Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185202170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-02
- Tag1852-02-17
- Monat1852-02
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1852
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger UN- Anzeiger. ^ 48. Dienstag den 17. Februar. I8S2. Bekanntmachung. In Gemäßheit des h. 13 der akademischen Gesetze, nach welchem die Wohnungskarten der Studirenden allhier all jährlich einmal gegen andere derßknchen umgetauscht werden sollen, werden die gedachten Herren Studirenden hiermit unter der in dem beregten hohen enthaltenen Verwarnung ausaefordert, ihre Wohnungskarten längstens bis r» «nde des Monats Februar d. I. in der Expedition des UyiversitätS - Gerichts zu produciren und sich des Umtausches derselben gegen neue dergleichen zu gewärtigen. Hierbei wird ihnen zugleich bemerklich gemacht, daß vom Ersten März ds. JrS. an die bisher ausgefertigten Wohnungskarten ihre Gültigkeit gänzlich verlieren und zur Legitimation in irgend einer Art nicht weiter dienen. Leipzig, den 2. Februar 1852. DaS UniverfitätS - Gericht daselbst. 1)r. E. Morgenstern, Univ -Richter. .-M-tm - "»> ff" > ' - I trage. Deswegen waren die geistreichsten und die geistig „ge- rkw ^rUUMvorvtlo. I löstesten" Frauen gerade die unglücklichsten, so daß sie, ähnlich der Wir habe» vor Kurzem i» d. Bl. angedeutet, welche Stellung I Berliner Charlotte Stieglitz, entweder mit dem Dolche durchs wir den Krauen im Leben angewiesen und von ihnm behauptet I eigne Herz, oder wie die Pariser Dudevant, mit der Feder durch wünschen. Heute sei eS unS erlaubt, darzuthun, was ekne Frau,! Roman auf Roman die völlige Unabhängigkeit nur in der völligen welche von dem rechten Geiste beseelt ist, für die Menschheit leisten I Vernichtung der Ehe suchen konnten. kan». I Nicht em erweiterter Kreis deS WiffenS, sondern ein erweiterter Nicht alle« unfern Lesem dürfte das Wirken der hohm Frau, I Kreis wahrhaft weiblichen Handeln-, nicht Gelehrsamkeit, svn- von der wir hier sprechen, bekannt fein, und darum glauben wir Idem Thätigkeit, nicht Bildung, sondern Uebung ist das Ziel Vielen damit einen Dienst zu erweisen, indem wir das Wichtigste I jenes Drange- nach einem höher« Berufe in der Menschheit, aus dem Leben derselben mitthellen. I Aber, wie gesagt, Verneinung und Zweifel, Unglauben und blo- Am 21. Mai 17SV wurde Elisabeth Gumey in einer durch I natürliche Religion vermochten den Weg zu diesem Ziele nicht zu innere und äußere Güter und Bildung ausgezeichneten Familie in I weisen. Ursprünglicher Geist, Frische de- Charakters, Einfalt de- Norwich in England geboren, ein zartes, nervenschwaches, furcht-1 Sinne- und Warme des Gemüths konnten bloß vor stärkeren Der- same- Kind. Die düster» religiösen Eindrücke, die sich aus Er-1 irrungen bewahren und haben auch unsere deutsche Frauenwelt im zählungm, wie die vom Opfer Abrahams, in frühester Jugend I großen Ganzen bewahrt. Eine Familie aber, wie die Gurney'sche, ihr ekwrägten, und die trüben Bilder, die ihr der Anblick mensch-1 eine Natur wie unsere Elisabeth, ward nicht nur in den Ber- lichen Elends, namentlich in der Gestalt der armen „Betty Ein-1 suchungen vor Abwegen bewahrt, sondem sie fand auch die lebendige arm," in die Seele drückten, erhielten übrigens durch den Hauch I Quelle, deren Labung und Strömung sie auf das frühlingsgrüne zarter Familienliebe und durch ansprechende Weckung des Sinnes I Feld jener höher«, die Weiblichkeit adelnden und ausfullmdm für Naturschönheiten auf dem lieblichen Landsitze durch eine geist-1 Thätigkeit gelangen ließ: dies war die Religion, die allein den volle Mutter die nothwendige Mischung und Milderung. Doch I Weg, die Wahrheit und das Leben für suchende Herzen und sich die Mutter starb von 7 Töchtern weg, als Elisabeth erst 12 Jahre! versuchende Kräfte bietet. Diese Quelle ist seit den Befreiungs zählte. Die Schwestern, reich an Gaben und Anziehungskraft, I kriegen und Schleiermacher in Deutschland Taufenden wieder ge- überließ der beschäftigte, von Natur vertrauende Vater dem Ver-! öffnet worden. Darum gut Heil, Germania! — kehre in dm geselligen Kreism, wie sie damals von Frankreich Herl Elisabeth war eine gewandte Reiterin geworden, liebte Gesang mit Witz, Geist, Zweifel, Verdorbenheit und Voltaire versehen und Tanz im häuslichen Kreise, hatte eine liebliche Stimme und wurden jenseit de- Canals und diesseit des Rheins. Der Geist! sang mit ihrer Schwester Rakel vortrefflich, namentlich VolkS- der Zweifelsucht und Verneinung war. natürlich am wenigsten ge- > lieber. Ihre zarte schlanke Gestatt mit der Fülle blondm Haares eignet, die einen höhern Beruf als für den Stickrahmen I und dem sÜßm Ausdruck ihrer milden Züge nahm sich höchst an in sich fühlmde Weiblichkeit zur Erkenntniß der ihr eigenthümlich I ziehend au-. Ihr tiefere- Sehnen aber blieb ungestillt von jmem zugewiesrnen LebmSthätigkeit zu sührm. Der Drang, der in dem ! Weltgeiste vnd jener Naturreliaion. Wie ein Schiff ohne Steuer- Weibe sich regte nach geistiger Gleichstellung mit dem männlichen, I mann sieht sich die 16 jährige Jungftau auf dem Meere der Freuden Wissenschaft und Thatkrast fast wie im Erbpachte besitzenden Ge-1 und Leiden umhergetrieben. Sie ringt nach „Wahrheit und Lugend" schlechte, ging in jmem einseitigen Triebe nach der „Bildung" ! und sucht Gott in der Natur, aber muß ausrufm: „ich sehe Alles auf, welche kein natürliches, glückliches, nur ein krankhaft über-1 im Dunkeln; Alles scheint mir Thorheit, ich zweifle an Allem." reizte-, eingebildete- Selbstgefühl, die Hoffahrt des Geistreichseins I Da kam 1798 ein Abgeordneter der „Gesellschaft der Freunde," erzeugte. Nur in der angemessenen Uebung eines wirklich schaffen-! wie sich die Quäker bekanntlich nennm, aus Amerika nach Eng den Vermögens innerhalb eines naturgemäßen Wirkungskreises I land. William Savery, selbst ein Neubekehrter, predigt auch in wächst und blüht jenes Selbstgefühl, das im Bewußtsein einer I Norwich, und am selben Tage schreibt Elisabeth in ihr Tagebuch. Aweckerfüllung so glücklich macht. Abgesehen von dem Schaden I „heute habe ich gefühlt, daß ein Gott ist." Ein tiefer Emst kam an Herz und Hau-, blieb dieser auf den Kopf gestellten Weiblich-1 über sie mit den Kräften eine- höhern Leben-. — Um sie von keit immer da- drückende Gefühl, daß sie all dies Wissen, all I dieser auffallenden Verwandlung zuäckzubringen, schickte der Vater diese Geistesbildung doch immer nur von dm Männern zu Lehm > sie in die große Welt Londons. Vielfach ergötzt, noch mehr de-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite