Dresdner neueste Nachrichten : 11.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190707118
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- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19070711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-11
- Monat1907-07
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- Dresdner neueste Nachrichten : 11.07.1907
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sc. Iso. Its-. aus-Y- 100 000 sagt-g Donnerstaq , 11. Juli 1907. resdnerNeuefteNachrichten sw- L etufvslttse colonelseue kostet sitt Dresde- 110 M If» für auswäns II II» ist dass-sum « 111. Las-leis- Hq Ps. Die Apamqe Uetlamezem ist W nnd Un spng t Mk» Mr suswäm 111 Ut. Bei stehe-solanqu pthresumiäyen Ruban nach tauf. arm-equnha- I 11. sagte von auswstts werden tut sege- Fortune-Ums krumme-h Für das Erscheinen an heim-ums tagen und Ipen wird nicht qurmtiat Aleph-mische Inhab- lo kferaten unzulässig. Unsre Dreht-net und auswärtigen lialen. sowie iömtllche Innonceuscwedtttoneu is Ju- und elend achmenJuierm su Original-reisen typische-ten au. Diese Nummer u tcu u und t2. Mast « SMM NUM- siehe lcgclfung des ApothexynwefenC Der Staatgfekkctär des Junke- hatte Mitte kz dem Deutschen öandelstas ein Exemplar des Reich-samt des Innern an gestellten Entwurfs ps Reichs-Apothetengcsetzes zugehen lassen und Mitteilung «des Ergebnisses einer etwaigen Irtcrung» djejes Entzmzrks tin 4den dem kschcn Handelstage nahestehenden streifen ge n. Infolgedessen hat der Präsident des Deutschen delstages die Mitglieder zu Aeußerungen hier aufgesordert. Dieser Aufforderung sind bisher Handelskammern und einige wirtschaftliche und iche Vereinigungen nachgekommen. Mit dem ptpunkt, dem im Entwurse vorgesehenen System» unübertragbaren Personalkonzession, erklärten fich» folgende sechs Handelskaminern einverstanden: w, Darmstadt, Hanau, Lüneburg, Rottweil und sbaden Die Handelskammer zu Konstanz er kc zwar, in ihrem Bezirke werde allgemein an nnt, daß den Wünschen der Apotheker in dem nentwurf im großen und ganzen Rechnung ge en werde, machte aber dennoch eine Reihe von nderungsvorschlägein Acht Handelskammern chen sich grundsätzlich gegen den Entwurf aus: tmund, Elberfeld, München, Oppeln, Regens- O Sorau, Ulm und Worms, ferner die Vereini g südwestpreußifcher Handelskammern, die Apo erlammern für die Rheinprovinz und die Hohen ernschen Lande, der Hessiskhe Avothekerverein und Vorstand des Deutschen Apothekervereins. Hier sprach sich die Handelskammer Sorau für freie lkonzefsion mit zehnjähriger Unveräußerlichkeit . Die Dortmunder Handelskmnmer bemerkt, der vurf erinnere sie an das neue Berggesetz, durch auch der ganze künftig entstehende Bergbaubesitz der Hand des Staates sein wird, der hierbei eben s berechtigt ist, »auf Zeit« und »gegen Entgelt« cn Besitz an Private zur Ausbeutung und Ver ung zu überlassen. Die künftig entstehenden theten werden im Unterschied zum Bergwerkss ntum der Zukunft sämtlich in der Hand des ates sein. Eine Vergrößerung des Apothek dcs als »freier Erwerbsstand« wird also künftig der Vermehrung der Bevölkerung nicht mehr lich sein. Wir bedauern das. Wer die Apotheker iiltnifse in andern Ländern kennt, wird zugeben sien, daß unser beim Privilegium gross newor ener theierftand einen Vergleich mit dem jeden Landes Welt durchaus aufzunehmen vermag, weshalb auch nicht gut einsehen können, daß gerade dieser nd eine »Sanierung«, wie es in der Begründung t, so durchaus notwendig hätte. - Die Elberfelder Kammer erklärt in Wahrung der anoertrauten gewerblichen Interessen des Apothe tandes den Entwurf nnd das darin vorgesehene e System der Personalkonzefsion für ungeeignet ieoigende Verhältnisse im Avothekenwesen zu fsen. Auch die Ulmer Handelskammer verspricht von der gesetzlichen Festlegung der unüberirag en Personalkonzefsion für die Zukunft und für gesamte Reichsgebiet keine Beseitigung der im othekenivesen zu beobachtet-den Mißstände Für Fall, daß trotzdem die Personalkonzession nach Entwurf Gesetz werden sollte, befürwortet diese nuner, daß den Bewerbern um eine Konzession, die im Besitz einer Landkonzession befinden, die auf Lande zugebrachte Zeit nicht nur, wie es der Ent rswill, zur Hälfte, sondern voll anzurechnen ist.l e Handels- und Gewerbekammer für Oberbanern Unabhängige Tageszeitung. Größte Auflage in Sachsen. Reduktion M Hmtseilssftsstelle Fadinaudstrafze it Faun-reiben Mitm- Itt M. its-edition Nr. M, GA, Verlag M in München erklärt, daß fie, da sich eine änzliche Frei gabe des Lipothetengewerbes im dffentlfchen Interesse nicht emkfieth eine begriedigende Lösun der Frage nur in e neni Gesetz er litten könne, welåes auf der Grundlage frei veräußerlicher und vererblicher Kon zessionen beruhe. Hierbei müßten aber Bestimmungen getroffen werden, die eine überntiißige Preisste ge rung der Apotheken verhindern und die u. a. darin bestehen konnten, daß der Verkaufspreis eine gewisse Summe, edwa den sünffachen Jahresreingewinn, nicht übersteigen dürfe, und daß neu konzessionierte Apo thelen erst verkauft werden könnten, wenn sie sehn Jahre im Betriebe seien· Auch die Errichtung eines Pensionsfonds, dessen Kapital als Darlehen sür weni ger bemittelte Käuser verwendet würde, während die Zinsen für Altersverer ung konditionierender Ge hilfen und Versorgung iærer Witwen und Kinder die nen, wäre zu befürworten Die Münchner Kammer meint, daß auch den angestellten Apothetern durch ein derartiges Gefev mehr geholfen wäre, weil alsdann jeder, der eine Konzession erhalte, sicher sein könne, daß Geschäft und Eigentum, das er sich schaffe, zu sei ner Verfügung bleiben und nicht in späteren Jahren gesetzlich entwertet würden. Ein Gesetzs auf dieser Grundlage dürfte ferner die Beseitigung der Real- und radizierten Rechte unschwer.erlnbglichen, so daß es alsdann in Bayern nnd im ganzen Reiche nur eine Art von Apotheken gäbe. Jm übrigen machte München sgleich verschiedenen andern Kammern für den Fall der Aufrechterhaltung des Entwurfs eine Reihe von bestimmten Abänderungsvorschliigen. Regensburg betonte, daß es den Entwurf grundsätzlich ablehne, ihn besonders vom Standpunkt der bayrischen Apotheker für unannehmbar halte und auch vom Inedizinal-poli zeilichen Standpunkt erhebliche Bedenken gegen seine grundlegende Tendenz erheben müsse. Der Hessische Apothekerverein betonte einstimmig, es sei das in Hoffen bestehende System der Gemeindeapothelen dem System der preußischen Personalkonzession weitaus vorzuziehem es möchte also bei der Neuregelung aus die hefsischen Verhältnisse gebührende Rücksicht genom men werden. Die Apothekerkammer für die Rhein provinz endlich bezeichnete einstimmig den Entwurf als unannehmbar und geeignet, den deutschen Apothe kerstand schwer zu schädigen. Pressestimmcn zur sächsischen Wahlrechtsrcform. Wir geben heute zwei weitere Acußerungcu liberaler nichtsächsiicher Blätter über den Regierungs cntwuri wieder, die in ihrer Kritik nicht zurückhalten, dabei aber in wohltuendem Gegensatze zu den von Sachkenntnis völlig ungetrübten Auslassungen des Itßtetrliner Tageblattes« stehen, die wir gestern zi e en. Die »Frankf. Ztg.« schreibt: Nach alledem kann unsern vollen Beifall nnr eine der von dem Graer Hohenthal vorgesehenen Maßnahmen finden: die Einführung des Propor tionalfystems für die allgemeinen Wahlen. Wir werden auf diesen Punkt noch zurückkommen. Jtn übrigen werden alle weisenßetrachtnngen, mit denen man die Pluralstimnien nnd die Wahlen durch die Kommunalverbände motivieren will, nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich hier lediglich um Ver suche handelt, dem allgemeinen Wahlrecht seine Krallen ausznziehem Bei den Unmündigen ist es die philisterhafte Angst vor dem vaterlandsfeind lichen Umfturz und dem ungemütlichen Zukunfts staat, bei den Reiferen die Furcht des beatus possi dens vor den Lasten eines ehrlichen sozialen Fort schritte-, die siir ·iolche Halbheiien empfänglich machen. Und doch wird den sächsischen Konservativen, wie wir sie kennen, selbst diese Halbbeii noch zu viel sein. Es fragt sich, ob das sijchsische Volk es sertig bringen wird, dieser Partei Herr zu werden. Wie das etwa möglich wäre, hat kürzlich die ~Köln. Zig« angedeutet, indem sie schrieb, die oorberrschende Stellung der sächsischen Konservativen könne nur gebrochen werden durch ein Zusamniengehen des ge samten bürgerlichen Liberaliömus mit der Sozial demokratie. So schreibt ein siichsischcr National liberaler; man kann daraus ersehen, wie sich die Stimmung in Sachsen geändert hat. Ohne schwere politische Kämpfe wird die Vorlage des Grasen öohenthal nicht erledigt werden; es stehan hoffen daß sie zu besseren politischen Zuständen in Sachsen führen werde. Der ~Hannov. Kurier-« urteilt: Bedauerlich an dem Entwurf ist die Beim-hal tung der indirekten Wahl fsiir 40 Abgeordnete; da durch wird der ganzen Reform ein zwiespiiltiger Charakter verliehen und ferner wird dadurch das politische Getriebe in die Genieindeoerwaltungen ge tragen. So sehr nun auch eine durchgreifende »Poli tisierung der Gesellschaft«, um mit Laiuprecht zu reden, erwünscht ist, so wenig glücklich ist der Ver such, damit bei den Gemeindeverwaltungen anzu fangen. Es wird die Gefahr des Erwachens eines- Kantiinligecstes in hohem Masse heranibeskhworen, und schon uni deswillen wird gegen diesen zweiten Teil der Skizze des Grafen Hohenihal Einspruch zu erheben sein. Im ganzen aber bedeutet der Entwurf nach den vorläufigen Andeutungen des Ministers einen guten Fortschritt gegenüber dem bisherigen Wahlgesetn Die Diskussion in der Presse beginnt bereits lebhaft einzusetzen; auf nationalliberuler Seite isi man gern bereit, aus Grund der hier ent- Lvickelten Reformgedanken das neue Gesetz ausziH auen. i Politische Uebersicht. Deutfchcs Reich. Kaiser Wilhelm nnd Albert von Monaco. Aus gntunterrichteten Hoskreifen teilt man uns mit, daß der Meldung des· «,,B. T.«, wonach Kaiser Wilhelm demsztirsten fein Erscheinen bei der Einweihung des Instituts für Meereslunde in Monaco zugesagt habe, flein Glauben beizumessen ist« Man hält es dagegen siir sicher, dafz der Kaiser schon im kommenden Winter auf feiner Besitzung auf Corfu Aufenthalt nehmen wird. Es ist wahrscheinlich, daß er die Reife dazus benützt, dem Könige von Spanien, sowie dem Fütstenl von Monaco feinen Gegenbesuch abzustatten. ! Verbesserungen der Tarilreform. Aus wohl unterrichteten Kreier wird uns berichtet, daß im preußischen Eisenbahnminifterium eine weitere Um wandlung zufchlagspflichtiger Schnellziige in Eil züg e lohne Zuschlag) in Aussicht genommen worden ist. Die Meldung, daß schließlich etwa nur IF; aller Schnellziige mit Zuschlag bedacht sein werde. ist