I. Abschnitt. F u n d i r u n g e n. Der eigentliche empirische Theil des Brückenbaues, die Fun- dirung, hat seit dem Auftreten der Eisenbahnen eine gänzliche Umgestaltung erlangt, eine Umgestaltung, die bedingt war durch das Gebot, unter Wasser in grosse Tiefen zu dringen und daselbsr sehr grosse Grundflächen zu schaffen. Von der einfachen Stein- (Insel-)SchUttung, dem Fangdamme und demPfahlroste ausgegangen, hat sich dieDisciplin der Fundirung durch die Kraft materieller und geistiger Arbeit Stufe um Stufe empor geschwungen bis zu einer Höhe, welche sich durch die Thatsachen kennzeichnet, dass man bei der East-River-Brücke in einer Tiefe von 15 Meter unter Wasser einen Pfeiler von 52.i 6 Meter Länge und 31.il Meter Breite des Caissons hergestellt hat — und bei der St. Louis-Brücke über den Mississippi mit Caissondimensionen von 22.25 Meter Breite und 22.25 Meter Länge in eine Tiefe von 31 .11 Meter drang. Die Stufenleiter dieser Errungenschaft lässt sich chronologisch nicht scharf markiren, weil das technische Sinnen und Trachten zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Ländern ganz unter schiedliche Fundirungsarten hervorg*erufen hat. Um jedoch den ausgebreiteten Stoff zu sichten, respective seine Vertretung auf der Wiener Weltausstellung zu ordnen, sei hier die folgende Eintheilung gewählt: