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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1852
- Erscheinungsdatum
- 1852-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185202155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18520215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18520215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1852
- Monat1852-02
- Tag1852-02-15
- Monat1852-02
- Jahr1852
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1852
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philantropischen Gesetzgebung gesucht werden müsse, und beklagt namentlich, daß die Strafe der körperlichen Züchtigung ganz ab geschafft worden sei, die ihm für eine gewisse Kategorie von Sub jekten als die einzig wirksame Strafe erscheine. Herr Abg. Lehmann kann sich von einer Verschärfung der Strafen kein Heil versprechen; nur wenn die Bevölkerung auf bessere Wege gebracht, wenn in der Familie mehr auf Sittlichkeit und Zucht hingewirkt werde, wenn jeder Ort durch seine eigenen Anstalten zur moralischen Besserung beitrage, werde sich die Zahl der Verbrecher mindern. Vor Allem müsse man sorgen, das Heer der Vaaabonden zu schwächen, aus dem die meisten der ausgebil deten Verbrecher hervorgingen, und hierzu sei a priori die körper liche Züchtigung allerdings das wirksamste Mittel. Herr Vicepräsident v. Criegern erklärt sich für den Depu- lationsantrag, um durch denselben die Deportation als Strafart in das neue Criminalgesetzbuch ausgenommen zu sehen, da die Zu kunft doch vielleicht die Möglichkeit zur Ausführung derselben darbiete. Herr Staatsminister vr. Zschinsky erwidert in Bezug auf die Bemerkung des Herm Vicepräsidenten, daß die Deportation als Strafe in den Entwurf des neuen Criminalgesehbuchs nicht mit ausgenommen sei, indem es bedenklich erscheinen müsse, eine Strafart aufzunehmen, von der man nicht wisse, ob sie jemals in Ausführung zu bringen sei. Der Deputationsantrag wurde gegen 17 Stimmen angenommen. Hierauf wurde zur Berathung der einzelnen Postulate über aegangen, und es wurde sowohl Position 28, als auch Position 29 (die letzte des Departements des Innern) in der von der Depu tation beantragten Weise von der Kammer bewilligt. (Dr. I.) Aeber die Ausstellung der Industrie-Erzeugnisse aller Völker der Erde -u London im Jahre L85L (Schluß.) Spanien und dessen Colonien. Von Seiten Spaniens und dessen Colonien hatte eine Be schickung der Industrie-Ausstellung aller Völker mit nahebei 300 Ein sendungen stattgefunden. Beiläufig zwei Dritttheile davon bestanden in Erzeugnissen, welche der Sektion „Rohstoffe" unterzuordnen gewesen. Von besonderem Interesse war der Ueberblick dieser Er zeugnisse insofern, als in ihnen ein Beweis der Mannichfaltigkeit mineralischer Schätze und des vegetabilischen Ueberfluffes zu er kennen war. An 50 Bergwerksgesellschaften hatten sich beeifert, Eisenerze, Kupfererze, Bleierze, Silbererze, goldhaltige Quarze, Ainnobererze, Spießglanzerze, Nickelerze, Jungfern-Quecksilber und quecksilberhaltigen Eisenkies, rein oder mit andern Mineralien ge mischt, einzuschicken, und zugleich, durch Einsendungen umfassender Proben, zu veranschaulichen, in welcher Mannichfaltigkeit die ersten Hüttenproducte gewonnen werden. Außerdem waren vorhanden: erdpechhaltiges fossiles Holz; Asphalt; Steinkohlen; Alaun; Salpeter; gewöhnliches und krystallisirtes Salz; kohlensaures Natron; schwefelsaure Soda; Spießglas ; Graphit; graue und weiße Schmälte; Thonschiefer; Thon zu Ziegeln und für Töpfer ; Gypsspath; hydraulischer Kalk; glimmerartiger und anderer Sandstein ; Serpentinstein; viele Marmorarten; Bergkrystalle und rohe Amethyste. An pharmaceutischen Gegenständen fanden sich viele Samm lungen dahin zu rechnender vegetabilischer Erzeugnisse an Wurzeln, Kräutern, Hölzern, Rinden, Blüthen und Früchten vor. An Chemikalien für Fabriken war Krapp-Extract, Terpentingeist und präparirter Weinstein eingesendet worden. Eine Einsendung von transportfähigem Gas ist hier mit zu erwähnen. Nicht minder zahlreich und mannichfaltig waren die Expositionen von Erzeugnissen, welche zur Nahrung dienen. Hierher zählten: mehrfache Proben von Weizen und Weizenmehl; Mais; Korn; Bohnen; Hirse; Erbsen; süße Kartoffeln; Kastanien; Wall- und Haselnüsse; Mandeln; Feigen; mancherlei getrocknetes, candirtes und eingemachtes Obst; Rosinen; Oliven ; Senfsaat und Senf; spanischer Pfeffer; Safran; Honig, worunter einige Einsendungen alS Orangenblüthenhonig bezeichnet; Weintraubensyrup; Zuckerrohr und rafsinirter Zucker; Chocolade; Olivenöl ; Nußöl; geräuchertes Fleisch verschiedener Art; rohe Tabaksblätter; fabricirte Cigarren und Cigarretten. Auch der vegetabilischen und thierischen Erzeugnisse, welche in Fabriken Verwmdung finden, kämm mehrere vor. Es sind alS solche zu erwähnen: Flachs, Hanf und andere ähnliche Pflanzen fasern; rohe Baumwolle; eine Sammlung von Hölzern, welche auf der Insel Cuba wachsen; eine dergl. von den Philippinischen Inseln; Kork in Platten und zu Stopfen geschnitten; Krapp und andere vegetabilische Farbestoffe; Sumach; Stärke; Leinöl. Ferner: rohe, gezwirnte und gesponnene Seide; schwarze und weiße rohe Schafwolle; Wachs; Cochenille; Hasen- und Kaninchenfelle. Gegenstände, welche der Sektion „Maschinerie" zuzurechnen, waren nur wenige eingegangen. Es bestanden diese in Haubitzen und Mörser von div. Kaliber aus Schmiedeeisen; verschiedenen Jagd-, Luxus - und gewöhnlichen Militairwaffen; etlichen Harfen und Guitarren; einigen optischen Artikeln; einem orthopädischen Apparat; Bruchbändern und künstlichen Zähnen. Von geringer Bedeutung waren ebenfalls die Einsendungen solcher Gegenstände, welche der Kategorie „Manufacturwaaren" zu subsumiren. An Baumwollenwaaren fand sich nur eine Einsendung von ordinairem Gewebe vor. Von Wollenwaaren warm ebenfalls nur sechs Expositionen meist ordinairer Tuche vorhanden. In Seide und Sammet zählte man neun Einsendungen. Es umfaßten diese Kleiderstoffe, Sammete, Damaste für Möbels, Gewebe in Seide, Gold und Silber, Bänder, Borten und Fran sen, Blonden und Schleier. Einer Einsendung Nähseide ist außer dem zu gedenken. In Flachs und Hanf sah man nur 7 Expo sitionen, welche Bindfaden, Tauwerk, Segeltuch, Canevas und Strümpfe von Hanfgarn in sich begriffen. An Spitzen und Stickereien kamen vor: eine Einsendung von Mantillen und Schärpen von schwarzer Spitze; eine Einsendung gestickter Mouffelin- kleider; ein gesticktes Hemd und eine Kunststickerei in Seide, Gold und Silber, das spanische Wappen darstellend. Was von Be kleidungsgegenständen zu schauen war, hatte nur auf Lan destracht Bezug. Es bestand in einem Mantel aus gewalktem Zeuge und in verschiedenen Bekleidungsgegenständen der Bewohner auf den Philippinischen und den Bissayer-Inseln, aus einheimi schen Stoffen gefertigt. Von Leder waren einige Einsendungen gegerbter und lackirter Leder vorhanden. In Papierfabrikaten kam eine Einsendung gewöhnliches Handpapier vor. An kurzen Waaren und was dahin zu rechnen, waren eingesendet worden: Karden und Krempeln für Weber; Schlosserarbeiten; Drathflechter- arbeiten; Feilen; Filz- und Strohhüte; bocklederne Handschuhe; Seife von Palm- und anderm Oel; Stearin- und WachÄerzen. Die Partie der kostbaren Metalle, Goldschmiede- und Juwelierarbeiten war nur durch einen Tabemakel von Silber und vergoldet und mit kostbaren Steinen besetzt vertreten. An Thongeschirren fanden sich lediglich ein großer irdener Wein krug, eine dergleichen Flasche und gebrannte Thonziegel vor. Von Möbels und solchen Gegenständen, welche zur Aus schmückung von Gebäuden dienen, nahmen folgende ein gegangene Gegenstände die Aufmerksamkeit des Beschauers in An spruch: eine Bettstelle von gegossenem Stahl, reich mit Bronze verziert; eine dergleichen von Elsen, theilweise vergoldet und mit eingelegter Arbeit verziert; ein Betzimmerständer von Eisen, in gleicher Weise gearbeitet; verschiedene Möbel von Holz, worunter ein Tisch mit mühsamer ausgelegter Arbeit, zu der 3 Millonen Stückchen Holz verwendet sein sollten. Den Schluß bildeten ver schiedene Aimmerdecorationen. Unter die Sektion „Künste" reiheten sich folgende, meist nur als Sehenswürdigkeit zu beachtende Einsendungen: Eine Büste von Eisen, den König von Spanien vorstellend; Gruppen von Bronzefiguren, Scenen eines Stiergefechts darstellend; Figuren von Terra-Cotta; Arabesken, Details von Alhambra; ein örigi- nalstück der Mauer deS Alhambra-Palastes zu Granada; zwei Mosaikbilder in Holz; Modell des Circus für Stiergefechte in Madrid mit 4000 Figuren aus Holz; Figuren in verschiedenen spanischen Costümen. ToScana. Wenn schon die aus diesem Theile Italiens in dem Gewerbe- Museum aller Nationen angetroffenen Ausstellungsgegenstände, welche sich in beiläufig 120 Expositionen gruppirten, vorherrschenden TheilS in Artikeln bestanden haben, die zu den Rohstoffen zählten, so fand man nebenbei doch Manches, was gewisse Gewerbeeigen- thümlichkeiten charakterisiere. Die meisten dieser Gewerbsgegen- stände deuteten auf Verwandtschaft mit der bildenden Kunst; nur Weniges gehörte der eigentlichen Manufacturindustrie an. Als eingesendete Rohstoffe find zu erwähnen: Eisenerze; Kupfer erze und Proben von Kupfer; Ainnobererze und Zinnober; Queck- silbererze und Quecksilber; Anrimomum; roher und gereinigter
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