aber unzutrefsend. Boraussichtlich wird nicht einmal die Hälfte davon befreit werden. Bezüglich der Nach richt, daß der Betrieb in den Speifewagen in Zukunft vom Staate übernommen werden solle, können wir mitteilen, daß dies gänzlich unzutresfend ist« Ge plant ist, sämtliche Schnellzüge, soweit dies nicht schon geschehen ist, mit Dgsugswagen zu versehen, so dafz für den Zuschlag die Beauemlichleiten des D-Zugesl geboten werden· sinnt-sent- Pa Dresden und cowrten man-nich sc M» pro Quark-n .sc 111. N caus, durch untre Provtnksillalen mvnatltch II II» eure Duatkal LI Mk. frei can-. Mit der Beilage »Das et Jlieseudteschcldlätäek bpdw Zweit-z 15 Pfi miehr. m en an un en eut en no on cm Postvezng «W A umwu- 60 PHM Quart 206 MI. wit.Dk.Fc.BL « Z , 82 « « 246 Ja Destme « Z . THE-. , , tzgsr. Fa- die·Schw-c, : F : Ysgz FI-. : : VIII-. « Dach Fern Inslfnde per dteuzsanb«pto Jst-sc 1 MI. « Eiue neue Auflage des Petersprozefsee. Wie die ~Miinchner Nenesten Nachrichten-« melden, haben heute . abend am letzten Termin sowohl Dr. Peter-s wie Redakteur Gruber Berufung gegen das Urteil im Petersprozeß eingelegt Ein catholischer Protest gegen den Judex. Wie aus Rom gemeldet wird, veröffentlicht eine dort er fcheinende hektographische Korrespondenz, die »Got rispondenza Romana«, Volletino d’Jiiforttiazioiii, An gaben über eine geplante deutsche Laienorganifation in Verbindung mit einer an den Papst zu richtenden Petition in Sachen der Inder-frage Die betreffende Petitiou soll, behauptet die ~Corrispondeiiza:)ionmna«. absichtlich so kühn gehalten fein, daf; der Papst sie ab lehnen müsse, woraus der ~.Bi·atholiskhe KulturbunM idies der amtliche Name) aus dem Hintergrund ber vortreten und ossen die Versiingung des natholizigss nius proklamieren werde. Der Bund sei nach frei maurerischeni Vorbilde organisiert. Er baue sich auf dem System des unverbrüchlichen, absoluten Schwei gens anf. - Priester werden aus verschiedenen Grün den nicht als Mitglieder ausgenommen, aber ihr Rat werde gern gehört. Der Bund suche übrigens nur solche tiatholiten zu werben, die die Liebe zur Kirche über alles senten. Der Vatikan, heiszt es, habe be reits Emisiiire nach Deutschland entfandt, unt eine Untersuchung einzuleiten Das Organ der- Kultur bnndes sei die Reuue ~·swchland«, nnd die Leiter des Bundes seien Baron Oertling i!?t; Landtagsabge ordneter Schmedding, Tr. HompeL Justizrat Oellrath und Universitiitsprosessor Schwering - Die Bundes leitung hoffe, eine Andienz beim Papst durch Ver mittlung der österreichischen Botschaft und der bah rifchen Gesandtschast zu el«wirt«en. Tiefe wunders baren Enthiillungeu wurden, berichtet der rümische storrefpondent des »V. T.«, oon der gesonnen römi schen Presse in langen Spalten abgedruckt; sie be dürfen aber sicher der Bestätigung obwohl die »Car rispondenza Roinana«, wie gefagi, dem Vatikan nahe steht nnd ihre Nachrichten häufig auch non dem- offi ziellen ~Osservatore d)iomano« zitiert werden. Auch über den neuen ~Shllabus« wird einiges bekannt; die Vorarbeiten seien so weit fortgeschritten, daß laut ~Corriere" die Veröffentlichung im Laufe des- August wahrfcheinlich sei. Ter Syllabus werde durch eine Enznklika eingeleitet werden. Der erste Teil des-· Briefes zählt die verdammenswerteu Osrrtiimer aus, der zweite widerlegt fie, der dritte verdammt sie. Man erwarte im Vatikan bestimmt, daß der Sollabus der modernen Richtung nnd den neuen Theorien. die im Klerus immer mehr nm sich greifen, den Gnadenstoß geben werde Na, na! Der Rückzug ders- Generalifsiuius. General tunc .Liebert revoziert und denreziert wegen seiner abfälli ’gen Aenßeruugeu über die Disziplinargerichte, die seinerzeit Peters abgeurteilt haben. Seinem Leib blatte. der »Poft«, sendet General n. Liebert folgende Erklärung: »Mit Staunen lese ich soeben in den »Leipiger Neuesten Nachrichten« vom 8. d. M. eine Jleußerung die mir über den MünchnerPeterssProzeß in den Mund gelegt wird, nnd die mit dem Satze be ginnt: Ich weifz wohl, was auf meine Kritik des Ur teils des Disziplinarhofes folgen wird . . . Ich er kläre hiermit, daß die gesamteAenszerung frei erfunden ist, und daß ich mit meinem Gutachten vor Gericht keinerlei Absicht verbunden habe. Ich habe in freier Rede meine Ansichten entwickelt, und dabei ist mir der Ausdruck über »die Art der Urteilssindung« bei dem Disziplinargcrichtshos über die Lippen gegangen, dessen Schärfe ich bedauere. Jch stand unter dem Ein druck des Verleiens der beiden Urteile und kann nicht leugnen, daß diese verblüsfend ans mich gewirkt hatten, da sie alle eigenartigen asrikanischen Verhältnisse aus schaltet-u« intinentale oder nationale Industrie? Von Andrew Carnegie. Nachdruck verboten. Wir hören von ungeheuren Industrievereinigum zu Lande und zu Wasser, aber die Vereinigung 45 Staaten, die die amerikanische Union bilden zum Teil größer sind als die vereinigten König che, verspricht Europa in der Herstellung vieler pelartikel einzuholen nnd stellt fchon jetzt einen ikel von höchster Wichtigkeit in größerer Menge als die übrige Welt zusammengenommen Das eine Tatsache, deren folgenfehwere Bedeutung ropa zu denken Anlaß geben sollte. Wenn erikas Bevölkerung weiter so steigt wie bisher, nn wird es noch zu Lebzeiten manches unter uns e»Bevölkerung haben, die der von Europa mit sschluß von Rußland gleichkommt «Der Einfluß eines geeinten Kontinents auf die neren und getrennten Nationen der Welt ist schon rall zu spüren. Europa sieht seine Kunstschätze, ne Schiffahrtsliniem seine Finanzzentrale nach dem en Lande überfiedeln, wie es schon das Primat in r Industrie, im Reichtum und im Handel errungens It,»unter dem Gesetz der Schwere, das überall regiert, lbit aus dem Gebiete der Literatur. Aus ein kcmplar der ~Encnclopädia Britanniea« im alten Mör, im Publikationslande, kommen acht Exemplare « der neuen Heimat. Die Mannfaktur des neuen indes dringt in das alte Land ein nnd konkurriert it ihm auf dem Weltmarkte. Diese Tatsachen sind t Aufmerksamkeit der Nationen nicht entgangen, Ukvpa ist aufgeregt über das, was ihm in der Zu- Llsst noch droht, und sucht ietzt ausgleichende Kräfte entdecken Der erste notwendige Schritt auf diefem end-ist« die lzwei Kontinente zu vergleichen und die rschiedenen Tatsachen festzustellen, die eine so furcht kC Gefahr hervorrieer. Wir wollen Europa und Amerika als zwei Ein lten«gegenüberftellen - Kontinent gegen Kontinent Die Gegensätze find ungeheuer. Erstens: Europa sieht aus wie ein bewaffnetes Ildsagen Jedermann muß jahrelang cZeit und theitskraft dem Militärdtenft widmen, un«d das ift Oh- Wit entn men den interessanten United dem morgen icheinendenegefi der neuen Wochen tM Jst-mark mit Itsktictlou des Verlaut- M nicht nur unproduktioe Arbeit, sondern auch für den Staat sehr kostspielig. Naher 9 Millionen Männer sind zum Militärdienst eingezogen. Die amerikanische Union hat ihrerseits nur eine Armee von etwa 66000 Mann, und es gibt dort keine Mlitärpslicht. Amerikas Männer stehen in der Industrie, nicht in der Armee, und sie vermehren unaufhörlich den mate rielleu Reichtum ihres Landes. Amerika wird sogar direkt