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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185405070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18540507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18540507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1854
- Monat1854-05
- Tag1854-05-07
- Monat1854-05
- Jahr1854
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1854
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127. Sonntag den 7. Mai. 1854. Stadttheater. Der KLnigl. Sächsische Hof- und Kammersänger Hirr Mit- terwurrer trat am 5. Mai al- Teil in der Rossinischen Oper auf. Es gilt derselbe als einer der ersten dramatischen Sänger Deutschlands, und dies mit vollstem Rechte, denn in ihm ist alles das vereint, was den darstellenden Künstler auf dem Gebiete der Opep groß macht: ein selten schöne- und gewaltiges Stimm material, ein große- Talent und eine allseitige künstlerische Bil dung. Herrn Mitterwurzers Gesang ist entzückend schön, und nicht allein wirkt er durch die herrlichen Mittel, sondern auch seine Gesangskunst nöthigt zur Bewunderung. Auf derselben Höhe steht er als Darsteller: sein Spiel ist weit entfernt von der stereo type» Sängermanier; jede Bewegung, jeder Blick ist dem Sinn der Worte und. der Musik angepaßt. Großartig war die Auffassung und Wiedergabe des Charakters des Helden; jeder einzelne Zug, jede -er verschiedenartigen GemüthSerregungen fand in der Dar stellung und Ln dem Gesänge diese- Künstler- den entsprechenden — so und nicht anders denkt man sich den Teil. Diese dmchauß einheitliche und in allen Momenten gleich große Leistung gehört zu he» Schönsten, waS wir je auf der Bühne gesehen yade», such «it der freudigsten Erwartung sehe» wir den weitere« Gastrollen -es groß« Künstler- entgegen. Die zunächst bevor stehenden Peutipr. m denen Herr Mrtterwurzer auftreten wird, soG» du» Vernehme» nach BoiS Gilbert in der Oper „der Templer und die Jüdin" und Wolfram von Eschenbach im „Tannhauser" set«. — Die Partie des Arnold Melchthal sang abermals Herr ^ ^ .Gs war diese Leistung eine lobenswerthe, bei der der i» Spiel wie im Gesang auch weniger stark auftrug, seine» ersten hiesigen Auftreten in derselben Rolle. Fräu lein WaUer aab diesmal hie Prinzessin Mathilde und genügte, trotz enwr merkliche« Indisposition, in dieser, wie es scheint, ihrem Naturell nicht ganz zusagenden Partie. — Herr Mehr hatte die Güte gehabt, au-er der Rolle de- Geßler auch die des Walther Fürst schnell zu übernehmen, da Herr Schott, dem letztere zu- getheilt war, plötzlich unpäßlich geworden. Herr Behr führte beide Partim sehr brav hurch, wie man es von diesem Ganger nur eynMm durfte. Seine Bereitwilligkeit verdient aber um so mehr Dank, alS ohne dieselbe die Vorstellung der Oper nicht zu ermöglichen gewesen wäre. In der Besetzung der übrigen Partien hatte sich mchts geändert: die betreffenden Sänger thaten auch diesmal ihre Schuldigkeit, wie im Allgemeinen auch das Ensemble bei dieser Vorstellung vollkommener erschien, als bei der der letzten N-che. Das Thoates Lst leider in dieser Messe, trotz de- ge wählten Opernrepertoirs, bis jetzt verhältnißmäßig nur schwach besucht gtWastn; auch in der diesmaligen Vorstellung de- „Tell" war ungeachtet de- berühmten Gastes das HauS für eine Meß- vorsteüuug nur mäßig -esetzt. Es wäre zu wünschen, daß der lobenswerthe Eifer -er Direktion »ie der Darsteller, Interessantes und wir-sich Gutes zu bieten, mit einem besseren Erfolge geftönt würde, und da- die wahrhaft edle und schön« Kunst auch in dieser Beziehung den Meßsehenswürdigkeiten und anderen mehr materiellen Belustigungen nicht nachstehen möchte! *h. Allem aber ist da- Streben der Direktion dahin gegangen, für