Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190704113
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19070411
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-11
- Monat1907-04
- Jahr1907
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- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1907
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sing-ent- s- Me Leu-Mc Mut für Dresden-und Latone s is- tnk usw« so q· site das aus-m u 11. Tab-acu » M Die We Nellamezeilc für Dresden und Um- W l st» für auswärt- l,so 111. Bei Wiederholunqu »s- MMUI Mit trachten-ti- Thissresebübteu UN. Heute von Märts werden unt gegen Icmuöbezahlum W sit das Erscheinen an bestimmen Tagen und aq- Ivitd M W. cela-Wicht Aufgabe von W mule Unire Dust-net und auswärtigen wisse-, sowie Mich- Imcwcwedmonen m Jus und Ausland nehmen Inn-mer zuOrigmalpteisen u.-quattenan. Diese Nun-mer umfaßt 18 Seiten. Rum- stehe seiten 17 und IS. » » Neue Reichssteueru? Das Fragezeichen ist eigentlich überfliiifig Daß W Reichsstenern in absehbarer Zeit wieder fällig ins werden- iit ganz unzweifelhaft Es fragt sich ledig s U wieviel nnd welcher Art von den verbündeten « Negiernngen verlangt nnd oom Reichstag werden be pilligt werden. Schon die sogenannte Reichsfinanz- Mem des vorigen Jahres. die gegen 180 Millionen met nener Reichbeinnahmen durch Steuern bringen spqu aber infolge des Fiastoö der Wartenftener nicht W fv viel bringen wird, blieb mit reichlich G Millionen Mark hinter dein damaligen Bedürfnis zurück. Für das eben heginnende Rechnungsiadt lw übersteigen denn quch die Manikularbeiträge die zu ihrer Deckungs dienenden Ueberweiiungen um den erheblichen Betrag von mehr als 57 Millionen Mark. Damit ift die Grenze von AK Millionen Mart, die nach dein letzten Finanzreformgefetz den Bundesftaaten einstweilen zu Hunden sind, wieder nni etwa ssMillionen Mark über schritten. Hieran kommen nun noch die Mehrans qubem die dnrch die geplante Erhdhung der Reichs beanttengehälter ins Betrage von ungefähr 80 Mil lionen Mark entstehen werden. Das würden bereits gegen 63 Millionen Mark fein. die durch Grichließung neuer Reichdstenerquellen zu decken wären. Hierzu würden dann noch in naher Zeit nicht unbeträchtliche Mehransgnben für Heereds nnd Marinegwecke hinzu treten, fo daß demnächst mit einer Ergänzung der im vorigen Jahre vorn Reichstage bewilligten neuen Steuern um lw bis 150 Millionen Mark zu rechnen fein dürfte. Hierin find bereits ungefähr 20 Millionen einbegriffen, die nach der ooriåbrigen Finanzreform vom Rechnungsjahre 1908 ab regelmäßig für die Til. guan der.Reichsichnld in den Etat eingestellt werden mti en. - . Daß es ein überaus schweres Stück Arbeit sein wird, nene Reichdsteuern ausfindig zu machen, die im jetzigen Reichstage eine Mehrheit finden werden. liegt auf der Hand. Im vorigen Jahre war für die Regie rung die Sachlage insofern einfacher und bequemer als sie damals meist mit einer großen Mehrheit, be stehend aus Zentrum. Nationalliberalen und den bei den konservativen Parteien. zu zählen hatte. Nun mehr scheidet das Zentrum aus, da es Ghin-erstand lich diese Gelegenheit benutzen wird. um der Regie rung Schwierigkeiten zu bereiten. Die Regierung wird daher auch in diesen Steuersragen auf die neue Mehrheit angewiesen fein. und diese hierbei unter einen Hut zu bringen, wird ein ganz außerordentlicheg Kunststück sein, dessen Gelingen man sicb nur schwer vorstellen kann. Die drei freisinnigen Gruppen, dies su dieser Mehrheit gehören. werden selbstverständlich an ihrem bekannten Steuervrogramm festhalten- Reiorm der Branntweinsteuer unter Beseitigung der Liebesgabe und Einsührung einer Reichseinkommeni und Vermögenssteuer. Für letztere sind einstweilen weder die verbündeten Regierungen noch die Konser vativen zu haben. Ebenso wenig würde die Rechte einer Abänderung der Branntweinsteuer in dem an gegebenen Sinne sustimmem macht sie doch schon setzt —- skilcät und 5.50 s und ta peleg. gestickt· Euster I bis 8.50 und 12.50 W sillck s:9O 3.50, 00 15..- s-- 200 18.50 200« 26.- 250 58.- fionate 200 30.-.. 200 37-- 350 70.- Ipichs und Web tust. hlern, hoch bis 25.- : Coteline, 12. ge und Lehne, soo- Unabhängige Tageszeitung. Größte Auflage in Sachsen. - Odequ m Wskfsläftssellt sudMstkshe c. sernsptecherx Reduktion Nr. 8897. Cxxsiedition Nr. 4545, 4571. Verlag MI. : der wahrlich nicht bedeutenden Reform der Manch bottichsteuer Schwierigkeiten Dagegen treten die i Konservativen für neue Steuern ein, die nie und nimmer bei den Freisinnigen Gegenliebe finden wer den: Erhöhung der Steuern aus Vier nnd Tabak- Einsührung einer Dividenden-, ciner Jnseratenstener. Allensalls wäre für eine Reichswehrsteuer eine Mehr heit zusammenzubringen. Sie würde aber höchstens einen Ertrag von 30 Millionen ergeben, also nur ein Tropfen aus den heißen Stein sein und ihren eigent lichen Zweck völlig verfehlen. Ob es dem Reichsschutz sekretiir daneben noch gelingen wird, irgend eine ge heime Steuerquelle zu entdecken, die der Mehrheit ge nehm wäre. erscheint höchst fraglich. Vielleicht entschließt sich die Reichbregierung in der Not zu einem Mittel, da- nahe genug liegt und gerade deshalb nur zu oft übersehen wird. Wir meinen eine erhöhte Sparsamkeit bei der Aufstellung der etatötnäßigen Ausgaben. Gewiß, unumgiingliche nationale Ausgaben müssen und sollen erfüllt werden« und dazu ist das in beständigem wirtfchaftlichen Aus schwunge befindliche Deutsche Reich auch durchaus im stande. Aber darüber hinaus wird seit Jahren an allen Ecken und Enden gar zu sehr aus dem Pollen gewirtichaftet Selbst in Regierungskreisen hat sich die Erkenntnis hiervon längst Bahn gebrochen und man bedauert auch dort. daß die alten Wege der Ein fachheit und Sparsamkeit vielfach verlassen worden sind nnd aus sast allen Gebieten der Reichdverwaltung ein Luxus eingerissen ist, der um so weniger zu recht fertigen ist, ald die ungedeckten Reichsschulden nach dem kürzlich dem Reichstage zugegangenen Bericht der Retchbichnldenkommifsion bereits am 81. März 1906 die unheimliche Obhe von 8548500000 Mk. er reicht hatten. Dazu kommen dann noch die offenen Kredite in höhe von 850 Millionen Mark. Das sind iollte man meinen, reichlich zwingende Gründe zur allergrößten Sparsamkeit die in dem letzten Jahr zehnt in kleinen nnd größerenDingen nicht immer hin reichend geübt worden ist. Der Reichbschabsekretiir allein kann allerdings nach seiner wenig überra n den Stellung - im Gegensatz zum preußischenFingtzs minister- nicht allzuvtel tun, er müßte aber bei seinen Bemühungen, überall auf die sparsamste An rechnung der Ausgaben zu dringen, die unbedingte Unterstützung des Reichskanzlers finden. Natürlich würde damit allein dem Finanzelend des Reiches noch » nicht abzuhelfen sein· Aber wenn aus seiten der Regierung das ernste und eifrige Streben nach Er sparnissem wo sie irgend möglich sind, unzweideutig -1 hervortreten würde, dann könnte sie aus manche un- ’ populäre und lästige Steuer, die doch nicht zu Buch I schlägt verzichten während sie ietzt nach dem Prinzip ; handelt: auch die kleinste Gabe wird dankend ange- ] nommen. « j Das System der kleinen Mittel hat sich aber noch Inie beträer und die Regt rung wird, so sehr sie sich auch dagegen sträubt, dies-Zinnen Erfahrungen, die sie mit der Erhöhung desOrtöportos und der Ein führung der Fabrkartenstesuer gemacht bat, immer von neuem machen. Jst aber durch einc solche unfrei willige Politik der Nabelstiche erst Unzusriedenbeit geschaffen, so ist es für die Regierung nur um so schwerer, selbst sür woblbegründete Vorschläge die Zukl stimmung der Volksvertreter zu erlangen. Deutscher Handelsma. " Der Deutsche Hanidelstag nahm gestern im An « schluß an den bereits erwähnten Vortrag des Stadt rats Kampf liber Weltpostporto einstimmig eine Er . tlärung an, worin eine Herabsetzung des Briefnortos . iiu Jn- und Auslande verlangt wir . Komnierzicnrat o. PsistersMünchen sprach dann über Eisenbahnper kehrsordniing. Hieran crstaltete Geh. Kommerzien rat Mcndelssohn Bericht über das Bdrsciigesetz und beantragte, das Bdrsenregister zu beseitigen, dicUnter sagung des Bdrsenterminhaiidels in Anteilen von Bergwertss uiisd Fabrikantcrnehmungcn, sowie in Getreide- undMühlenfabrikaten wieder aufzunehmen. Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Weiter sprachen noch Kommerzienrat Weriier-Hanno ver über Kvlonien und Syndlkus Schloßmachcx- Osfenbach über das Thema Zeichenschutz. Damit waren die Verhandlungen des Deutschen Handels tages wider Ermatten schon in einein Tage beendet. Jn den Ausschuß wurden dann gewählt: Baute- Bochuni, Bähr-Gotha. Steinhof-Barnien, Weil-Bran denburg GerlachsMemeL Herz-Pofen, Jung-Eida seld, checkenbach - Nürnberg, Schüller - Bat-reach Vo g e l - C h e m n i h, Vogel-sang-Miinsier und Wil helm-Görlih. An die Verhandlungen schloß sich ein Festmahl an, an dein Fürst Blilow, der erst gestern sriih die Rückreise von Rapallo angetreten hat, diesmal leider nicht anwesend sein konnte. Wir teilen dies vom Reichskanzler in einem Schreiben zum Ausdruck ge-I brachte Bedauern durchaus- da wir gern gehiirt hättenJ wie sich der ,agrarische Reichskanzler« von neulich ietzt gegenüber den Vertretern des Handels bezeichnet hätte. Wußte er doch im Februar vorigen Jahres so hübsch den Vertretern beider Stände Angenehmes zu sagen. Und diesmal wäre es doch noch leichter für ihn gewesen, denn er wünscht doch nicht allein selbst eine Paarung zwischen den Konservativen sder Land wirtschaft) und den Liberalen ldeni Handels, sondern er erklärt als nächftliegende Ausgabe für denPolitiker ;,,Die Forderung des Tages«. Da war also doch nn lbedingt eine Rede fällig. Das hat der Chef der Firma Biilow auch selbst empfunden, denn er hatte seinen Prokuristen von Tschirstbsky mit seiner Vertretung beanstng Der sprach sa auch ganz nett, aber es war doch nicht der Chef selbst, der redete, und deshalb hatten seine Worte auch nicht die programmatifche Bedeutung, wie eine Kanzlerrede sie - biitte haben sollen. Es waren mehr oder· weniger Phrasen konventioneller Höflichkeit, die Tschirschky vorbrachte Er betonte. daß ihm seine bisherige Laufbahn es ermöglichte, regen Verkehr mit weitausschauenden Kaufleuten zu pflegen, von denen er schon manche wertvolle Anregung erhalten habe. Ohne eine Lobeshymne aus den deutschen Handel an stimmen zu wollen« freue es ihn, bei dieser Gelegen heit aussprechen zu dürfen, daß er in seinem verant wortlichen Berufe jederzeit den Interessen des deut schen Handels ganz besondere Fürsorge angedeihen lassen werde. lßravoU Die Rede klang aus in einem Hoch auf den großen deutschen Kaufmann Lebhaficn Beifall fanden die Worte des Reichs bankpräsidenten Dr. Koch, der sein Hoch auf den Deutschen Handelstag und feinen hoc-verehrten Prä sidenten ausbrachte Er wies in humoristiicher Weise auf die gegen die Reichsbank in der ledien Zeit er hobenen Vorwürfe hin, die von den Gegnern unsrer Währung erhoben worden sind. Wir lebten ietzt in einer schweren Zeit, in einer Zeit zwar großer wirt schaftlicher Blüte, deren Schattenseite indessen, die Geldlnappheii, uns auch nicht erspart geblieben sei. Die Reichsbank werde so viel als möglich alle diese II Dresden und Vorm-ten moaamch 111 If» pro Quoml W 111. frei Don-, durch uner Provinz-Fulaleu monatllq s ji« pro Otto-tot Ud 111. frei Dous Mit der Bello-e rechter Fliege-de Mitte-« pro Monat ld If mehr. nahe u m Deutschland und den deutschen Kolouienz z a Ausg. A monotL 69151..pcoQuart. 2.06 Mk. sm.D-.Fi.«ou « B « 82 . . Ue . so Deinen-Ungarn , A . 1.40 Ze» . « Ussr. Fa Wem-c ' R · ZEIT-s- « ' THE-111 r e , .. .UIB.·1.00«.2. Eos-» Nackt dem Auslande ver Meuzbond vro Woche l Mk. Schwierigkeiten zu überwinden suchen, daß aber dieses durch eine Aenderung der Bankversasiung SC schehen könne, wäre, wie schon mehrfach auseinander gesetzt worden, unmöglich· Dr. Koch erklärte, das ie Reichsbank die Interessen aller Berufe und Stände nach Möglichkeit zu fördern trachte, aber der deutsche Handelsftand stehe ihr doch am nächsten- Damit war die Zahl der ofsiziellen Reden zu Ende, aber die Feftvcrfatnmlung war damit noch nicht befriedigt. Ganz spontan äußerte sich aus allen Seiten der dringende Wunsch, noch den Kolonialdirels tor Dernbura zu hören. Immer lauter und dringen der wurde der Rus: «Dcrnburg! Dcrnburgl«, bis endlich Kolonialdirektor D e r nbn rg sich erhob und unter gespannter Aufmerksamkeit der Versammlung das Wort ergriff. Er verwies einleiteud auf den I. Januar d. J» an dem er von derselben Stelle aus über die Aufgaben gesprochen habe, zu derenLösuna ihn das Vertrauen des Kaisers berufen habe. Der deutsche Kaufmann sei sich immerhin bewußt, daß er nicht als ein Pionier desGelderwerbs, sondern als ein Pionier der deutschen Ideale in den Fiolonien zu wirken habe. »Wir wollen dasLand, das wir nunmehr durch deutsche Anstrengunan und dentsches Gut erworben haben, durch die Arbeit unsrer Berufskollegen fruchtbar und ertragreich machen. Was wir erreichen, besteht darin dafz wir ein Wahrzeichen aufrichten, daß deutscher Fleiß und deutsche Arbeit auch in den Kolonien zu finden sind. Wir wollen und werden als deutsche sMänner in dem Matrimoninin, das wir nun einmal shaben, zielbewußt das daraus machen, was daraus zu machen ist. Was mit Arbeit, Fleiß und Fähigkeit gemacht werden kann, das wird auch gemacht werden« die oereinigtr kominerziclle Intelligenz, die durch den Deutschen Handelstag repräsentiert wird, wird es daran gewiß nicht fehlen lassen.« Mit einem Hoch aus den Deutschen Handelstag schloß Sisolonialdireitor Dernburg seine Rede, die unt stürmischem Beifall ans genotmnen wurde. Ein Jahr Koulitionstcgierung. Von unserm Bndapefter O-Korrcspondeittcu. Budapcft, 9. April Ein Jahr ist verflossen seit der Ernennung des unsatistheu Koalitionbminiiteriums. Sie erfolgte, als die Krone Anstand nahm, die letzten Konsequenzen aus dem Experiment Feieroary zu ziehen. Der ver fassungsmäßige Termin sür die Ausscheeibung der Neuwahlen in den Reichstag war gekommen und sür diese brauchte man ein neues Ministerium. Die Führer der Koalition wurden zu Ministern ernannt unter dem Präsidium des Präsidenten des Verwal tungögerichtsboses Alexander Wekerle. Das Kabinett war so zusammengesetzt, dasz die Majorität seiner Mit ; glieder aus den 67er Parteien cntnonnnen war, wäh rend die Minorität der Richtung von 1848 huldigtc. Die neuen Männer schlossen mit der Krone eine Ver einbarung, den sogenannten »Pakt«, der ihre Aus gaben präzisierte. Alle Versassungswidrigkeiten sollten beseitigt, die Rechtskontinnität also wiederhergestellt werden, an die Stelle des Exlexzustandes sollte die Budgetbewilligung einschließlich der Ratcn fiir die Rüstungskredite treten, das bisherige Nehmen kontingent war zu votieren, die Handelsoerträge mi den Auslandsstaaten nachträglich zu genehmigen, die Quotendeputation und die Telegation zu wählen, eine neue wirtschaftliche Vereinbarung mit Oesterreich nnd die Wahlreform aus Grund des allgemeinen Stimmrecht-s zu machen. Das Kabinett hatte die Regierungstätigkeit, wie Wekerle selbst in seiner Rede vom 11. April v. J. vor den koalierten Parteien er klärte. ans der neaebenen stantsreklitlirlien Grundlaan Attpckuauifche Schätzcs Bot miser-I R- Wssorrelpoudeutew - Berlin, 9. April. In dem Erzählungskreiö fiit die männliche Jugend, in den phantnstischen cintiikmerbiichern spie en die sagenhaften Schätze der Jnta eine große Rolle, jener Herrscher, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts das gewaltige peruanische Reich begründeten und es sur Blüte hoher Kultur führten, bis die Spanier unter Pisarro es 1581 und 32 mit roher Gewalt er-; oberten und die sanfte, sriedltebende Bevölkerung ausam unteriochten. Pera wurde zum spanischen Fisektinigtuw und die neue Regierung verstand es, sit vernichten, was siins Jahrhunderte ausgebaut hat ten. Der hochentwickelte Ackerbau, die Gewerbe der Inkazeit gingen zugrunde. die großartigen Handels ftraßen über die Gebirge, die genial angelegten Oasserleitungen oersielen, der Verkehr mit dem Aus lande war gänzlich untersagt, der im Innern in die engsten Fesseln eingeschnürt, und so versank allmäh ggiüdie alte Herrlichkeit fo gingen ihre Zeugen in mater. Erst in unsern Tagen haben etsrige Forscher wieder versucht. uns mit Sitten und Gewohnheiten der Peruaner vertraut zu machen. und da die Leben den nicht mebr zeugen konnten. so wandten sie sich an die Toten. Reiß und Stühel nahmen aus dem Gräberfelde von Ancon bei Lima systematische Ans grabungen vor, die von schönstcm Erfolg gekrönt’ waren und ein überraichend reiches Ergebnis hatten. Sie verschafften uns einen umfassenden Einblick in Handel und Industrie-, Kunst und Kunstgewerbe, Ptäuche und Anschauungen des Jntareiches, Fid esser denn ie können ioir heute ermessen, einen ie Heringen Ruhniestitel die Spanier sich erwarben, als sie diesem mächtigen Reiche ihren mächtigeren Willen aufzwangen. Wie die alten Peruaner lebten, welcher Geräte sie sich für ihre täglichen Verrichtungen bedienten, darüber und noch über vieles andre gibt uns eine Nudftellnng interessanten Ausschluß, die das Museum für Völkerknnde jetzt im Lichthofe des, Königl. Kunst- Acwerbemufeumlz veranstaltet Was hier gezeigt Wird. stammt durchweg ans Gräbersundems aber da die alten Peruaner ihren Toten alles das initgaben, VII Wert und Bedeutung fttr lie hatte. ais tie noch u. 9.50 J l4c- 111 ft. Muster. Es 8.50 Lis 100- [4123 