Mit scheuen Blicken mißt sie immer wieder die Entfernung, die sie noch von ihm trennt, und dabei sieht sie, wie er sucht und sucht, sein Haar in die Stirn verweht, den Mund ein wenig offen und die blauen Augen weit aufgerissen. So suchend, läßt er den Strom der Menschen an sich vorbei. Sucht er eigentlich sie? Wenige Schritte von ihm entfernt, heftet sie sich an die Fersen eines Mannes, dessen breiter Rücken sie vor Antonins Blicken fast völlig verdeckt. Fast ist sie auf diese Weise durch geschlüpft, als eine Mädchenstimme ihren Namen ruft: „Marie! Hallo, Marie!“ Das Mädchen, das mit ihrem Burschen drei Meter hinter ihr läuft, möchte anscheinend, daß Marie sich umdreht und ihren hübschen Begleiter sieht. Deshalb ruft sie nochmals: „Marie!“ Marie zuckt zusammen. Als sie sich vergewissern will, ob Antonin ihren Namen überhört hat, begegnen sieh aber ihre Bliche, und nun weiß sie, daß er ihretwegen hier wartet. Sie wendet rasch das errötende Gesicht ab und winkt der Freundin zu, um an ihm vorbeizukommen. Dennoch fühlt sie, als sie dicht neben ihm in der Menge vorübertreibt, wie er sie bittend anstarrt. Sie ist überzeugt davon, daß er ihr nachkommt, aber sie tut, als sei es ihr gleichgültig. Nur gegen das frohe Gefühl, das plötzlich ihr Herz erfüllt, kann sie sich nicht wehren. Wie gut war es doch, daß er sie noch in letzter Minute entdeckt hat. Freude durchströmt ihren Körper, während sie nach rück wärts auf die Schritte lauscht. So möchte ich bis ans Ende der