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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185201181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-01
- Tag1852-01-18
- Monat1852-01
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1852
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und Anzeiger. ^ 18. Sonntag den 18. Januar. 1852. Bekanntmachung. Die Inhaber hiesiger Gartengrundstücke, welche seit vorigem Herbst die auf letzteren befindlichen Bäume und Sträucher noch nicht von den Raupennestern haben säubern lassen, werden hiermit angewiesen, Dies nunmehr unverzüglich und längstens bi- zum I. Februar dieses Jahres zu bewirken. Säumige werden mittelst Strasauflagen und nach Befinden sonstiger Zwangsmaßregeln zu Erfüllung dieser ihrer Verbindlichkeit angehalten werden. Leipzig den 8. Januar 1852. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Bezahlung der Handwcrksrechnungen. Im verflossenen Jahre wurde in diesen Blättern zweimal Ver anlassung genommen, auf den jetzt sehr gedrückten Handwerkerstand und auf Mittel zu dessen Hebung hinzuweisen. Gerade in jetziger Zeit dürfte es nicht ungeeignet sein, auf diesen wichtigen Gegen stand zurückzukommen, indem als hauptsächlichster Grund der Be drückung der Handwerker geltend gemacht wurde, daß solche in sehr vielen Fällen überaus langen Credit geben müssen, und schloß sich daran der bescheidene Wunsch, daß doch alle, welchen es irgend möglich, künftighin wenigstens die Jahresrechnungen der Hand werker pünktlich bezahlen möchten, indem sie ja somit nur ihrer Pflicht Nachkommen. Leider scheint aber dieser wohlgemeinte Vor schlag wenig zu Herzen gegangen zu sein und jetzt Erfüllung zu finden, denn noch in keinem Jahre hörte man die Handwerker so viel als in dem neu angetretenen klagen, daß wohl die Jahres rechnungen ausgegeben, bisher aber noch gar keine Zahlungen er folgt seien, und dies selbst von solchen Leuten, welchen es doch gewiß nicht schwer fallen könnte, sofort Zahlung zu leisten. Was. soll nun unter solchen Verhältnissen der Handwerker anfangen, welcher auch seine Creditoren für Arbeit-Materialien auf die Cassa- eingänge zum neuen Jahr vertröstet hat, denn das, was im Laufe des Jahres an baarem Gelbe eingeht, wird meistentheils durch den Unterhalt der Familie, Lohn der Gesellen und dergleichen nöthigste Ausgaben aufgezehrt. Wie soll nun ein solcher Mann selbst beim redlichsten Willen, bei aller persönlichen Einschränkung seinen Gläu bigern gerecht werden können? Im Gegentheil muß er in seinen Verhältnissen ja immer mehr zurückkommen! Der Credit wird ihm entzogen, er kann somit nicht mehr durch direkte Quellen seinen Bedarf an Materialien beziehen oder sich wohl gar durch baaren Einkauf Nutzen verschaffen, sondern muß nun im Einzelnen durch Zwischenhändler, aber dann natürlich auch um so theurer seine Einkäufe machen. Von seinen Gläubigem hat er auch Auskla gungen und damit nur noch namhafte Kosten zu gewärtigen, und muß somit sorgenvoll von einem Tage zum andem leben, ohne bei aller Anstrengung die Hoffnung hegen zu können, sich empor zu arbeiten. Geht nun wohl auch der Handwerker, von allen Seiten gedrängt, seine Schuldner um Bezahlung an, so heißt es wohl jthatsächlich wahr), „nun, wenn Sie nicht länger creditiren kön nen, müssen wir uns andershin wenden," als ob nicht ein Jahr, welche- in gar so vielen Fällen sich selbst auf zwei oder drei Jahre ausdehnt, nicht schon ein enorm langer Credit wäre, den ja kein Kaufmann bewilligen wird und kann, aber von dem Handwerker wird so etwas verlangt! Im glücklichsten Falle findet sich wohl ein Schuldner zur Zahlung bereit, aber nur mit der Bedingung, daß B. Louisd'or mit 5 Thlr. 2V Ngr. angenommm werden, wäh rend sie noch nicht 5'/r Thlr. Werth sind, oder es nicht ein nam hafter Abzug gemacht, und doch muß sich der Handwerker dies ruhig gefallen lassen, denn seine Gläubiger drängen, er kann ja auch die Kundschaft nicht verlieren, denn er und seine Familie wollen leben und der Stadt nicht zur Last fallen. Wahrlich, wer die jetzigen Verhältnisse der Handwerker genau kennt, wird das Loos derselben nicht beneidenswerth finden, und doch geschieht nicht einmal so viel, um diesen ehrenwerthen Stand wieder empor zu helfen, daß ein Jeder demselben gegenüber wenigstens seine Pflicht thue. Dem wirklich Verarmten wird gerade in unserer Stadt auf so vielseitige, alle Anerkennung verdienende Weise geholfen, und dagegen sollte der Handwerker, welcher sich und seine Familie ehr lich und ohne Anspruch auf öffentliche Mildthätigkeit durchzuhelfen sucht, nicht einmal dadurch in seinem Geschäft die Unterstützung finden, daß er wenigstens nach einem Jahre das pünktlich und ohne Abzug bezahlt erhält, was er zu fordern alles Recht hat? Ein Geldmangel kann doch wahrlich in unserer Stadt bei den Wenigsten als Ausflucht gelten, denn man sehe doch nur diese- Leben und Treiben vor und zu Weihnachten und zu sonstigen Feiertagen, zu Masken- und andern Bällen! Hier thut sich keine Geldnoth kund, und wer zu Luxussachen, zu allen möglichen Ver gnügungen Geld hat, wird doch wahrlich für empfangene Arbeiten noch Geld übrig haben! D Das Mößecssmde Leipzig. Ein Beitrag zur Zeitgeschichte. (Eingesendet.) Motto. Kartoffelklöse und zwar mit. Nicht ohne ist die Speise, Die Manna, Marcipan vertritt So ganz nach Sächs'scker Weise. (Schönes, Hobe- Wonn'gefühl, Wenn'- KloS in'n Magen rutschet.) (Altes Lied. Mel. Schöner, grüner Iungsernkranz.) Leipzig, welches schon oft „Pleißen-Athen," die Stadt der Wissenschaft, der geistigen Bildung genannt worden ist, verschmäht auch das Materielle nicht. Ganz besonders spielt der alte berühmte sächsische Kloß, der selbst weit über Deutschlands Grenze bekannt ist und an welchen in fernen Landen lebende Leipziger mit leckerm Munde zurückdenken, eine Hauptrolle. Bei so bewandten Umständen darf daher auch die städtische Speiseanstalt nicht Zurückbleiben, denn so wurden vor Kurzem in derselben an einem Tage nicht weniger als 3959 Stück echt sächsssche Klöße mit Majoransauce fabricirt und in N/» Stunde verkauft. An dem-
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