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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185202055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-02
- Tag1852-02-05
- Monat1852-02
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1852
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Tageblatt und Anzeiger. M 36. Donnerstag den 5. Februar. I8SL Stadtthealer M Leipzig. Ein seltener Genuß wurde Leipzigs Theaterfreunden am vor gestrigen Abend durch das Gastspiel des ehemaligen Fräulein Hen riette Sontag zu Theil. Sie trat als Marie in „die Tochter des Regiments," einer der in Leipzig beliebtesten Opern, auf. Mancher Gast ist schon bei uns in dieser Oper mit Frau Günther-Bachmann in die Wette gegangen und konnte den Preis nicht gewinnen; noch jüngst die Frau Küchenmeister- Rudersdorf. Allein Henriette Sontag hat alle weit hinter sich zurückgewiesen, selbst die wackere Künstlerin, die uns diese Oper so lieb gemacht hatte. Bei ihr befinden sich Spiel und Gesang gleichmäßig in einer Vollendung, die Erstaunen erregt und ein zauberhaftes Entzücken ausgießt. Wollte man die Ursache der Schönheit ihres Spiels aufsuchen, so würde man sie in einer wunderbaren Begeisterung für den Gegenstand der Execution finden. Sie empfindet und kennt sich sichtbar nur noch als die Person, die ihr der Dichter gegeben, daher gehört auch alles, jede Bewe gung, jede Miene, jeder Blick so dieser Person an, daß nirgends n« die leiseste Unwahrheit entdeckt und empfunden werden könnte. Niraends sieht man Zwang, nirgends die Schule, alles ist un willkürlich, eS ist bei ihr nicht vom Talent, sondern vom Genie die Rede, und der Genius ist der Zauberer durch sie. Eine solche Erscheinung im Spiel ist bei den Sängern und Sängerinnen nur m selten, als daß sie nicht der Gegenstand hoher Feier sein sollte. Ihr Gesang bewies sich, wie schon angedeutet, auch jetzt noch, nachdem die Künstlerin eine lange Reihe von Jahren die Bühne nicht betreten hat, ganz des durch die Welt reichenden Ruhmes würdig, den er einst gewonnen. Ihre Töne sind noch überreich an dem Metall, welches in der Regel nur in einer jugendlichen Brust gefunden wird, und gewinnen durch Schwellung und Schwächung in zweifacher Weise an Reiz. Im Pianissimo scheinen sie un körperlich in den Lüften entstanden zu sein, im Forte ist ihre Natur eine andere, ohne jedoch um etwas mehr den körperlichen Ursprung ahnen zu lassen; im Mezzo nur verliert sich die Macht ihres natürlichen Zaubers. Die Sängerin scheint das zu wissen, wenig stens will sich ihre starke Nüancirung als Grund dessen erkennen lassen. Wollen wir irgend etwas in ihrem Gesänge finden, was unS nicht ganz befriedigt, so ist es der Triller in der Mittellage. Bei ihm läßt sich der untere Ton als zu scharf empfinden und deshalb sollte ihn die Sängerin vielleicht seltener anwenden. In dem reichen Schatze ihrer Mittel mangelt es nicht an einem Ersatz. Die höchste Bewun derung nehmen ihre complicirten und äußerst geschmackvoll geordneten Coloraturen in Anspruch, bei denen die Nuance eine nicht minder große Rolle spielt, als bei dem glatten Gesang. Die Töne rollen in voller Ebenmäßigkeit pfeilschnell auf und ab, die Wendungen sind plötzlich und sicher und die hineinfallenden Triller schließen sich so eorrect der vorherigen und später» Tonfvlge an, das niemals eine Leere oder ein Sprung bemerkbar wird. Ein großes Zauber- mittel besitzt die Künstlerin darin, daß sie in der Art des Gelang- Charakter und Gemüth begreiflich zu schildern versteht. Diese- bewies seine Macht vorzüglich in der dritten Scene des zweiten Actes, wo sie zum Clavier singt. Es trug ihr einen zweimaligen Hervorruf in die offene Scene ein. Wir werden die Künstlerin noch einmal, vielleicht noch zweimal hören und unserer Besprechung eine Fortsetzung zu geben wahrscheinlich veranlaßt werden. Der Direktion gebührt billig wohl Dank dafür, daß sie, das Risico nicht achtend, Leipzigs Theaterfreunden den Genuß einer so seltenen Kunstleistung verschaffte. X. Tageskaiender. Bibliotheken. Universitätsbibliothek 2—4 Uhr. Eentrul-Museu«. Jeitunashalle (mit über 200 in- u. aus länd. Zeitungen u. Journalen), AuSstell. d. literar. Neuigkeiten rc. Täglich von 9 U. früh bi- 10 U. Abends in der Centralhalle. PhurmaVoguost. Muse««: 1—S Uhr (altes Paulinum.) Del Vecchio'S Kuust-AuUÄeLuug, Markt, Kaufhalle, 10—4 U. Dumpf- uud warrue Bäder von früh « bis Abends S Uhr bei Gebhardt in Reichel- Garten. S. H. GruulS (früher KrügerS) Dampf- und alle Arten Wannenbäder, Rosenthalgaffe, täglich von früh bis Abends. I. Reichels Buudageu-Maaaztu Markt, Königshaus 17. Bruch bandagen ».Apparate jederArt für Gebrechen des menschl. Körper-. A. U. Schru««- Magazin elastischer Bruchbänder, seit 1794 bestehend, Grimma'sche Straße Nr. 22. SeutrulhuUe: Literar. Novitäten- u. Avis-Salon, 8—7Uhr. Theater. Donnerstag dm 5. Februar kein Theater. — Freitag dm 6. Februar (^donnement suspenäu) Henriette Sou tug als Gast. Die -dUchtwuudleri«, große Oper in 3 Actm, nach Romani von F. Elmenreich. Musik von Bellini. — Amine — Henriette Soutag. 8evk8LeKnt68 ^boiinemvnt - Ovuoert iw 8»»Iv ö«8 Kev»M»ii8e8 ru b«ipriz, Du»i»er«t»g Uu» L. LSLB. Rrster 1Keil. Ouvertüre LU Oeonore v. Lsetkoven (blr. II.) Vorspiel ru äer Oper ,,^1i Lada" von R. Okerudini. (Oie 8oli gesungen von Herrn Ovorg 8tig«Ni unä Herrn 8 skr.) — ä.rie aus Don äuan von kloLart, gesungen von Herrn Ltigeili. — Ouvertüre, Ouett unä 2tes kraule aus äer Oper „>Vi1keIm leU" von Rossini, (^.rnolä — Herr Ltigslli. lell — Herr Re kr. Oie Xuskükrung äer Okörv Kaden äie klitglieäer äes Raukner 8ängervvrsins gütigst übernommen.) 2 weiter 1 k e i I. 8^mpkonis von Rvlix Uvnäelssokn- Rartkolä^ (8o. 3, ^ moU.) öiilets ru 1IKIr. sinä io äer I^losikalieokanälnng äes Herrn Dr. D1»ti»er unä am Eingänge äes 8aaies ru Kaden. Linlass >/,6Dkr. Anfang */,7 0kr. Lnäe oack i/rO OKr. Das 17. ^donn.-Ooneert ist Donnerstag äen 12. Redr. ä. ä. Die OoweertUleeetloi».
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