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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185202212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-02
- Tag1852-02-21
- Monat1852-02
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1852
- Autor
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603 geregt durch den Eifer Thomas Fowell Burtons, des Schwagers der Elisabeth. Es fand sich, daß trotz den neuen Beschlüssen deS Parlaments in 100 Gefängnissen, die nur auf 8546 Gefangene berechnet waren, 13750 zu gleicher Zeit gefangen saßen. Auch eine Gesellschaft „zur Besserung jugendlicher Verbrecher" ward durch Burton und seine Freunde gestiftet. Die Bestrebungen und Gespräche dieser christlichen Menschenfreunde veranlaßen Elisabeth um Weihnachten 1816 ihre Besuche in Newgate wieder aufzu nehmen. Auf einige Stunden mit den Weibem allein gelassen, las sie ihnen das Gleichniß vom Weinberge des Herrn und den Arbeitern der eilften Stunde vor. Einige fragten, wer Christus sei? Andre fürchteten, für sie sei auch die eilfte schon vorüber. Da fiel Elisa beths Blick auf die nackten welken Kinder auf den Armen dieser verworfenen Mütter, von denen sie als erste Worte deü Stammelns Flüche und Lästerungen lernten. Sie schlug vor, eine Schule für sie einzurichten. Freudenthränen waren die Antwort. Das Mutter gefühl, dieser einzige vergleichsweise noch heile Fleck in diesen vom Krebs der Sünde angefressenen Herzen, war der Punct, von dem aus die scharfblickende Frau sichern Taktes und liebevollen'Ge- müthes diese Welt deS Elendes auS den verrosteten Angeln zu heben und eine Wiedergeburt ihres inner« und äußern Aaseins einzuleiten verstand. Die Schulaufseherinnen sollten die Weiber aus ihrer eigenen Mitte wählen. In der That war die erste Wahl, die auf eine ganz junge, wegen eines Uhrendiebstahls hier her gesetzte Frau fiel, eine sehr glückliche. Behörde und Gouverneur billigten den Entwurf, obschon die Achseln zuckend. Eine Zelle fand sich als Schulzimmer und Elisabeth, begleitet von einer Freundin, eröffnete die Schule mit der neuen Lehrerin für etwa 30 Kinder und einige Personen unter 25 Jahren. Die Weiber drängten sich wetteifernd zum Unterricht in die kleine Zelle. Aus schließung erschien fast wie ein Strafurtheil. Diese Weiber, die bisher nichts thaten als betteln, stehlen, streiten, fluchen, singen, tanzen, Männerkleidung anlegen, und alles Schändliche ausübten, baten jetzt um die Wohlthat des Unterrichts. Weiteres mußte geschehen, um Ordnung und Fleiß in Newgate einzuführen. Das aber bettachteten die Behörden als das Traumbild einer schönen Seele. Elisabeth ließ sich nicht entmuthigen. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Der als Gründer der Diakonissinnenhäuser bekannte Pastor Fli ebner ist Nachrichten aus Kaiserswerth zufolge so schwer er krankt, daß an der Genesung zu zweifeln sei. — Geht er heim, verliert die Welt einen großen Mann! Hamburg, 16. Februar. In diesen Tagen sind hier drei Mormonen (der eine ist ein geborner Nordamerikaner, die andern beidm dem Vemehmen nach Engländer) eingetroffen. — Sollten diese frevelhaften religiösen Schwärmer, von den praktisch ver nünftigen Amerikanern vertrieben, die Absicht haben, in Europa sich einzunisten, dann wehe dem unglücklichen Erdtheile, denn das würde das vollgültigste Zeugniß darüber ablegen, wie weit man da bereits in religiöser und politischer Cultur zurückgeschritten ist. Vor kurzem langten in Berlin ein paar unserer Landsleute aus Paris an, in deren Pässen die Bemerkung zu lesen: „expulsirt ans Frankreich." Sie hatten sich auf einem öffentlichen Ball be funden und dort sich in oppositionellen Redensarten gegen das Staatsoberhaupt vermuthlich sehr derb ausgelassen. Als sie Morgens vom Ball zurückkehren, finden sie Polizei in ihrer Wohnung, die ihnen ankündigt, daß sie noch im Laufe des Tages Paris zu ver lassen hatten. Das Landhaus des reichen spanischen Kaufmanns Rovira zu Reus, das in der Nähe von Sanahuja liegt, war am 21. Jan. d. Jahres der Schauplatz einer höchst seltenen Begebenheit. Am Nachmittage des erwähnten Tages kamen zwei Männer, die ein mit einem langen Koffer bepacktes Maulthier führten, und hielten um die Erlaubniß an, das Thier, das sehr müde sei, in den Stall zu führen. Dieses ihr Begehren ward ihnen bereitwillig gewährt; der Koffer wurde abgeladen und auf die Hausflur ge stellt und das Thier in den Stall untergebracht. Nachdem dies geschehen, empfahlen sich die beiden Männer, versprachen, in einigen Stunden zurückzukehren, und gaben als Vorwand ihres Weggehens an, daß sie in Reus wichtige Papiere vergessen hätten. Ungefähr eine Stunde nachher kehrten auch drei Gensd'armen in das Landhaus ein, um dort auszuruhen, wie der Hausherr es diesen Wächtern der öffentlichen Sicherheit gern gestattet. Diese Gensd'armen führten einen Pudel bei sich, der beständig um den Koffer herumschlich, ihn beroch und anbellte. Alles Drohen der Gensd'armen, den Hund zu besänftigen, war vergebens. Das treue Thier ließ sich nicht irre machen und bellte immer zu. Da ließen die Gensd'armen sich von den Hausleuten Werkzeug geben und schickten sich an, den Koffer aufzubrechen und nach dem In halt zu spähen. Nach einigen Hammerschlägen rief eine Stimme aus dem Koffer den Gensd'armen zu, sie möchten aufhören, er wolle schon öffnen. Und siehe da, ein Mann trat hervor und be kannte, daß er mit noch acht Anderen in der Nacht das Landhaus zu plündern und in Brand zu stecken beabsichtigt habe. Die Gensd'armen knebelten nun den Bösewicht, warfen ihn in eine dunkle Kammer und trafen die zur Sicherheit des Hauses nöthigen Vorkehrungen. Gegen 11 Uhr Abends kamen acht mit Donnerbüchsen bewaffnete Kerle an das Haus geschlichen. Die Gensd'armen und die Knechte des Hauses, die aus ihrem Versteck die bewaffneten Räuber er blickten, schossen nun auf dieselben und waren so glücklich, gleich fünf kampfunfähig zu machen. Die drei andern nahmen die Flucht, wurden aber gefaßt und mit dem bereits erwähnten Koffermann gebunden nach Reus ins Gefängniß abgeführt. Die neun Böse- wichter hatten früher in der Fabrik Rovira's gearbeitet, waren aber als liederlich von dem Fabrikherrn entlassen worden und wollten nun aus Rache dafür das Landhaus anzünden. Anz Zu verkaufen sind 4 Stöcke mit Bienen, 7 Stöcke ohne Bienen. Liebhaber werden ersucht, sich zu melden Neusetterhausen Nr. 32 e bei Dittrich. Zum Verkauf sind fette Schweine angekommen Gerber straße, Fleischerherbcrge. I. C Bier. am Zwickauer Steinkohlen aus den Gruben von Kl ak ök Küekv. Bestellungen auf ganze und halbe Lorys werden angenommen Comptoir in DetterS Hof, Hainstraße. 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