch Düsenöffnungen unter da- -infließende Eisen, so daß diese da- Eisen durchbrechen muß, um in die Höhe zu gelangen. Sowie aber die Lust mit dem glühend-flüssigen Eisen in Berührung kommt, entsteht eine äußerst heftige Einwirkung, eine Menge glühender Funken fliegen nach allen Richtungen, hohe fahle Flammen entweichen aus der Gichtöffnung de- Ofen-, es sind die Flammen des Kohlenoxyd- gaseS, das sich bei der Verbrennung de- im Eisen enthaltenen Kohlenstoffs unter Mitwirkung der zugeblasenen Lust gebildet hat und sich im oberen Raume des Ofens wieder entzündet. Bei dieser raschen Verbrennung des Kohlenstoffs soll eine so außer ordentliche Hitze erzeugt werden, daß daS nun entstehende Schmiede eisen, welches sonst in gewöhnlichen Oefen nicht zum Schmelzen gebracht werden kann, völlig flüssig bleibt, so daß eS aus einer am Ofen angebrachten Abstichöffnung sofort in stehende Gußfor men abfiießt, au- denen es mit Hülfe eines hydraulischen Hebe- werkzeugeS wieder herausgehoben wird, um noch weißglühend unter den Hämmern oder Walzenwerken verarbeitet zu werden. Auch die andern im Roheism enthaltenen verbrennlichen Körper, Schwefel und Phosphor verbrennen und die noch vorhandene Schlacke scheidet fich als specifisch leichter auf der Oberfläche aus. Die Beendigung des ProcesseS erkennt man daran, daß das Spritzen und heftige Wallen aufhört und das Metall ruhig fließt. Versuche mit dieser Methode sind von Herrn Bessemer im Bei sein vieler wissenschaftlicher und praktischer Männer im Fache der Eisenfabrikation zu Baxter-House, St. Pankras-Road in London im August dieses Jahres ausgeführt worden und sollen nach den Aussagen dieser Augenzeugen ein sehr günstiges Resultat gegeben haben. Auch der berühmte Nasmyth spricht sich sehr günstig darüber aus. Nichts desto weniger machen sich auch viele Stim men geltend, die ein weniger günstiges Urtheil gebm. Ein ge wisser Martin in Newyork behauptet, schon vor längerer Zeit ein Patent auf diese Methode der Schmiedeeisengewinnung erhal ten zu haben. Der bekannte Stahlfabrikant Saunderson be hauptet, daß man durch dieses Verfahren wohl das Roheisen entkohlen könne, aber es werde kein Stahl daraus, den man unter dem Hammer oder den Walzen strecken könne. Es müssen da her jedenfalls noch mehr Urtheile über wirklick angestellte Ver suche abgewartet werden. Bei dem neuen Verfahren würde außer der großen Brennmaterialersparniß auch sehr viel Zeit erspart; denn Bessemer wandelt in seinem Ofen 7 Centner Roheisen in 80 Minuten in Schmiedeisen um und hat hierbei nur 18«/, Ver lust, während bei dem alten Verfahren nur 41/2 Centner in zwei Stunden gefrischt und gehämmert werden können, mit 28 o/<, Ver lust. Bessemer glaubt daher das beste Eisen um mehr als 1 Thlr. pr. Centner billiger Herstellen zu können, als jetzt da schlechteste englische Eisen kostet. Von besonderer Wichtigkeit ist. daß da- so gewonnene Schmiedeeisen ganz vorzügliche Eigenschaf, ten besitzen soll. Dasselbe ist körnig bis strahlig und ^an§ homogen, währmd da- durch vas Puddeln gewonnene Schmiedelsen sehnig- blättrig ist und sich leicht abblättert, auch nie ganz gleichmäßig wird. Ist diese Methode wirklich im Großm allgemein aus führbar, so könne« dann eine Mmge von Gegenständen au- Stahl
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