Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 6. Dienstag den 6. Januar. 1852 Bekanntmachung, das Ausgeben leichter Goldmünzm betreffend. Nach Inhalt der Ministerial-Verordnung vom 8. September >841 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1841, Seite 227) sind als verbotene und vom Umlauf im Königreich Sachsen ausgeschlossene Münzen unter andern auch anzusehen die weniger als 65 As wieaenden, folglich das Pasfirgewicht nicht erreichenden Ducaten, und diejenigen Fünft Halerstucke in Gold (Pistolen), an deren gesetzlichem Gewichte (im einfachen Sächsischen und Preußischen ä Mark, im Braunschweigischen und Hannöverschen ü 6/,^. Mark) fehlen. bei doppelten mehr als 4 As, bei einfachen - - 2 - bei halben - - 1 - zenden Strafbestimmungen, Indem wir Solches hiermit in Erinnerung bringen, machen wir zugleich auf die einschlag wie solche i.. Gesetz wegen Bestrafung der münzpolizeilichen Uebertretungen vom 22. Juli 184V (Gesetz- und Verord nungsblatt vom Jahre 1840, Seite 181) enthalten und nachstehend abgedruckt sind, aufmerksam. 1) Münzen, deren Umlauf in hiesigen Landen durch ausdrückliches Verbot untersagt ist, unterliegen, wenn sie zur Zahlung im Jnlande eingebracht oder angeschafft werden, der E-nfiScation. 2) UeberdieS hat derjenige, welcher sich des Einbringens oder AuSgebenS solcher verbote nen Münzen schuldig macht, eine dem vierfachen Betrage resp. des Neunwerths der ein gebrachten Münzen oder des Werths, für welchen sie ausgegeben worden sind, gleich kommende Geldstrafe zu erlegen. Letztere ist in Wiederholungsfällen annoch durch ein bis achtwöchentliches Gefängniß zu verschärfen Personen, welche diese Dergehnng gewerbmäßig betreiben, find nach H. BVV des CriminalgesetzbuchS zu bestrafen. Leipzig den 18. September 1851. Der Rath der Ttadt Leipzig. ^ Koch. Jphofen. Morgen Mittwoch den 7. Januar a. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: Verordnung der Kön. Kreisdirection, die Wahl der Herren Ohrtmann und Müller-N eff zu Stadt- räthen auf Zeit betr. Fortschritte der Uordamerikaner im Schiffsbau. ES ist nicht zu leugnen, daß die Nordamerikaner im Schiffs bau einen großen Vorsprung vor den Engländern vorausgewonnen haben. Der Siea der vielgepriesenen Pacht Amerika allein würde noch nichts beweisen, aber der ganze Zustand der amerikanischen Handelsmarine im Vergleich mit der englischen spricht in vielfacher Beziehung zum Vortheil der ersteren. Die PankeeS haben vor allen Dingen dahin getrachtet, schnellsegelnde Fahrzeuge zu erbauen, und ihre Baltimore Clippers sind weltberühmt ge worden. Namentlich in Bezug auf den Handel mit China lag den Bereinigten Staaten sehr viel daran, möglichst rasche Rück fahrten zu haben. Rheder und Kaufieute setzten daher Prämien für die am schnellsten zurückkommenden Schiffe aus, und im Schiffs bau wurden alljährlich Verbesserungen eingeführt. Die Engländer merkten bald, wie weit die Amerikaner vorauskamen, und eine Un tersuchungscommission in London erkannte unumwunden die Vor züge deS transatlantischen Nebenbuhlers an. Zwar sagte man in England, daß der Bau der brittischen Fahrzeuge an gewisse Regeln tbunden sei, von denen man in Rücksicht auf die Versicherung ei LlopbS nicht adgehen könne. Aber dagegen boten die Newyorker k. eine Wette an. Sie wollten auf ihre Kosten ein Schiff im Werthe von 10Ü,0VV Dollar bauen, die Engländer sollten ein Gleiches thun. Man wolle beide Schiffe um die Wette segeln lassen und wer ge winne, solle das besiegte Schiff als Eigenthum nehmen dürfen. In London mochte man darauf nicht eingehen, und die Amerikaner fuhrm fort, mehr und mehr Clipperschiffe zu bauen, deren sie jetzt eine ganze Flotte besitzen. England tröstete sich mit der Bortrefflicbkeit seiner großen See dampfer. Die amerikanischen Capitalisten hatten bis vor wenigen Jahren nur Flußdampfboote bauen lassen oder Schraubmboote für die großen Seen. Manche derselben find vortrefflich, und es ist vorgekommen, daß ein solcher Steamer stromab 450 Meilen in einem einzigen Tage zurückgelegt hat. Als man aber in Newyork begriff, daß auch mit Seedampfern ein gutes Geschäft zu machen sei, ging man rasch ans Werk. Freilich wurde starkes Lehrgeld bezahlt und die ersten Versuche fielen nicht ganz erwünscht aus. Aber das ward bald anders, als man sich überzeugt hatte, daß bei solchen Unternehmungen nichts gespart werden dürfe. Die Pacifix zeigte, was die Schiffe der Collins Linie zu leisten vermögen, und die Baltic ist gleichfalls vortrefflich ausgefallen. Die Cunard Stea mer konnten denen von der Collins Linie den Rang nicht mehr -