Leipziger Tageblatt UN- Anzeiger. s. Freitag den 9. Januar. I8S2. Bekanntmachung. Im Interesse der Gasbeleuchtungs-Anstalt, so wie zur Erleichterung der Privat-Gasconsumeuten ist beschlossen worden, von dem im h. 5. der mit letzteren geschlossenen Contracte ersichtlichen Vorbehalte kürzerer Zahlungstermine Gebrauch zu machen, und wird daher Folgendes zur Nachachtung der Interessenten hiermit bekannt gemacht. 1 Vom I. Januar 1852 an treten an die Stelle der bisherigen Tertiale acht Termine, und es werden die Privat- Gasrechnungen aus Grund der Gaszähler oder beziehendlich der am Ende jedes Monats eingeholten Brennstunden-Ver- zeichniffe von der Expedition der Gasanstalt gefertigt und den Interessenten zugestellt am Schluß der Monate Januar, Jebruar, März, Mai (für April und Mai), August (für Juni, Juli und August), Oetober (für September und Oktober), November und Deeember. 2. Der Geldbetrag dieser Rechnungen ist nicht mehr an die Raths-Einnahmestube, sondern unmittelbar an die Expedition der Gasanstalt abzutragen, und zwar, wie bereits nach tz. 5. der fraglichen Contracte seither zu geschehen hatte, jedesmal längstens binnen 3 Tagen vom Empfange der Rechnung an gerechnet. Zur Erleichterung der Consumenten ist der Ueberbringer der Rechnungen ermächtigt, die ausfallenden Geldbeträge gegen Aushändigung der von dem Easfirer der Gasanstalt im Voraus vollzogenen Separatquittungen sofort zu erhebe«. 4 Die Beamten der Gasanstalt sind verpflichtet, denjenigen Consumenten, welche ihre Zahlungen innerhalb der drei tägigen Frist nicht leisten, nach einmaliger erfolgloser Erinnerung, unbeschadet weiterer Maßnahmen zu gerichtlicher Gel tendmachung der Forderung, das Gas durch Verschließen der Zuleitungsröhren ohne Weiteres zu entziehen. Leipzig den 31. December 1851. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Bekanntmachung. Nachdem der Bezirks-Steuer-Einnahme-Expedient Herr Robert Baumann aus Wurzen bei der demnächst für das Jahr 1852 zu bewirkenden Gewerbe- und Personalsteuer-Katastration als Hülfs- commiffar des Herrn Bezirks-Steuer-Einnehmers Taube in Leipzig in der Maaße bestimmt worden ist, daß derselbe dieses Katastrationsgeschaft in den kleinen Städten und den Orten des platten Landes im Leipziger Steuerbezirke zu besorgen hat, so wird solches den betreffenden Behörden und Steuerpflichtigen zur Nachricht und Nachachtung andurch bekannt gemacht. Leipzig, den 17. December 1851. Königlicher Kreis-Steuer-Rath des H Steuerkrelfes. Schulze. Auswanderung. Nach amtlichen Nachrichten sind von Bremen in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1851 in 166 Segelschiffen 27,81V Passagiere nach Amerika befördert worden. Davon sind 15,847 in Newyork, 5161 in Neworleans, 4460 in Baltimore und 713 in Philadelphia gelandet. In Bremen besteht bekanntlich ein Nachweisungsbureau für Auswanderer, welches seine Comptoire im Bahnhofgebäude am Altenwalle und unterm Schütting hat. In der Zeit vom 1. März bis 30. September haben sich 12,064 Personen an dieses Bureau gewendet und erhielten auf Verlangen 3311 Personen Logis und Kost in Bremen nachgewiesen. Beschwerden bei diesen Comptoiren liefen 150 ein, von denen 7 auswärtigen, 47 hiesigen Behörden überwiesm, 101 aber sofort vom Nachweisungsbureau erledigt wurden. Das Nachweisuugsbureau in Bremen empfiehlt wiederholt den Auswanderern, welche nach Newyork gehen, „die deutsche Ge sellschaft in Nr. 95 der Greenwich-Straße," so wie für Phi ladelphia den Agenten der deutschen Gesellschaft, Hm. L. Her bert Nr. 74, Nord zweite Straße, und endlich für Neworleans die Agentur der deutschen Gesellschaft Nr. 42, Toulouse-Straße. Diese Nachrichten sind aus dem ersten Berichte über die Wirk samkeit dieses Nachweisungsbureaus für Auswanderer in Bremen vom vorigen Jahre genommen worden, und glauben wir, zu dessen Veröffentlichung aufgefordert, nichts Besseres thun zu können, als auf diesen Bericht selbst, der gewiß von jedem Agenten für Bre mer Rheder zu erlangen ist, aufmerksam machen zu müssen, zumal wir aus gemachter Erfahrung und erlangter Ueberzeugung gerade Bremen allen unfern Landsleuten als deutschen Auswanderungs hafen gewissenhaft empfehlen können. Namentlich machen wir noch darauf aufmerksam, daß jetzt in Newyork eine bestimmte Legitimation und sonstiger Nachweis von den Auswanderern gefordert wird, wornach man sich in Bremen