reicher durch die Wirkungen der Militärpflicht in Europa. Man vergleiche die geringe Zahl der Schlachtschisfe, - Kreuzer und sisüstennanzerschisfe Americas mit der Europas. Es würde schwer sein, die Wirkung dieses Gegensatzes aus die industrielle sEuttvicklung der beiden Kontinente zu überschätzen » Zweitens: Amerika ist eine wirtschaftliche Ein heit, im Frieden mit sich selbst, und hat keine Angrifse von seiten seiner Nachbarn zu fürchten; nicht einmal von Europa, weil dieses von Amerika mit so vielen notwendigen Lebensmitteln versorgt wird, daß eint Stillstand in der Zusuhr amerikanischer Waren nach Europa nicht nur Teuerung, sondern wirkliche Hungersnot hervorrufen und Europa dadurch zum Frieden zwingen würde. Aus diesem Grunde hat seine Industrie eine unerläßliche Bedingung zur Ent wicklung: Friede und Sicherheit In Europa fehlt sie aber, denn es ist in seindliche Lager gespalten. Daß diese ungeheuren Rüstungen nicht ins Unermeßliche wachsen können, ist klar. Eine Explosion muß er folgen. Und daß man mit dieser drohenden Tatsache rechnet, kann man ebenso klar ans den Maßnahmen ersehen, welche die Nationen ergreifen, um sich vor den Folgen derselben zu schützen. Wenn die Herrscher und Staatsinänner nicht die unvermeidlichen Folgen dieser Rüstungen über ihren Häuptern sähen sdieses Damoklesschwerts, so würden sie sieh nicht io vorbe reiten, ihren möglichen Wirkungen zu begegnen. Es ist für die Jndnstrie unmöglich, sich unter dem Schat ten dieser furchtbaren Kataftrophe befriedigend weiter zuentwiekelm und ehe diese Gegensätze nicht aufhören, ist eine auch nur annähernde Kräftegleichheit zwischen den Industrien der alten und neuen Welt uner reichbar. Drittens: Der Amerika-text hat, da fein Kvniis neni weniger als 80 Menschen pro Quadrqitneile (engl.) zählt, eine beständig sich vergrössernde heimische Nachfrage, die ihn zur Ausdehnung feiner Unten nehtnungen zwingt, und dic ihn auch zu kostspieligen Verbesserungen nnd zur Annahme neuer Verfahren bereit-unt Er bat auch einen ewigen Kontinent unter einer Regierung. Er kamt seine verschiedenen Werke in den Zentren der einzelnen Märkte errichten. Wenn irgend ein brauchbarer Stoff sich in dem einen Staate befindet, etwas andres in einem andern Staate, wenn es wünschenswert ist, für einen Teil eines Fabrikationsversahreng hier und dort Werke zu errichten oder Schiffe zu bauen oder in irgend einen Teil des weiten Landes Eisenlsahnen zu legen, so geht er ohne Zögern daran. Er fürchtet kein Daztvischenkommen eines andern Angebots, einer seindlichen Gefandtschaft oder nationaler Antipathien ~Kein abgesperrtes Utiva schränkt Kräfte ein«, der fast unbegrenzte Kontinent ist sein Feld, alle Märkte stehen ihm offen, frei von jedem Zoll. Seine Unter nehmungen sind frei von Anfang bis zu Ende. Die Folge ist, daß die einzelnen Industrien in den Vereinigten Staaten ganz uatürlicher Weise nach den Gegenden sich ziehen, die sich am besten für fiel eignen. Da gibt es keine Schranken für freie Aus wahl. Die besten Plätze können ausgesucht werden für die Ansammlung für Rohmaterialien oder Halb fabrikate siir die Fertigstellung der Waren. Kurz, überall herrscht freier, uneingeschränkter Handel: die selben Bedingungen, dieselben Gesetze, dieselbe Flagge und dieselben Märkte überall auf einem entwick lungsfähigen Kontinent Und das vermögen nnr die jenigen in seinem vollen Werte zu schätzen, die im industriellen Leben erfahren sind. Der europäifche Fabrikant findet fiir eine solche mannigfache Ausbrei tung feines Geschäfte manche Hindernisse: Der Kon tinent ist in feindliche, kriegerische Staaten geteilt. verschiedene Gesetze und verschiedene Verwaltungen; Zölle herrschen an jeder Grenze, nnd die Kriegsfnrcht droht überall. Er ist fast gezwungen, feine Kapitals anlage und feine Fabrikation anf fein eigenes Land und seinen kleinen Jnlandmarkt zu beschränken- Giner der vielen einschneidenden Vorteile, die die Industrie in Amerika von der politischen Einigung bat,.ist, daß die große Nachfrage im Inland nach einer Ware von einem vereinigten Volke gewisse fest iftehende Formen erzeugt, auf die Herstellung des Besten hinarbettet, was den Fabrikanten veranlaßt, spezielle Maschinen aufzustellen und sie ausschließlich eiu einziges Muster arbeiten zn lassen. Elektrische, Brücken- und Hafenbabnem der eine oder andre Zweig von Maschinenanlagen haben ganz be stimmte Formen sStandardformeni angenommen. Wenn daher zumßeisdiel eine Brücke in großem Maß stabe sofort in tosend einem Teile der Welt, in siegt-p lten oder Indien« gebaut werden soll: Amerika ist dar auf eingeriihtet Der Stahlfabrikaut hat seine Ab teilung für Brückenkonstruktivnen und Brückenban Alles wird von Spezialisten gemacht, die ihre Sache besser verstehen, als irgend ein Ingenieur im allgemei nen es verstehen kann· Tie erforderlichen Sonder pliiue fiir die Standardbriicke werden gemacht, und die Arbeit kann sofort beginnen. Wohlgeuierkt, der Stahl sabrikant ist anch der Brückeubaminternchmer, und das ist ein wesentlicher Punkt. Die Brücke kann wahr scheinlich schon dem Verkehr übergeben werden, bevor der europiiische Jugenieur die Pläne veranschlagt und der Brückenkonstrukteur mit dem Stahifabrikanten ab geschlossen hätte. Eine neue Brücke in Europa ist eine Neuschöpfung an der verschiedene besondere Unter nehmer beteiligt sind; in Amerika wird sie nach fest stehenden Muftern, die aus der Erfahrung hervorge gangen find, von Anfang bis zu Ende von demselben Unternehmer hergestellt- Ju einein höheren oder niedrigeren Grade herrscht dieses Prinzip bei der Herstellung der bauptsächlichften Artikel, wofür Amerika gegenwärtig der größte Pro duzent ist. Einer der fiihrendcn englischeanduftrielleu erzählte mir einmal, daß er gezwungen war, feine aus wärtigen Märkte und schließlili das Geschäft selbst aufzugeben: der amerikanische Fabrikant hatte ihn aus dem Felde geschlagen. Während dort drei- oder biet hundert Mafchinen für die Nachfrage der Saifon ge nügten, hatte sein amerikanischek Freund 7000 im Be trieb. Wieder der Zug ins Große Diese Produk tionsmenge führte zu antomatifchen Maschinen für jeden Prozeß der Herstellung Wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, waren 22 Arbeiter iu England und nur 2 Arbeiter in Amerika bei einem und demselben Prozeß beschäftigt. Das heißt, die Maschine tat die Arbeit für 20 Mann. Warum nimmt man das nicht an? Weil die heimische Nachfrage zu gering ist und diese Nachfrage überdies noch dem amerikanischen Konkurrenten offen steht. Um in der Industrie, in der Jsinanzwelt oder im Handel den ersten Platz zn behaupten, müssen sich die kleinen Nationen mit andern verfchmelzeu und ge deihliche Glieder einer sstoßen vereinigten Macht wer den. Einst war das enschengefchlecht in Nationen geteilt« von seht ab in Kontinente Man lege sich einmal die Frage vor: Wenn Ame rika zusammengesetzt wäre ans lauter kleinen, unab hängigen, aufeinander eifersürhtigen Staaten. wie Europa es heute ist« wo eins das andre fürchtet und bis auf die Zähne bewaffnet seinerseits einen Angriff
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