breit, r altgold. I halben tagt-r Lade-U im Lichte wandelten, so sehen wir hier, wie sich Er Dasein von der Wiege bis zur Bahre abspielie. S fehlt nichts. was der Haushalt und was die Familie erfordern; sogar Spielzeug von der mannigfaltigsten Art, darunter auch Puppen mit vollständiger Aus iteuer. ist vorhanden. Schmuckacgenftände und Toilettebedarfsariikel find sehr reich vertreten. Sie sprechen für die erstaun liche Fähigkeit der Peruaner in der Metallbearbei tung, und all diese Gewandnadetn, Arniivangem Kämme, Ketten, Natenringe find mit den linienfein seen Ornamenten von delikatester Ausführung be deckt Ein ganzes Arsenal der verschiedensten Dinge diente zur Bencalung nnd Tatowierung, andres fand Verwendung in der Miche, relativ primitive Appa rate und Spindeln wurden zum Weben und Spinnen sbenutzr Gerade diese verhältnismäßige Roheit der iWebevorrichtungen erfüllt uns heute mit Staunen und Bewunderung für die Kunstfertigkeit der Alt peruaner, denn was sie uns an Gewändern, an Bin den und Schnüren aus der Wolle ihrer Lamafs und! aus Baumwolle hinterlafien haben, ist von vollkom menster Technik nnd von hoher künstlerischer Schön heit. Jch glaube nicht, daß ein Handwerker unsrer Tage unter den gleichen ungünstigenVorbedingungen auch nur annähernd Aehnliches schaffen könnte Die Stoffe erscheinen noch heute in ihrer ur sprünglichen Frische, die Farben sind unberührt, die aparten Muster unvermischt - dant dem stark sal pcterbaltigen Boden Petri-T der die Leichen vor Ver wesung, die Beigaben vor dem Ver-modern schätzte-. Gleich den Aegyptern trieben auch die Petuaner einen eiirtaen Totenkult, nur daß sie die Verstorbe nen - eben wegen der besonderen Eigenschaften des heimischen Bodens - nicht tnumiiizierten Die Kör per wnrden vielmehr in sibende Stellung gebracht. die- Knie wurden bis dicht an das Kinn berangezogeth und dann umwand man den Leichnam fest tnitStoffent nnd verschnürte ihn. So entstanden die sogenannten ;Mnmienballen, die kaum daran erinnern würden, daß in ihnen ein Mensch den lebten Schlaf schläft, wenn man ihnen nicht eine Art Kopf ausgesetzt hätte. Häu fig ift dies eine Holzmaskr. die sich bemüht« die Ge sichtsziiae des· Verstorbenen möglichst getreu wieder zugeben. Lin Ihre Stetie tritt auch ost eine Dummste nicht minder seiten aber ist die Einbettung der-Kopfes in ein buntbemalted Politerkissetn Einige Mnmiens ballen find ausgewickelh und aus erloschenen Augen blicken uns die Männer und die Weiber und Kinder entgegen, die noch ded alten Reiches Herrlichkeit er schauen, selbst vielleicht an feiner Macht und Größe arbeiten durften. Die Gesichter scheinen aus dunkel braunem Pergament gefertigt, fest legt sich die einge schrumpfte Haut über die scharf hervortretenden Backenknochen und um die energifch ausgebildeten Kinnpartien Völlig unversehrt ist nur das Haar geblieben, langes. schwarzes Haar, dem allerdings. die seidige Weiche fehlt. » Auch Mumien von haustieren - von Meer- Ischwcinchem Papageien, Lamas, Glirteltieren - sind lhier vereint. Der Tote sollte eben im Jenseits nichts rvon dem vermissen, was seinem Herzen aus Erden teuer war. Darum legte man ihm sogar die vier -liemigen und die geflügelten Freunde seines Hauses mit ins Grab, wie man ibm auch für Speise und Trank als Wegzehrung sorgte und ihn mit den Ab zeichen seiner Würde, mit seinen Waffen und Ge räten für die Jagdgrlinde des großen Geistes ans rüstete. Von alledem bekommen wir in der Sammlung sefielnde Proben. Am fesselndsten freilich sind woh: die tritbaren Grabaewiinder und die Tongefäße und subtilen Federmofaiken. Die Gewebe ich erwähnte es schon vorhin verblüfsen geradezu durch ihre bedeutende Vollendung Sie weisen teils figiirliche Ornamente. teils Schmuck mit stilifierten Pflanzen oder mit einfachen geometrischen Linien auf und zeirgen von der srucht aren Phantasie ihrer Verferti-’ get-. Die Muster find entweder in den Stoff einge webt oder durch Stickerei nnd Malerei aufgetragen Besonders reich an Zahl und in den Formen find die Tongefäfze Vielfach ahmen fie menschliche Ge stalten nach, oft find sie als Portraitkdpfe mit Kopf oun nnd Gefichtsbeinalnng gehalten. Dann findet man wieder Darstellungen von Personen, die mit Gebrechen behaftet waren, oder auch solche von ge feffelten Gefangenen. Viele haben Rassel- oder Pfeif )vorrichtungen, die beim Füllen des Gefäßes oder »beim Hineinblafen ertönten, andre gewähren mit Hihren ausgemalten oder eingebrannten Genrefzenen einen Ein lick in das intimste Leben der alten Peruas net, in ihre Religionsbegriffe, ihre Sitten und Ge bränchr.s Sehr eigenartig ist hier bei der bis in die Detail-s genau ausgeführten Wiedergabe eines Ge burtöakteö die Gestalt des aus der Flöte blasenden Todes Man ersteigt daraus-« wie an irr-on oic Usoee des Totentanzes ift. Die sedetmofaiken find ein neuer Beweis für die Entw ckelungsftufe des Kultur- und Kunftlebens im Jnkareiche Ihre Technik bestand darin, daß man auf Holz. Metall oder Leder vielfarbige zerfchnittene Federehen zu den deiitaleften Mustern zusammen fiigte. eine Arbeit, die sicherlich ebenfoaroße Geduld ktoie ein vorzügliches Auge erfordert haben muß· Ini Hiibrigen wurden auch Federn direkt verioebt, wie aufs seinigen prächtigen Ponchos hervorgeht Folgfchnitzereien von eigenartiger Erfindung, wun er ar fein abgetönte Stein- und Muschelmofai ten, Brongeäxte Tierbildcr und fo weiter vervoll ständigen ie Sammlung, die uns von einem unter gegangenen Volke erzählt« uns in Tage führt, die längst in das Meer der Ewigkeit geflossen find. Kleines Feuillctmk = In der Hof-per gab es gestern einen Gast: eine Novize, Frl oan Dreßer, versuchte fich als Elisabeth im »Tannhäufer« mit nicht ungünstigem Eindruck. Gerade dieses verheißenden Eindruck-s wegen möchte man wohl wissen, wen die Gastin er sehen soll. Ein Theaterabend kann höchstens fest stellen, wer die Sängerin ist, was sie kann. Wichtiger aber wäre es, zu wissen, was sie foll. Wir haben an Soprankräiten speziell für die Elisabcth Frau Wittich, Frau Krull und Fri. Keßler. Auch Frau Abendroth und neuerdings Fri. Siems kommen für das lorischs dramatiiche Fach in Betracht. Die Frage, welchen Platz man Fri. van Dreßer zudenkt, bleibt also offen. ! Man rann nur ganz im allgemeinen ein neues Talent -signalisieren. ohne Berücksichtigung der praktischen Konsequenz. Vorweg empfiehlt sich Fri. oan Dreßer durch hohe stattliche Figur und schöne iugendsrifche Gefichtsjsüge auch durch gute Bewegungen. Sie ist in der per Anfängerin, war aber zwei Jahre bin durch Volontiirin im Schauspiel. Sie kommt m München. wo Frau Bosetti ihre Lehrerin gewesen ist. Der Stimmklang des Soorand ist gedeckt, die Kraft im Finale noch unzuliinglich. aber das Organ bat die Bühnenaualität, gut zu tragen. Es wirkt mehr milde als leuchtend und die eigentliche Tonerzekgung liegt nicht genügend vorn, sondern etwa-B zurück in der Kehle Von plaitiicher Mbcit Aal-»die unter-I
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