das Unternehmen Mitglieder zu gewinnen, die demselben zur wahrhaften Zierde dienen werden. Das darstellende Personal be steht fast durchgängig aus neuen, jugendlich frischen Kräften, die von nah und fern um so freudiger an die Sommerbühne nach Leipzig gekommen, welche sich im vergangenen Jahre eines so un geschmeichelten Beifalls erfreute. Wiederum unter der Regie de- Herrn von Othegraven stehen die neuesten Lustspiele und Possen in froher Aussicht. Gleich mit Novitäten zu beginnen, war bei dem spaten Eintreffen vieler Mitglieder, deren Contracte sich ander wärts erst lösten, nicht möglich. Freudig aber geht man schon an'S Werk, und wenn die Heiterkeit des Wetters die frohen Spiele der Muse begünstigt, dann haben wir im Genuß der schönen freien Natur Stunden zu erwarten, wo dem sorgenlosen Blick Kunst und Anmuth entgegeutritt und so manches Mühsal des Lebens und der Zeit sich auflöst zu wahrer Lust und Freude. —sch. Eröffnung -eZ Sommertheaters in Gerhards Garten. Wann- schon heute, Sonntag den 7. Mai. DaS herrliche freundliche Gebäude mit seiner liebliche« Umgebung hat innerlich mch äußerlich maach Heue Praktische Einrichtung erhalt«. Vor Die Sehenswürdigkeiten der Leipziger Ostermesse. Kreutzberg'S große Menagerie. Herr Kreutzberg hat mit seiner Menagerie am vergangenen Sonntag einen glänzenden Anfang gemacht; denn bei m Eröffnen derselben drängte man sich wie am Theater, wenn eine ausgezeich nete Vorstellumz gegeben werden sott, und bald war die Bude so angefüllt mit Zuschauern, daß kein Apfel zur Erde fallen konnte. Aber diese Menagerie verdient eS auch in der That, so zahlreich besucht zu werden; denn sie ist ohne alle Widerrede die größte Sammlung seltener Thiere, welche je hier gezeigt wurde, da selbst die von Cornelius van Aken nicht so reichhaltig war. Dazu kommt aber noch, daß alle Thiere vortrefflich gehalten sind, und die Dressur derselben wahrhaft bewundernswerth ist. Herr Kreutzberg ist unstreitig einer der ersten Thierbä'ndiger unserer Zeit. Er versteht den Charakter eines jeden einzelnen Thieres zu beurtheilen und darnach die Behandlung desselben einzurichten; er weiß zur rechten Zeit Liebe oder Strenge anzuwenden, er ist dazu mit wahrem Hel- denmuthe und wirklich athletischem Körperbau versehen, und dies Alles zusammengenommen hat ihn in den Stand gesetzt, so Außer ordentliches zu leisten, muß aber auch uns mit Vertrauen erfüllen, wenn wir den kühnen Mann eintreten sehen in den Käsig des Löwenpaares, wenn er sich hinstreckt auf den König der Thiere, und die riesige Löwin zärtlich in seine Arme schließt, wenn er sich ein Stück Fleisch von ihnen entreißen läßt, das er zwischen den Zähnen hält, oder seinen Kopf in den mit gewaltigem Gebiß be waffneten Rachen des Löwen steckt. Wohl erzittern wir anfangs; sehen wir aber die Ruhe und Festigkeit, welche diese Athletengestatt zeigt, sehen wir daS strenge blitzende Auge Kreutzberg's, mit dem er den Thieren seinen Willen kund giebt, mit dem er jede ihrer Bewegungen im Zaume hält, dann fassen wir wieder Muth und mit Staunen erkennen wir, welche Gewalt dem Menschen selbst über die gefährlichsten Raubthiere gegeben ist. Die Thiere, welche in dieser Menagerie gezeigt werden, aufzuzählen, haben wir wohl nicht nöthig, da Anschlagzettel und Beschreibung hinläng lich, Helehrung darüber geben. Ich will daher nur auf einige Setten-,Den- aufmerksam machen. Diese sind 1) zwei Awergele- phantett, zwei gar liebe Thiere, die nicht bloS durch ihre Kleinheit und ihren hübschen Körperbau gefallen, sonder» auch durch ihre Sanstmuth und ihr muntere- Wesen. Sie gehen zuwetten ftei unter den Zuschauern herum, lass» sich gern liebkos« und lhu»
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